Amrum

Amrum – die Nordseeperle mit traumhaftem Kniepsand

Obwohl Sylt Deutschland berühmteste Nordseeinsel ist, scheiden sich an ihr besonders hinsichtlich der Besucherfluten die Geister. Wer es etwas ruhiger angehen möchte aber dennoch im Urlaub viel erleben will, für den ist Amrum sicherlich eine hervorragende Alternative zu Sylt. Kein Golfplatz, keine Szene-Bars und Kneipen, dafür ein kilometerlanger Strand und freie Sicht bis zum Horizont – Amrum ist ideal, um einmal völlig vom Alttag abzuschalten. Die weitläufigen Dünen, auf denen sich tausende von Vögel versammeln, die wunderschönen, verträumten Wälder und Heideflächen in der Inselmitte und nicht zuletzt die typisch deutsche Nordessatmosphäre laden Jung und Alt dazu ein, Natur, Land und Leute auf Amrum in vollen Zügen zu genießen.

Insel Amrum

Die Insel Amrum: Naturverbundener Strandurlaub

Die nordfriesische Insel Amrum gehört zum Landkreis Nordfriesland im Bundesland Schleswig-Holstein. Sie liegt westlich von Föhr und südlich von Sylt und ist mit ihrer Fläche von 20,46 km² die viertgrößte Insel dieser Inselgruppe nach Sylt, Pellworm und Föhr. Auf Amrum rund 2300 Einwohner, die sich auf insgesamt drei Gemeinden aufteilen. Die Insel im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer grenzt im Osten direkt ans Wattenmeer und im Westen breiten sich ihre Grenzen bis an den vorgelagerten Kniepsand aus. Über eine rund 8 Kilometer lange Wattwanderung lässt sich sogar die östliche Nachbarinsel Föhr fußläufig erreichen. Die Wattfläche zwischen Amrum und Föhr wird durch das im Süden in die Nordaue mündente Amrumtief durchschnitten. Von Sylt ist die Insel durch das Vortrapptief getrennt, sowie im Süden durch das Rütergrat von den Halligen.

Ein Blick in die Geschichte Amrums

Bereits in der Jungsteinzeit vermutet man die ersten Siedler auf Amrum. Aus diesem Zeitalter sowie aus der Eisen- und Bronzezeit sind noch heute Großsteingräber auf der Insel vorzufinden, die während einer Reise auch besichtigt werden können. Amrum wurde erstmals 1231 als "Ambrum" urkundlich erwähnt. Die Insel musste 1362 eine starke Sturmflut überstehen, die wir heute als "große Männerdränke" kennen. Damals mussten dabei zahlreiche Insulaner ihr Leben lassen und auch die gesamte Insel musste viel Land einbüßen. Um das Jahr 1400 wurde dann für die Insulaner der Fischfang immer bedeutender. Doch das Leid der Inselbewohner schien kein Ende zu nehmen und so starben 1629 rund zwei Drittel der Menschen an der Pest. Nachdem das schlimmste überstanden schien, begann 1650 das sogenannte "Goldene Zeitalter der Grönlandfahrt". Die Insulaner sorgten durch den damaligen Walfang für eine erhebliche Verbesserung der Lebensumstände und etwa 100 Jahre später war für die Insel der Walfang der wichtigste Wirtschaftszweig.

Den Insulanern Amrums ist die Erfindung des typisch friesischen Tees zu verdanken, der heute noch ein fester Bestandteil im täglichen Leben darstellt. Als im Jahr 1735 vor Amrum ein mit Tee beladenes Schiff strandete, wussten die Inselbewohner zunächst nur wenig mit dem Kraut anzufangen. So versuchten sie es ähnlich wie Grünkohl zu verwenden. Erst Jahre später konnte ein Amrumer Seefahrer seinen Landsleuten zeigen, wie in China Tee zubereitet wird. Daraus entwickelten die Inselbewohner schließlich ihre eigene
Teezubereitung – verfeinert mit süßer Sahne und Kandis: Der heute bekannte Ostfriesentee.

Nachdem Amrum Mitte des 19. Jahrhunderts rund zwei Jahre lang unter österreichischer Herrschaft stand, wurde sie preußisch. Da sich zur damaligen Zeit viele Insulaner vor den Preußen fürchteten, wanderten zahlreiche von ihnen aus. Nachdem sich jedoch Ende des 19. Jahrhunderts die Insel zum Seebad entwickelte, konnte sie wieder einen deutlichen Bevölkerungswachstum verzeichnen. Der Tourismus wurde zunehmend bedeutender und beeinflusste die Entwicklung der Insel im Wesentlichen. Der Tourismus stellt heute für Amrum den wichtigsten Wirtschaftszweig dar.

Interessantes auf Amrum

Die Tier- und Pflanzenwelt von Amrum ist durch die Nähe zum Meer aus ökologischer Sicht äußerst selten und wertvoll. Durch die Einrichtung zweier Naturschutzgebiete (Amrum – Odde und Amrumer Dünen) wurde dieser Einzigartigkeit Rechnung getragen. Ein großer Teil Amrums ist zudem als Landschaftsschutzgebiet Amrum ausgewiesen.

Amrum besitzt eine Gesamtfläche von 20,46 km² – ohne den rund 10 großen Kniepsand – und ist damit die zehntgrößte Insel in ganz Deutschland. Die fünf Ortschaften der Insel sind überwiegend im Osten vorzufinden: Wittdün, Steenodde, Süddorf, Nebel und Norddorf (von Süd nach Nord). Da Amrum über viele Interessante Nachbarinseln verfügt, bietet es sich bei einer Reise natürlich ideal an, eine oder gleich mehrere von ihnen zu erkunden. Dafür stehen dem Urlauber zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung: Ob eine Fahrt mit dem Bus, bei der es die zahlreichen kleinen Wege und Gassen der Inseldörfer zu entdecken gibt und die einmalige Dünenlandschaft des Kniepsandes, oder ein spannender und interessanter Rundflug über Amrum und die umliegenden Inseln. Natürlich lassen sich auch unvergessliche Schiffsausflüge unternehmen, bei denen ein Besuch der einzigartigen Halligen oder der Seehundsbänke für viel Abwechslung im Urlaub sorgen.

Amrum ist die Insel der weiten Strände. Europas breitester Strand, ist eine der Insel unmittelbar angelagerte Sandbank, der "Kniepsand". Wege über den "Kniepsand" bis zum Wassersaum sind ganz schön lang. Man muss ganz gut zu Fuß sein für diese Distanzen. Manchmal sind es "nur" 800 Meter bis zum Wasser, manchmal muss man mehr als einen Kilometer bewältigen. Amrum hat noch einiges mehr zu bieten als Europas breitesten Strand: Die Insel ist für nordfriesische Verhältnisse ungewöhnlich waldreich. So ausgedehnte Wälder wie auf Amrum gibt es sonst nirgendwo an der Nordsee.

Alles ist Strand an dieser kleinen Insel. Kilometerlang und wirklich kilometerbreit. Und sonst? Ausgedehnte Dünenlandschaften und viel Wald hat das Eiland, erstaunlich viel Wald. Dazu schöne Radwanger- und Reitwege.

Das Strandleben begann auf Amrum am Ende des 19. Jahrhunderts, als Männlein und Weiblein sich noch getrennt zum Bade begaben. Die Benetzung der Haut geschah übrigens in streng abgeschirmten Badekarren, die von Pferden in die Brandung gezogen wurden. Erst gegen Ende des Ersten Weltkriegs durften die Familien gemeinsam an den Strand gehen.

Sehenswürdigkeiten in Amrum

Amrum bietet seinen Besuchern trotz der ruhigen Umgebung zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die für viel Abwechslung sorgen. Eines der wichtigsten Wahrzeichen der Insel ist der knapp 42 Meter hohe Leuchtturm Amrum, der heute von Besuchern erkundet und besichtigt werden kann. Nach dem Erklimmen von fast 300 Stufen entlohnt ein einzigartiger Ausblick all die Mühen: Es wartet eine fantastische Aussicht auf die Nordseeinsel und das brausende Meer – ein Muss für jeden Amrum-Urlauber.

Wer sich auch für die frühgeschichtliche Entwicklung der Insel interessiert, sollte einen Besuch das Amrumer Frühgeschichtsmuseum in der Nebeler Windmühle besichtigen. Am südlichen Ortsrand von Nebel ist die alte Windmühle vorzufinden, die hier im Jahr 1771 aufgestellt wurde. Besucher können sich dort heute sowohl über die Geschichte der Mühle erkundigen, als auch über die Lebensweise und die Natur auf Amrum. Eine Besonderheit der Amrumer Mühle ist sicherlich die Möglichkeit, dass sich verliebte Paare dort auch das Ja-Wort geben können.

Ob der sehenswerte Hafen von Wittdün, die größte Kirch der Insel St. Clemens oder die Vogelkoje – ein künstlich angelegter Fanggarten für Enten – Amrum begeistert mit einem vielfältigen Angebot verschiedenster Aktivitäten im Urlaub. Viele Insel-Fans sind jedoch immer wieder am meisten von dem 15 km langen und 1,5 km breiten Kniepsand vor der Küste Amrums beeindruckt.

Beim Entspannen an der ruhigen, weitläufigen Sandbank läuft man garantiert nicht Gefahr, sich gegenseitig die Füße platt zu treten. Hier lässt sich die Natur mit allen ihren Vorzügen erleben – ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zusammen mit Hund. Nicht zu vergessen sind auch die Hüttenburgen am Kniepsand. Dabei handelt es sich um kleine Hippie-Hütten, die überall verteilt am Strand vorzufinden sind. Sie wurden aus angespültem Strandgut erbaut und verschönern heute auf einzigartige Weise das Strandbild von Amrum.

Wittdünn

In der Südgemeinde Wittdün erbaute Kapitän Volkert Martin Quedens 1889 das erste "Badehotel". Ein Jahr später erhielt Wittdün das Prädikat "Nordseebad". Schon zur Jahrhundertwende hatte sich in der Sommerfrische des Adels, der höheren Beamten und Militärs, ein flottes gesellschaftliches Leben etabliert.

Wittdün ist Amrums "Tor zur Welt", hier kommen die Urlauberfähren an. Auch im modernen Wittdün lustwandelt man noch gern vor und nach dem Bade auf der Seepromenade, deshalb nennt man sie wohl Wandelbahn. In der Ferne, beinahe am Horizont ist die Strandkorblinie zu erkennen. So ist das eben auf Amrum – bis zum Wasser ist es ein weiter Weg über den Kniepsand. Wen es nicht ans Wasser zieht, der findet Strandkörbe und einen Kinderspielplatz auch unterhalb eines Promenadenrestaurants.
Ende des 19. Jahrhunderts hatte ein Hotelier eine Dampfbahn vom Ortszentrum quer über den Kniepsand bis zu den Badekarren in Betrieb genommen. Die Strecke ist immerhin vier Kilometer lang. Heute läuft man das kleine Stück.
Zum modernen Wittdün gehört das "AmrumBadeland", ein Meerwasser-Wellenbad mit Saunalandschaft. Der Leuchtturm ist montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr zu besteigen. Im Leuchtturm kann man auch heiraten.

Norddorf

Eingerahmt von Dünen im Westen, von Wäldern und Heidelandschaft im Süden und von Wiesen im Norden, so hübsch liegt Norddorf.
An den Strand fährt man hier mit dem Fahrrad. Am Dünenrand, nach einer Tour durch eine schnuckelige Landschaft, wartet ein Parkplatz nur für Fahrräder. Schon schön. Überhaupt ist die gesamte Insel hervorragend geeignet für Pedaleure und auch Reiter. Dabei meidet man natürlich die Hauptstraße. Amrumer Entfernungen (nach Wittdün sind es acht Kilometer) machen esnicht unbedingt erforderlich, dass man sein Auto auf die Insel schafft. Das tun schon genug andere.
Die touristische Entwicklung des Ortes in Gang gesetzt hat Pastor Friedrich von Bodelschwingh, der 1890 nördlich von Norddorf das erste "Seehospiz" begründete. Es sollte ein christliches Gegengewicht zum aufwändigen Treiben in Wittdün werden. Bis 1905 wurden noch vier weitere Hospize errichtet und ein Pastor war zum größten Touristikunternehmer im Kaiserreich geworden. Ab 1892 trat der Alonaer Kaufmann Heinrich Hüttmann in Konkurrenz zu Pastor Bodelschwingh, Hüttmann erwarb zunächst das leer stehende alte Schulhaus von Norddorf und baute es in mehreren Abschnitten zum Hotel "See-Pensionat Hüttmann" aus. Nun kamen auch die Norddorfer auf den Geschmack, mit Badegästen Geld zu verdienen.

Nebel

Wer in Nebel, übrigens dem Hauptort der Insel, Urlaub macht, hat es nicht weit bis zum Wasser. Es sind nur ungefähr 800 Meter vom Strandübergang bis ins Nasse. Für Amrumer Verhältnisse ist das bemerkenswert wenig. In einer meist dünnen Schicht bedeckt sehr feiner, beinahe pudriger Sand den an dieser Stelle vergleichsweise schmalen Kniepsand,
Nebel ist trotz des in den letzten 50 Jahren verstärkten Tourismus immer noch das Friesendorf geblieben. Hier stehen das "Öömrang-Hüs" (Museum unter Reet, in dem man sich übrigens trauen lassen kann), eine Windmühle (sie beherbergt das Heimatmuseum) und die 800 Jahre alte St. Clemens-Kirche, Amrums Hauptkirche. Ihr Turm ist allerdings noch keine hundert Jahre alt.
Zu Nebel, einem vielleicht 400 Jahre "jungen" Dorf, gehören der frühgeschichtliche Ankerplatz Steenodde und das alte Süddorf, Geburtsort zahlreicher Kapitäne. Von Steenodde schweift der Blick über Hafen und Wattenmeer. Süddorf ist ganz überwiegend landwirtschaftlich geprägt.

Odde

Robinson muss sich so ähnlich gefühlt haben, wie Wanderer auf der Odde. Rund die Hälfte Amrums ist mit Dünen bedeckt und hier, auf der nördlichen Landzunge sind es fast hundert Prozent. Dünen stehen unter Naturschutz, deshalb müssen Besucher die Bohlenwege benutzen. Die Amrumer Odde ist Natur pur und ein einziges Vogelreservat. Irgendeine gastronomische Versorgung sucht man hier vergebens.
Auf 15 Kilometer Länge gibt es auch keinen offiziellen Badestrand, keine Rettungsschwimmer-Station – nur Natur. Ziemlich einsam also, aber auch ziemlich einmalig. Baden sollte man auf der Odde besser nicht. Surfen empfiehlt sich ebensowenig. Dafür ist die Strömung viel zu stark.
Auf der Odde kann man einfach am Strand liegen und den schönen Sommertag genießen, oder man wandert um die die Nordspitze. Wer sich hier ins Wasser wagt, trägt ein hohes Risiko. Wer mehr erfahren möchte über die Vogelwelt, der schließt sich einer der regelmäßigen Führungen an.

Fazit: Amrum – Die Perle der Nordsee

Die Nordseeinsel Amrum ist das perfekte Urlaubsziel mit viel frischer Luft, dem unverwechselbaren Kniepsand und ausreichend Ruhe zur Entspannung und Erholung. Wer gerne dem Tourismus-Trubel bei der Reise entgehen möchte, findet in der Naturschönheit Amrum garantiert das ideale Reiseziel für den nächsten Urlaub!

weiterführende Links zu Amrum:

Amrum – die Perle der Nordsee: amrum.de
6 Webcams auf Amrum: amrum-wetter.de
Neuigkeiten von Amrum: amrum-news.de
Naturschutzverein für Amrum: naturzentrum-amrum.de

Bildquelle: pixabay.com