Die Havel

Allgemeines zur Havel

Die Havel ist ein Fließgewässer im Nordosten Deutschlands und der längste rechtsseitige Nebenfluss der Elbe. Sie entspringt in der Mecklenburger Seenplatte, durchfließt die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt und mündet an der Landesgrenze von Brandenburg und Sachen-Anhalt in die Elbe. Dabei muss die Havel nur einen Höhenunterschied von 40,6 Metern überwinden.

Potsdam an der Havel
die Havel fließt durch die Filmstadt Potsdam

Ihr Name leitet sich vom germanischen Wort "Habula" ab und kann mit "Hafen" oder "Haff" gedeutet werden. Der Wortteil "Haf" wiederum ist die Bezeichnung für eine Bucht. Und genau das ist die Havel, ein buchtenreicher Fluss.

Länge der Havel

Die Havel hat eine Länge von 334 Kilometer, allerdings beträgt die Luftlinie zwischen Quelle und Mündung nur 94 Kilometer.

Quelle und Mündung der Havel

Heute gilt als Quellgebiet das das Diekenbruch bei Ankershagen im nordöstlichen Teil des Müritz-Nationalparks. Historisch gesehen entsprang die Havel weiter nördlich dem Bornsee. Im 14. oder 15. Jahrhundert schütteten Mönche einen Damm auf, um das Wasser durch einen Graben zur Mühle zu leiten. Weil der Untergrund moorig war, konnte Wasser durchsickern und so entstand die "neue" Havelquelle.

Die Havel durchfließt anfangs in Richtung Süden einige Seen der Mecklenburger Seenplatte. Die bekanntesten sind der Woblitzsee bei Wesenburg und der Stolpsee bei Fürstenberg. Ab Potsdam ändert die Havel ihre Richtung, sie fließt jetzt bis Brandenburg westwärts, dann wieder Richtung Nord, Nordwest. Hinter Havelberg mündet sie dann in die Elbe.

Nebenflüsse der Havel

Der größte Nebenfluss ist die Spree. Hier gibt es die Besonderheit, dass diese an der Mündung doppelt so viel Wasser führt und mit 380 Kilometern sogar länger als die Havel ist. Weitere Nebenflüsse sind der Rhin und die Dosse.

winter an der havelStädte an der Havel

Am Verlauf der Havel siedelten sich schon bald die Menschen an. Ein Grund war mit, dass die Havel ein ruhiger Fluss ist und war, zu Hochwassern kam und kommt es nur im Mündungsgebiet und da kam und kommt die Gefahr immer von der Elbe her.

Bekannte Städte an der Havel sind Fürstenberg, Oranienburg, Berlin, Potsdam, Brandenburg, Premnitz, Rathenow und Havelberg.

Besonderheit an der Havel

Vor der Mündung befinden sich sechs Überflutungsgebiete, die sogenannten Havelpolder. Bei Hochwasser können diese geöffnet werden, so werden einerseits nicht eingedeichte Orte geschützt werden, andererseits kann hier Elbhochwasser abfließen.

Bedeutung der Havel

Die Havel dient den Menschen zur Erholung, zur Ernährung und als Transportweg. Gerade im Oberlauf können die Havel und die Seen mit Booten befahren werden. Auch viele alte, heute nicht mehr von der Binnenschifffahrt genutzte Kanäle sind heute touristisch erschlossen. Nicht nur für die verschiedenen Wassersportarten ist die Havel beliebt, auf dem Havelradweg finden Radfahrer und Wanderer Entspannung.

Um die Schifffahrt auf der Havel zu ermöglichen, wurde schon seit vielen Jahrhunderten begonnen, die Havel streckenweise zu begradigen, Schleusen und Kanäle zu bauen. Auf der Havel gibt es Berufsfischer, noch heute werden hier Mühlen betrieben und Betriebe mit einem hohen Wasserbedarf haben sich hier angesiedelt.

Während einerseits die Binnenschifferei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist und dementsprechend die entsprechenden Wasserwege ausgebaut werden, wird die Havel an anderen Stellen heute wieder renaturiert.
Das betrifft vor allem die Untere Havelniederung, hier befindet sich das größte zusammenhängende Binnenfeuchtgebiet im Westen Mitteleuropas.

Die Havel ist ein beliebtes Angelgebiet, gerade die alten Kanäle und Seitenarme sind dafür bekannt. Deshalb erhielt sie 2004 vom Deutschen Anglerverband und den Naturfreunden Deutschlands den Titel "Flusslandschaft des Jahres".

Bildquelle: pixabay.com
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