Deutschland

Die Geschichte von Deutschland

Rund 83 Millionen Menschen leben in der Bundesrepublik Deutschland. Die Fläche beträgt rund 357.000 Quadratkilometer. Als föderaler Staat ist die Bundesrepublik in 16 Bundesländer gegliedert. Darunter sind die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Berlin ist gleichzeitig Bundeshauptstadt. An neun Länder grenzt Deutschland: an Polen, Tschechien, Österreich, die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien, die Niederlande und an Dänemark. Die längste Grenze ist mit 818 Kilometern die zu Österreich, gefolgt von der Grenze zu Tschechien, die nur geringfügig kürzer ist.

Fakten und Wissenswertes zu Deutschland

Gegründet: 1. Januar 1871: Deutsches Reich
23. Mai 1949: Bundesrepublik Deutschland
7. Oktober 1949 – 3. Oktober 1990:  Deutsche Demokratische Republik
Sprache:Deutsch
Fläche:357 121,41 km²
Bevölkerung:82,8 Mio. (Stand 2016)
Hauptstadt:Berlin, von  1949 bis 1990 provisorisch Bonn
Währung:Euro € , bis  2002 D-Mark , ( DDR: Mark – 1. Januar 1968 bis 30. Juni 1990 in der DDR )
Internet-TLD:de  –  (.dd  für die DDR vorgesehen, aber nie verwendet)
Telefonvorwahl: +49  oder 0049
 Postleitzahlen:01001 bis 99099

Lage nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem zweiten Weltkrieg war Deutschland ökonomisch und kulturell ein zerstörtes Land. Die Städte lagen in Trümmern. Viele Menschen waren obdachlos. Millionen Vertriebene aus den östlichen Nachbarländern mussten versorgt werden. Die Siegermächte teilten das deutsche Gebiet in vier Besatzungszonen. Die Amerikaner verwalteten den Süden, die Engländer den Norden, die Franzosen den Westen und die Russen den Osten.

Gründung der Bundesrepublik

Am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland aus den Besatzungszonen der drei Westmächte gegründet. Die Entscheidung für Bonn als provisorische Bundehauptstadt fiel knapp aus. An zweiter Stelle stand Frankfurt am Main. Zum ersten Bundeskanzler wurde der frühere Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer gewählt. Bei der Abstimmung im Bunstag hatte er gerade die erforderliche Mehrheit der Stimmen.

Souveränität

Die Bundesrepublik war zu dieser Zeit noch nicht souverän. Die drei Westmächte konnten in den wesentlichen Fragen Einfluss auf die Entwicklung Deutschlands nehmen. Adenauer prägte die Westbindung und handelte mit den Amerikanern, Briten und Franzosen aus, dass die Beschränkungen der Souveränität abgebaut wurden. Im Jahr 1955 erfolgte die Wiederbewaffnung, die der Bundeskanzler gegen der Widerstand der SPD durchsetzte. Damit war die Bundesrepublik ein souveräner Staat.

Das Wirtschaftswunder

Die Fünfziger Jahre gelten als Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Nachdem die Lebensmittelkarten abgeschafft worden waren, setzte sich der freie Markt durch. Viele Bürger konnten sich nach vielen Jahren des Hungerns nun satt essen. Die Fabriken waren hoch ausgelastet und stellten viele Arbeitskräfte ein. Zahlreiche neue Wohnungen wurden gebaut. Ende der Fünfziger Jahre herrschte Vollbeschäftigung. Immer mehr Deutsche konnten sich ein Auto leisten und Urlaub im Ausland machen.

Staatsform in Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie. Alls vier Jahre wählen die Bürger einen neuen Bundestag. Dieser besteht aus regulär 598 Abgeordneten, die das Volk vertreten. Jeder der 299 Wahlkreise ist mit mindestens einem Abgeordneten vertreten, der dort die Mehrheit der Erststimmen erhalten hat. Die Staatsform in Deutschland wird auch als repräsentativ bezeichnet, weil die Entscheidungen nicht von den Bürgern, sondern von den gewählten Volksvertretern auf der Grundlage der Verfassung getroffen werden. Der Bundestag wählt nach seiner Konstituierung einen Bundeskanzler. Deutschland ist laut Grundgesetz ein föderaler Bundesstaat. Dies bedeutet, dass Entscheidungen möglichst nahe am Bürger getroffen werden. Daher verfügen die Bundesländer über eigene Entscheidungskompetenzen, beispielsweise auf dem Gebiet der Kultur und der Bildung. Über den Bundesrat wirkren die Bundesländer außerdem an der Gesetzgebung des Bundes mit.

Geographie von Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland gehört geographisch zu Mitteleuropa. Landschaftlich wird Deutschland in vier Großräume eingeteilt: in das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirgsschwelle, das Alpenvorland und die Alpen. Die höchste Erhebung Deutschlands ist die zu den Alpen gehörende Zugspitze mit gut 2.960 Metern.

Die größten Gebirge in Deutschland

Die Alpen sind das einzige Gebirge in Deutschland, das nicht zur Kategorie der Mittelgebirge zählt. Die größten deutschen Mittelgebirge sind der Schwarzwald, der Bayerische Wald, das Erzgebirge, der Harz und das Fichtelgebirge.

Der Schwarzwald

Das höchste Mittelgebirge Deutschlands ist der Schwarzwald. Höchste Erhebung ist der Feldberg mit knapp 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Der Schwarzwald ist gleichzeitig das größte zusammenhängende Mittelgebirge in Deutschland und ist das meistgesuchte Urlaubsziel unter den deutschen Mittelgebirgen.

Der Bayerischer Wald

Der Bayerische Wald belegt den zweiten Rang. Das nach dem Freistaat Bayern benannte Gebirge grenzt an Tschechien. Es erreicht eine Höhe von bis zu 1450 Metern und ist circa 100 Kilometer lang.

Das Erzgebirge

Auf dem dritten Rang folgt das Erzgebirge, das in Sachsen und Tschechien liegt. Die höchste Erhebung ist der Keilberg mit knapp 1250 Metern über dem Meeresspiegel. In weiten Teilen steht das Erzgebirge unter Landschaftsschutz.

Der Harz

Der Harz ist das höchstes Mittelgebirge in Norddeutschland. Er liegt im Grenzbereich der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen. Die höchste Erhebung ist der Brocken mit einer Höhe von 1140 Metern über dem Meeresspiegel.

Das Fichtelgebirge

Das Fichtelgebirge gehört zu Bayern, dem flächenmäßig größten Bundesland Deutschlands. Die höchste Erhebung ist der Schneeberg mit 1050 Metern über dem Meeresspiegel. Die Fläche des Fichtelgebirges beträgt rund 1600 Quadratkilometer. Das Gebirge grenzt an das Nachbarland Tschechien.

Die längsten Flüsse in Deutschland

Der Rhein

Der längste Fluss in Deutschland ist der Rhein. Von seinen insgesamt 1233 Kilometern Länge liegen 865 in Deutschland. Der Rhein entspringt in den Schweizer Alpen, verschwindet im Bodensee und fließt dann konsequent in Richtung Norden bis Nordwesten. Bei Kleve überquert er die Grenze zu den Niederlanden, bevor er bei Rotterdam schließlich in die Nordsee mündet.

Die Weser

Der zweitlängste Fluss in Deutschland ist die Weser. Sie entspringt im Thüringer Wald und bildet streckenweise die Grenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Bei Bremerhaven mündet sie in die Nordsee.

Die Elbe

Drittlängster Fluss in Deutschland ist die Elbe. Von ihrer Quelle im tschechischen Riesengebirge fließt sie durch Dresden und Hamburg. Bei Cuxhaven mündet sie in die Nordsee.

Die Donau

Zweitlängster Fluss Europas und fünftgrößter Deutschlands ist die Donau. 647 der insgesamt 2857 Kilometer fließen durch Deutschland. Die Donau entspringt im Schwarzwald und fließt dann durch insgesamt zehn Länder, bevor sie in das Schwarze Meer mündet.

Der Main

Mit einer Länge von 524 Kilometern erreicht der Main den fünften Platz unter den längsten Flüssen Deutschlands. Seine Quelle ist das Fichtelgebirge. Nachdem er Frankfurt passiert, fließt er bei Mainz in den Rhein.

Die größten Seen in Deutschland

Die Müritz

Mit einer Fläche von 112 Quadratkilometern ist die Müritz der größte Binnensee Deutschlands. An der tiefsten Stelle beträgt die Tiefe gut 30 Meter. Die Mecklenburgische Seenplatte ist während der Eiszeit entstanden und war damals ein einziger See.

Der Bodensee

Mit eine Fläche von 536 Quadratkilometern wird der Bodensee oft als größter See Deutschlands bezeichnet. Allerdings liegen nur rund zwei Drittel dieser Fläche in Deutschland. Seine Tiefe beträgt bis zu 250 Meter. Das Volumen beläuft sich auf 48 Kubikkilometer.

Der Chiemsee

Begehrtes Urlaubs- und Ausflugsziel in Bayern ist der Chiemsee, der auch als "bayrisches Meer" bezeichnet wird. Seine Fläche beträgt rund 80 Quadratkilometer, sein Volumen circa zwei Kubikkilometer. Er ist bis zu 73 Meter tief.

Die TOP 5 Sehenswürdigkeiten in Deutschland

Das Brandenburger Tor

Das Brandenburger Tor zählt zu den bedeutendsten Wahrzeichen der Hauptstadt Berlin. Das Stadttor im klassizistischen Stil wurde in der Zeit zwischen 1789 und 1793 gebaut. Später wurde es zum Symbol für die Teilung der Stadt in Ost und West. Seit dem Mauerfall steht das Brandenburger Tor für die Einheit Deutschlands.

Der Marienplatz in München

Zu den begehrtesten Sehenswürdigkeiten Münchens, Bayerns und ganz Deutschlands zählt der Marienplatz München. Viele Touristen und Einheimische starten hier ihren Standrundgang oder eine Shopping-Tour. Regelmäßig finden am Marienplatz Veranstaltungen statt. Das Neue Rathaus im neugotischen Stil wurde zwischen 1867 bis 1909 erbaut. Jeden Tag wird zwischen 11 und 12 Uhr das Glockenspiel geläutet.

Die Dresdner Frauenkirche

Als Symbol der Versöhnung gilt die Dresdner Frauenkirche. Von 1994 bis 2005 wurde sie mühevoll restauriert. Als begehrtes Ausflugsziel zählt sie deutschlandweit zu den TOP Sehenswürdigkeiten. Von der Kuppel aus können Besucher auf das gesamte Stadtgebiet Dresdens und den Elbbogen blicken und die einzigartige Aussicht genießen.

Der Kaiserdom von Speyer

Als größte erhaltene romanische Kirche gilt der Kaiserdom von Speyer. Er gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Kaiseraal über dem Eingangsportal finden sich die monumentalen Fresken von Baptist Schraudolph. Unter dem Dom kann die Krypta aus dem 11. Jahrhundert besichtigt werden. Wer den Kirchturm hinaufsteigt, hat einen optimalen Ausblick über Speyer und die Umgebung.

Das Schloss Neuschwanstein

Jedes Jahr besuchen mehr als anderthalb Millionen Menschen das Schloss Neuschwanstein. Pro Tag sind es bis zu 6.000 Besucher. Wie ein Märchenschloss wirkt die mittelalterlichen Ritterburg. Aufgrund der Lage in den Ausläufern der Alpen ist das Schloss Neuschwanstein auch ein beliebtes Urlaubsziel. Das Schloss wurde ab 1869 im Auftrag des Königs Ludwig II gebaut. Nach dem Willen des Königs sollte es aus 200 Räumen bestehen. Tatsächlich wurden es fünfzehn Räume, darunter ein Schlafzimmer im gotischen Stil, der Thronsaal und ein Wohnzimmer, das mit seinen ursprünglichen Möbeln erhalten blieb.

Die berühmtesten Deutschen

In der ZDF-Sendung "Unsere Besten" wurden im Jahr 2003 die größten Deutschen gewählt. Rund 1,5 Millionen Stimmen wurden damals abgegeben.

Konrad Adenauer

Die Liste wird angeführt vom ersten Kanzler der Bundesrepublik. 1876 in Köln geboren, wurde er 1917 in seiner Geburtsstadt zum Oberbürgermeister gewählt und übte dieses Amt bis 1933 aus. 1949 wurde Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Seine Außenpolitik war geprägt von der Bindung an den Westen. Im Jahr 1957 führte der Christdemokrat die dynamische Rente ein. Die CDU konnte ihre Stimmenanteile bei Bundestagswahlen deutlich steigern. Konrad Adenauer starb 1967 in Bad Honnef-Rhöndorf. Zahlreiche Straßen und Plätze sind nach ihm benannt.

Martin Luther

Den zweiten Platz belegt Martin Luther. 1483 in Eisleben geboren, studierte er in Erfurt Jura und Theologie. Ab 1517 leitete er die Reformatorische Wende ein. Berüchtigt sind die 95 Thesen, die er in Wittenberg an die Wand nagelte.

Karl Marx

Es folgt auf dem dritten Rang Karl Marx. 1818 in Trier geboren, gilt der Philosoph und Historiker und Journalist als Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus. Den daraus entstandenen Marxismus sehen viele als Missbrauch der Analysen von Karl Marx.

Hans und Sophie Scholl

Den vierten Rang belegen die Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl. Die beiden Geschwister gründeten die Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose" und riefen im Februar 1943 mit Flugblättern zum Sturz Hitlers auf. Wenige Tage später wurden die beiden verhaftet und hingerichtet.

Willy Brandt

Auf dem fünften Rang folgt Willy Brandt. 1913 in Lübeck geboren, wurde Willy Brandt im Jahr 1957 Regierender Bürgermeister von Berlin. Bei der Bundestagswahl 1969 trat der Sozialdemokrat zum dritten Mal als Kanzlerkandidat an und konnte mit der FDP eine Koalition schmieden. Er setzte die Entspannungs- und Ostpolitik durch und gestaltete die Innenpolitik unter dem Leitsatz "Mehr Demokratie wagen". Im Jahr 1974 trat Willy Brandt im Zusammenhang mit der Guillaume-Affäre zurück, blieb aber SPD-Parteivorsitzender. Auch Willy Brandt wurde zum Namensgeber zahlreicher Straßen und Plätze in ganz Deutschland.

Fußball in Deutschland

Bislang vier Mal wurde Deutschland Weltmeister im Fußball: 1954, 1974, 1990 und 2014.

Die Entstehung des Fußballs in Deutschland

Im Jahr 1874 kam der Fußball nach Deutschland. Damals setzte Konrad Koch, Lehrer am Martino-Katharineum, den Fußball ein, um die sportliche Entwicklung seiner Schüler zu fördern. Den Fußball hatte August Hermann aus Großbritannien mitgebracht. Der Ball wurde ohne Erklärung zwischen die Schüler geworfen. Dann erklärte Konrad Koch den Schülern, dass sie den Ball treten müssen. Das Experiment gelang. Der Fußball entwickelte sich zum beliebtesten Sport der Deutschen.

Das Wunder von Bern

Das Endpiel der Fußball WM 1954 am 4. Juli wurde später als "Wunder von Bern" bezeichnet. Favorit Ungarn ging schon in der sechsten Minute in Führung und schoss in der achten Minute das zweite Tor. In der zehnten Minute verkürzte Max Morlock, bevor acht Minuten später durch ein Tor von Flügelstürmer Helmut Rahn der Ausgleich erfolgte. Sechs Minuten vor dem Ende der zweiten Halbzeit gelang Helmut Rahn ein weiterer Treffer. Das Wunder von Bern war vollendet.