Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz: der Zauber von Loreley, Wein und Schlössern

1. Allgemeines zu Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz wurde im Zuge des zweiten Weltkrieges von den Alliierten am 30. August 1946 gegründet. Das Bundesland mit Mainz als Hauptstadt bietet über vier Millionen Menschen eine Heimat und rückt somit auf den siebten Platz der insgesamt 16 Bundesländer vor, wenn um die Einwohnerzahl geht. Geographisch grenzt Rheinland-Pfalz im Norden an Nordrhein-Westfalen, östlich gesehen an Hessen und Baden-Württemberg. Im Süden besteht eine Grenze mit dem Saarland, sowie der französischen Region Grand Est. Schlussendlich grenzt Rheinland-Pfalz zudem im Westen an Luxemburg und an die belgische Region Wallonien (Lüttich). Insgesamt erstreckt sich Rheinland-Pfalz, welches das Bundesland mit der größten Fläche auf linksrheinischer Seite ist, auf gut 19.854.21 km². Besonders bekannt ist Rheinland-Pfalz vor allem durch seinen Weinanbau, den zahlreichen Schlössern und Burgen, sowie durch die romantische Natur an Rhein und Mosel.

2. Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz

Wie so ziemlich alle Bundesländer in Deutschland, kann auch Rheinland-Pfalz auf eine aufregende und vielfältige Geschichte zurückblicken. So zeugen bereits Funde aus der Steinzeit davon, dass das heutige Gebiet, auf dem sich Rheinland-Pfalz befand, nahezu immer besiedelt war. Die Hauptgründe liegen vor allem in der Nähe zu zahlreichen Flüssen, die sich etliche keltische Stämme wie die Treverer, Nemeter oder Vangionen zu Nutze machten. Ein weiteres Kapitel in der Geschichte Rheinland-Pfalz' wurde mit der Eroberung seitens der Römer unter Julius Caesar geschrieben, der Teile des linkrheinischen Gebietes im Zuge des gallischen Krieges etwa 55 v.Chr. eroberte. Römische Ortsgründungen wie etwa Baudobria (das heute Boppard) oder auch Mogontiacum (Mainz), waren verbreitet und lassen auf die damalige Herrschaft der expansionstüchtigen Römer schließen. Die Herrschaft konnte immerhin bis zum 5 Jahrhundert nach Christus gehalten werden, ehe sich die Römer geschlagen geben mussten.

Im Laufe der Völkerwanderung machte diese auch nicht vor Rheinland-Pfalz Halt, da etwa um 406 n. Chr. Die römischen Besatzer durch germanische Angreifer zurückgedrängt wurden, nachdem sie in einigen Städten gebrandschatzt hatten. Ab 455 n. Chr. Fiel die Herrschaft unter die Alamannen, bzw. die merowingischen Franken. Als bekannter Nachfolger gilt beispielsweise Chlodwig I. der 482 die Herrschaft seines Vaters übernahm. Besonders wichtig im Zuge der Machterhaltung- und Ausdehnung wurden die kirchlichen Vertreter, vor allem die örtlichen Bischöfe, immer wichtiger. So spielten die Bistümer in Mainz, Trier, Speyer und Worms eine tragende Rolle, ihre Entstehung geht ebenfalls auf die Römer zurück. Die damaligen Provinzhauptstädte Mainz und Trier wurden zu immer wichtigeren Metropolen, so dass sie auch der Sitz eines Erzbistums wurden. Im Zuge der Jahrhunderte wurde die Region im heutigen Rheinland-Pfalz immer wieder aufgeteilt und von verschiedenen Herrscherhäusern beansprucht. Ein berühmter Vertreter aus dem Hause der Karolinger war Karl der Große, der ab 800 n.Chr. Kaiser wurde. Daher nahmen die Rheinlande im gegründeten fränkischen Reich eine tragende Rolle ein. 870 wurde das gespaltene Rheinland im Zuge des Vertrags von Mersen unter Ludwig dem Deutschen vereint. Das damalige Ostfrankenreich, wie der Herrschaftsbereich nun hieß, war der Vorläufer des Heiligen Römischen Reiches.

Auch in der Neuzeit war Rheinland-Pfalz stets dem Wandel der damaligen Geschichte unterworfen und entwickelte sich weiter. So wurde ein Großteil des heutigen Rheinland-Pfalz während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697) erheblich zerstört. Städte wie Kurtrier oder auch Kurmainz fielen den Flammen zum Opfer, ebenso wie historische Schlösser und Burgen, wie die Burg Stolzenfels. Ein weiteres Mal stand Rheinland-Pfalz im Zentrum kriegerischer Handlungen, als die Französische Revolution ausbrach. Im ersten Koalitionskrieg wurden zahlreiche Gebiete von französischen Truppen besetzt, Kurköln und Kurtrier in ihrer alten Form 1803 aufgelöst. Zudem wurde mehrmals der Versuch unternommen, im Rheinland eine republikanische und demokratische Staatsform zu gründen. Einen großen Anteil zur Veränderung in Rheinland-Pfalz kann zudem Napoleon beigemessen werden, der bis zu seinem Sturz 1814 die Gebiete Rhin-et-Moselle, Saar und Donnersberg einrichtete.

Nachdem der Deutsche Bund gegründet wurde (1805-1866) veränderte dies wiederum Rheinland-Pfalz, sowie bedeutende Städte wie Mainz, die zu Bundesfestungen ausgebaut wurden. Allerdings wurden diese nach dem verlorenen ersten Weltkrieg 1918 wieder abgebaut und zurückgenommen. Von 1918-1930 befand sich das Rheinland unter amerikanischer, danach französischer Herrschaft. Im dunklen Zeitalter der deutschen Geschichte, nämlich dem Nationalsozialismus, veränderte sich Rheinland-Pfalz erneut, da vor allem viele Juden verfolgt und ausgelöscht wurden. Während der Luftangriffe durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg wurden sehr viele Städte in der Rheinregion zu 80% zerstört. Im März 1949 konnten alleierte Truppen den Rhein erreichen und für sich in Anspruch nehmen. Das heutige Rheinland-Pfalz entstand unter französischer Regie aus den damaligen Gebieten der bayerischen Pfalz, aus der preußischen Rheinprovinz, den Regierungsbezirken Koblenz und Trier, sowie der Provinz Rheinhessen und Teilen der Provinz Hessen-Nassau. Zunächst hatten zwar die amerikanischen Truppen regiert, dann aber das Heft am 10. Juli 1945 an die Franzosen übergeben, die sich um die Neugründung kümmern sollten. Schlussendlich wurde das Bundesland Rheinland-Pfalz, wie es heute bekannt ist, am 30. August 1946 unter der französischen Militärregierung geschaffen. Oberbefehlshaber war der General Marie-Pierre Koenig. Mainz wurde in Zuge dessen zur Hauptstadt bestimmt.

3. Interessantes in Rheinland-Pfalz

Als besonders erwähnenswert gilt etwa der Mainzer Johannes Gutenberg, der um 1440 den Buchdruck erfand. Diese Technik wird als wahre Revolution angesehen, da somit der Vervielfältigung und Verbreitung von Wissen nichts mehr im Wege stand. Auch niedere Bevölkerungsschichten konnten somit mit Neuigkeiten versorgt werden. Als zweite Berühmtheit in Rheinland-Pfalz gilt wohl Martin Luther, der am 17. April 1521 in Worms und musste vor dem dortigen Parteitag Rede und Antwort stehen, da er seine Thesen widerrufen sollte. Zudem wird Rheinland-Pfalz auch als Bundesland der kleinen Orte bezeichnet: so liegen sechs der zehn kleinsten Gemeinden hier, das Dorf Hisel im Eifelkreis Piburg-Prüm hat lediglich Zehn Einwohner. Auch sonst sind die Rheinland-Pfälzer kreativ, wenn es um Ortsnamen geht: von Alf, über Krümmel, sowie Abentheuer. Obwohl Rheinland-Pfalz über kein Hochgebirge verfügt, sind sehr viele Einwohner in diversen Alpinvereinen angemeldet.

4. Wirtschaft in Rheinland-Pfalz

Wirtschaftlich gesehen rangiert Rheinland-Pfalz zunächst über dem Bundesdurchschnitt und exportiert rund 46% seiner Waren. Somit rangiert Rheinland-Pfalz mit an der Spitze. Die Region besticht vor allem mit seinem Weinanbau, sowie der Sektproduktion, aber auch im industriellen Sektor. Zudem spielen mittelständische Unternehmen und die Tourismusbranche eine tragende Rolle. Mit einer Arbeitslosenquote von rund 4,8% steht Rheinland-Pfalz hinter Bayern und Baden-Württemberg auf dem dritten Platz der besten Bundesländer in Bezug auf die Beschäftigung seiner Bürger. Die beschäftigungsreichsten Städte sind vor allem die Landeshauptstadt Mainz, sowie Ludwighafen am Rhein und Koblenz. Neben dem Weinbau spielt auch die Landwirtschaft eine große Rolle, vor allem im Rheinhessischen Hügelland. Zu den großen Weinanbaugebieten zählen Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen. Mit 64.000 ha Rebfläche besitzt Rheinland-Pfalz die größte Fläche von insgesamt 98.000 ha in ganz Deutschland. Besonders die Weinsorten (Weißwein) Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner werden am häufigsten angebaut. Bei den Rotweinen sind dies: Dornfelder, Spätburgunder oder Blauer Portugieser. Vier Staatsweingüter werden zudem in Trier, Oppenheim, Bad Kreuznach und Neustadt an der Weinstraße unterhalten.

Wie zuvor erwähnt spielt auch der Tourismus eine tragende Rolle, so wurde 2009 ein Umsatz in dieser Branche von 8,3 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet. Zu den großen Konzernen in der Industrie zählen BASF in Ludwigshafen als größter Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz, sowie das Daimler-Werk in Wörth oder Boehringer in Ingelheim als Arbeitgeber in der pharmazeutischen Industrie. Auch große Getränkehersteller wie Gerolsteiner und die Bitburger Brauerei haben ihre Sitze in Rheinland-Pfalz.

5. Hauptstadt von Rheinland-Pfalz und andere bedeutende Städte

Als Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz gilt Mainz mit gut 199.273 Einwohnern, ebenso wichtige Städte mit einer hohen Bevölkerungszahl sind Ludwigshafen am Rhein (164.351), Trier (114.914) und Koblenz (112.586). So ist Mainz nicht nur durch seinen Fußballverein Mainz 05, bekannt, der in der ersten Liga spielt, sondern auch wegen der Johannes Gutenberg-Universität und des Sitzes diverser Medienanstalten wie etwa der Südwestrundfunk (SWR) und des ZDF. Koblenz ist besonders bekannt wegen seiner Lage im deutschen Eck- eine künstlich geschaffene Landzunge, die in Mosel und Rhein mündet. Diverse Denkmäler in dieser Region sind berühmt, ebenso wie Rhein und Mosel an sich, die zur (touristischen) Schifffahrt genutzt werden. Auch Trier ist mit Denkmälern und Gebäuden, unter anderem noch aus der Römerzeit gesegnet, so wie mit der Porta Nigra, auch die berühmte Universität Trier hat hier ihren Sitz. Auch der Dom oder die Liebfrauenkirche, die unter anderem als UNESCO-Welterbe gilt, sind über die Grenzen hinaus bekannt.

6. Die Geographie von Rheinland-Pfalz

Da rund 42% der Fläche von Rheinland-Pfalz von Wald bedeckt sind, gilt dieses Bundesland als eines der Wälderreichsten in ganz Deutschland. Die Hauptflüsse, die durch Rheinland-Pfalz fließen, sind zugleich Bundeswasserstraßen: der Rhein, die Mosel, Saar und die Lahn. Weitere Fließgewässer, die sehr bedeutend sind, sind die Sieg, Glan, Our, Sauer und Nahe. Als der größte See gilt der Laacher See- das Besondere an ihm ist seine Lage als Kratersee eines schlafenden Vulkans. Weitere große Seen sind beispielsweise das Meerfleder Maar, das Weinfelder Maar oder Pulvermaar, auch sie entstanden aus Vulkanen. Als höchster Berg in Rheinland-Pfalz ist der Erbeskopf zu nennen, der sich im Schwarzwälder Hochwald befindet, er befindet sich 816 Meter über dem Meeresspiegel. Weitere Berge sind An den zwei Steinen mit 766 über N.N im Idarwald gelegen und die Hohe Acht in der Eifel mit 746 über N.N. Überall in Rheinland-Pfalz finden sich Reste vulkanischen Ursprungs, besonders in der Vulkaneifel, am Pechsteinkopf oder in der Haardt. Zudem befindet sich der höchste Kaltwassergeysir der Welt in Andernach.

Geographisch lässt sich Rheinland-Pfalz in die Regionen des Westerwaldes (Norden), des südwestlichen Siegerlandes, der Eifel, des Hunsrück, sowie im Osten des Taunus und Rheinhessen und ganz südlich in die Pfalz unterteilen. Die Gebiete im Rhein-Neckar-Dreieck, sowie im Rhein-Main-Gebiet gelten als besonders dicht besiedelte Ballungsräume.

7. Sehenswürdigkeiten in Rheinland-Pfalz

Besonders das Mittelrheintal ist ein besonders beliebter Touristenmagnet, da gerade die Lage am Fluss eine einmalige Landschaft geschaffen hat und die Kultur und langjährige Geschichte von Rheinland-Pfalz wiederspiegelt. Aufgrund dieser romantischen Idylle wurde das Mittelrheintal zum Inbegriff des Loreleyliedes von Heinrich Heine. Wunderschöne Burgen, die eine Besichtigung unentbehrlich machen, sind beispielsweise die Burg Pfalzgrafenstein, die inmitten einer Insel des Rheins liegt, sowie die Burg Rheinfels, sowie das Schloss Stolzenfels, welches die Rheinromantik repräsentiert. Auch die Mosel wartet mit zahlreichen Burgen und Schlössern auf, wie etwa der Reichburg Cochem, die in Cochem liegt und als Wahrzeichen der Stadt gilt. Im Hunsrück lassen sich ebenfalls etliche Burgen und Ruinen bestaunen, hier ist die Burg Kastellauen hervorzuheben. In Mainz locken vor allem die Mainzer Zitadelle, die auf dem Jakobsberg liegt, sowie der Mainzer Dom, der als Wahrzeichen der Landeshauptstadt gilt.

Auch der Dom zu Speyer ist sicherlich einen Ausflug wert, er zählt zudem zum UNESCO-Weltkulturerbe und wurde vom damaligen Kaiser Konrad II. in Auftrag gegeben. Ziel war es, die größte Kirche des Abendlandes zu errichten. Neben diesen Sehenswürdigkeiten ist Rheinland-Pfalz für seine kulturellen Veranstaltungen wie etwa die Nibelungenfestspiele in Worms, die Antikenfestspiele in Tier oder Rock am Ring in Mendig bekannt und berüchtigt. Etliche Wanderwege, sowie Bootausflüge auf dem Rhein und Mosel reizen jährlich tausende Touristen.
Die rund 85 Kilometerlange Weinstraße in Rheinland-Pfalz gilt als älteste, touristische Straße und verläuft durch das Weinbaugebiet der Pfalz. Sie beginnt am Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach und endet am Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim. Durch das milde Klima und rund 1800 Sonnenstunden im Jahr wird die Weinstraße mit der Region auch als Toskana Deutschlands bezeichnet. Die Mandelbäume, welche dort gedeihen, sind berühmt und erblühen Anfang März in rosa Färbung. In Gimmeldingen wird dann das Mandelblütenfest gefeiert.

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