Insel Föhr

Die Insel Föhr – Kleinod in der Nordsee

Föhr wird als "grüne Insel" bezeichnet, denn nirgendwo im Nordfriesischen Wattenmeer ist der landwirtschaftliche Anteil an der Fläche so hoch wie auf Föhr. Die Insel zählt zu den drei Nordfriesischen Inseln und liegt gegenüber dem Festland von Schleswig-Holstein. Verwaltungsmäßig gehört Föhr zum Kreis Nordfriesland mit Sitz in Husum. Wyk auf Föhr an der Ostseite der Insel ist zugleich Hafen- und Hauptort. Die Nordseebäder Nieblum und Utersum sowie Goting haben lange weiße Traumstrände zu bieten, die aufgrund des flachen Ufers ideal für Familien mit Kindern sind. Mehr ländlich gelegen sind die Bauerndörfer Alkersum, Borgsum, Midlum und Wrixum. Dunsum besteht aus zwei Ortsteilen, von hier aus starten die Wattwanderungen zur benachbarten Insel Amrum. Insgesamt gibt es 12 Orte auf Föhr, vom quirligen Wyk bis zum malerischen Kapitänsdorf. Mit der Fähre von Dagebüll aus gelangt man bequem auf die Insel. Die Fähre verkehrt auch zur Insel Amrum und transportiert neben Personen Autos, Campingwagen und Lkws.

eine See-Brücke auf der Insel Föhr

Etwas aus der Geschichte

Föhr war schon zur sogenannten Steinzeit besiedelt. Bis zum Hochmittelalter bestand noch eine durchgehende Verbindung zum Festland und zu den Inseln Amrum und Sylt. Lediglich schmale Bachläufe trennten die heutigen Inseln voneinander. Die Sage erzählt von einem englischen Baumeister, der gleichzeitig die Kirchen in Keitum auf Sylt, Nieblum auf Föhr, Tating auf Eiderstedt und die Kirche auf Pellworm errichtete. Er konnte alles zu Pferde erreichen. Ab 1819 erlangte Wyck auf Föhr Bedeutung als eines der ersten Seebäder an der Nordseeküste. Insbesondere den dänischen Königen mit ihrem Hofstaat hatte es die Insel im Wattenmeer angetan. Dies waren die Anfänge des Tourismus auf Föhr, der heute, neben der Landwirtschaft zum Haupterwerbszweig der Insel zählt. In früheren Jahrhunderten verdingten sich die Föhrer als Seeleute auf niederländischen und dänischen Schiffen als Walfänger und Handelsfahrer. Viele brachten es dadurch zum Steuermann und Kapitän. Vom Wohlstand der Föhrer des 17. und 18. Jahrhunderts zeugen noch die vielen schmucken Friesenhäuser auf der Insel. Insbesondere in den ehemaligen Kapitänsdörfern Oevenum und Nieblum sind die historischen Reetdachhäuser zu bewundern.

Interessantes auf und zu Föhr

Die Insel ist 12,5 Kilometer lang und 8,5 Kilometer breit. Die höchste Erhebung von Föhr ist 13,2 Meter hoch, der "Sylvert" bei Witsum mißt gerade mal 11 Meter in der Höhe, er bietet aber eine tolle Fernsicht. Ein Aufenthalt auf der Insel eignet sich aufgrund der Ebenheit deshalb wunderbar zum Fahrradfahren und zum Reiten. Rund 850 Pferde gibt es auf der landwirtschaftlich geprägten Insel. Beliebt sind Ausritte am Strand und in das Wattenmeer bei Ebbe. Föhr hat zudem, im Gegensatz zu Sylt, noch einen Teil seiner alten Mühlen erhalten. Die meisten sind im Privatbesitz, aber einige können besichtigt werden oder beherbergen eine Gastronomie. Zum Beispiel "Windes Freundin", eine Galerieholländermühle von 1879 in Wyk oder die uralte Bockwindmühle im Friesenmuseum, sie stammt von der Hallig Langeneß. Ebenfalls Wrixum, Borgsum und Oldsum verfügen noch über historische Windmühlen. Die Mühle in Wrixum dient als Museum und Restaurant. Oldsum, mit den Ortsteilen Süderende, Toftum und Klintum verleiht die alte Mühle etwas Romantisches, was ausgesprochen gut zu dem Künstlerdorf passt.

Interresant zu wissen ist es außerdem, dass in den Föhrer Bauerndörfer die alte friesische Sprache noch nicht ausgestorben ist und von einigen Einwohnern liebevoll gepflegt wird. Interessant ist aber wohl vor allem der weiße und feinsandige Strand auf der Insel, mit einer Gesamtlänge von 15 Kilometern. Zu den beliebtesten Strandabschnitten gehört der von Wyk. Hier gibt es auch einen FKK-Bereich und einen Hundestrand.

Sehenswürdigkeiten, Freizeitaktivitäten und Events

Eine der schönsten Gegenden von Föhr ist das neun Meter hohe Kliff bei Goting. Hier sind stimmungsvolle Sonnenuntergänge zu beobachten. Golffreunde lieben die idyllische Naturlandschaft im Süden der Insel mit dem 27-Loch-Golfplatz in den Dünen. Im Bauerndorf Alkersum befindet sich seit 2009 ein Museumskomplex, das mit dem Museum "Kunst der Westküste" eine überregionale Bedeutung erlangt hat, und wechselnde Ausstellungen zeigt. Das Friesenmuseum (Dr.-Carl-Häberlin-Museum) in Wyk hat sich der Wahrung und Vermittlung friesischer Kulturgeschichte verschrieben und wurde bereits 1908 eröffnet.

Oevenum bezaubert nicht nur durch die entzückenden Friesenhäuser und seine engen Gassen, sondern ist durch den Wochen- und Kreativmarkt eine Attraktion für Einheimische und Gäste. Im Südwesten der Insel erinnern noch 17 Hügelgräber aus der Bronze- und Winkingerzeit an das germanische Erbe von Föhr. Sie prägen bis heute das Landschaftsbild und sind einen Besuch wert. Bei Borgsum befindet sich noch ein mittelalterlicher Ringwall, die sogenannte Lembecksburg. Der Sage nach soll hier der Statthalter des Königs residiert haben. Interessant sind zudem die insgesamt noch 6 Vogelkojen auf Föhr. Sie befinden sich allesamt in der Marsch und dienten in vorherigen Jahrhunderten dazu, die rastenden Enten in die Netze zu locken, an deren Ende ihnen der Hals umgedreht wurde. Der Entenfang auf diese bequeme Weise war ein Erwerbszweig der Föhrer. Die Boldixumer Vogelkoje kann besichtigt werden.

Beliebte Freizeitaktivitäten sind Wattwanderungen in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, der seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe ist. Auch das weite Vorland nördlich des Inseldeiches ist eine interessante Sehenswürdigkeit, mit ihren Rast- und Futterplätzen für Austernfischer, Eiderenten und Brandgänse. Im Sommer steht Föhr ganz im Zeichen des Wassersports. Beliebt sind Segeln, Surfen und Stand up Paddeln. Viel los ist vor allem im Haupt- und Hafenort Wyk. Nicht nur der 6 Kilometer lange Sandstrand lockt zum Baden und Sonnen, sondern ebenso die Seepromenade Sandwall. Als markanteste Sehenswürdigekeit von Wyk gilt der 1886 errichtete Glockenturm.

Kulturelle Veranstaltungen finden das ganze Jahr über auf der Insel statt, von Ausstellungen und Lesungen bis zu Kirchenkonzerten. Ein Höhepunkt in der Saison ist jedoch das Hafenfest im August mit dem Höhenfeuerwerk "Föhr on fire".

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