Wiesbaden-Bierstadt
Wiesbaden-Bierstadt – der Ortsbezirk vor den Toren der Landeshauptstadt
Wiesbaden – das ist nicht nur das Wiesbadener Stadtschloss, der Rhein und die Nachbarschaft zu Mainz, der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Wiesbaden hat etliche Ortsbezirke, die alle für sich selbst auf eine lange Geschichte zurückblicken. Hierzu gehört auch der Ortsbezirk Bierstadt. Die Bierstädter Einwohner sind stolz auf ihren Ortsbezirk. Bierstadt gehört dabei zu den renommiertesten Vororten der hessischen Landeshauptstadt.
Lage vor den Toren Wiesbadens
Bierstadt – ein Ortsbezirk von Wiesbaden liegt östlich der Innenstadt der hessischen Landeshauptstadt. In Wiesbaden-Bierstadt leben rund 12.400 Einwohner. Im Norden grenzt der Ortsbezirk an die Wiesbadener Vororte
. Rambach
. Heßloch
. Sonnenberg.
Richtung Süden fahrend kommt man Erbenheim und im Osten grenzen die Orte Igstadt und Kloppenheim an Bierstadt. Wer sich Richtung Nordwesten hält, gelangt ins Aukammtal. Das Wiesbadener Kurgebiet grenzt ebenfalls im Nordosten an Wiesbaden-Bierstadt. Richtung Süden fahrend erreicht man zudem die Housing Area Hainerberg der US-Streitkräfte.
Wiesbaden-Bierstadt ist nämlich ein ruhiger Vorort der schon etwas hektischeren hessischen Landeshauptstadt. Bierstadt ist über die Bundesstraße 455 mit der hessischen Landeshauptstadt verbunden. Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren von Bierstadt aus bis zum Hauptbahnhof in Wiesbaden und auch bis in die Wiesbadener Innenstadt. Die Entfernung von Wiesbaden nach Bierstadt beträgt ca. 4 km. Die Nähe zur Landeshauptstadt und auch die ideale Verkehrsanbindung macht Bierstadt auch für die Einwohner der Landeshauptstadt zu einem idealen Treffpunkt.
Die Geschichte Bierstadts
Die Geschichte Bierstadts reicht zurück bis ins 10. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 927. Doch schon die Römer hinterließen hier ihre Spuren. Gegründet wurde Bierstadt wohl von irischen Mönchen. Benannt wurde der Ort einst nach der irischen Nationalheiligen Brigida von Kildare. Seit 1910 bestehen nach Wiesbaden enge Straßenverbindungen. Im Jahr 1928 wurde Bierstadt nach Wiesbaden eingemeindet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand in Bierstadt eine Wohnsiedlung für Angehörige der US-Armee.
Sehenswürdigkeiten im Ortsbezirk Bierstadt
Wiesbaden-Bierstadt verfügt über eine Reihe von Sehenswürdigkeiten. Hierzu gehören die von den Römern hinterlassene Heidemauer und die Evangelische Kirche des Ortes. Diese ist dem Heiligen Nikolaus von Myra geweiht und stammt aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. In der ersten Hälfe des 18. Jahrhunderts wurde das evangelische Gotteshaus umgebaut. Im Originalzustand noch immer vorhanden ist der Türsturz der Südwand. Auf diesem noch deutlich zu erkennen sind die romanischen Ritzzeichnungen. Der Turm der Kirche wurde erst im 12. Jahrhundert errichtet und die Wandmalereien im Kircheninneren stammen aus dem 14. Jahrhundert. Der sich in der Kirche befindliche Flügelaltar stammt aus der Zeit um 1500. Besichtigungen der Kirche sind jeweils zur Marktzeit zwischen 11.30 Uhr und 15.30 Uhr möglich.
Viele Bierstädter und auch Touristen nutzen diese Möglichkeit von der Hektik des Wochenmarktes direkt in die Stille der Kirche einzutauchen und die Jahrhunderte lange Geschichte des Gebäudes auf sich wirken zu lassen. Mit ihren mehr als 900 Jahren ist diese Kirche die älteste Kirche Wiesbadens. Eine weitere Sehenswürdigkeit im Ortsbezirk Bierstadt und gleichzeitig das Wahrzeichen des Ortsbezirks ist der Wachturm, die Bierstädter Warte. Errichtet wurde dieser Turm im Jahr 1473 und droht auf einer Anhöhe zwischen der Innenstadt Wiesbadens und dem Ortsbezirk Bierstadt. Die Bierstädter Warte schmückt als Wahrzeichen auch das Wappen dieses Ortsbezirks der hessischen Landeshauptstadt. Der Turm ist bis zum Dach 9,8 m hoch und läuft nach oben hin zylindrisch zu. Das Dach selbst ist noch einmal 60 cm hoch.
Der Turm hat damit eine Gesamthöhe von 10,4 m. Der Öffentlichkeit ist der Turm nicht zugänglich, aber dennoch von historisch kultureller Bedeutung. Denn am 18. Oktober 1814 wurde vor der Bierstädter Warte Volksgeschichte geschrieben. Denn genau hier hielt der Hofgerichtsadvokat Wilhelm Snell in den Abendstunden bei Fackelschein seine berühmte und richtungsweisende Rede über Freiheit und Gleichheit. Neben Wilhelm Snell, der seiner Zeit mit seiner Rede schon den kommenden Ereignissen voraus war, gab es in Bierstadt noch weitere Persönlichkeiten, die den Ort bekannt machten bzw. durch ihr Tun prägten. Hierzu gehörte vor allem Carl Wilhelm Bierbrauer, Bildhauer (1881-1962). Die Geschichte von Bierstadt hautnah erleben, nachlesen und anhand von Exponaten bewundern kann man im Heimatmuseum des Ortsteils.
Dieses ist untergebracht in Räumlichkeiten der ehemaligen Robert-Koch-Schule. Zu bewundern gibt es hier unter anderem Exponate aus dem Alltagsleben der Menschen früherer Zeiten, wie eine bäuerliche Küche und auch ein Schulzimmer und zahlreiche Handwerkzeuge, wie Hobelbank und Schnitzbänke. Seine Räumlichkeiten in den Dachräumen der ehemaligen Schule bezog das Heimatmuseum im Jahr 2001. Im März 2002 anlässlich des 1075jährigen Bestehens des Ortes wurde das Museum für Heimatgeschichte eröffnet. Geöffnet ist das Museum jeden 2. Und 4. Sonntag im Monat in der Zeit von 14 Uhr bis 17 Uhr.
Die Infrastruktur in Bierstadt
Wiesbaden-Bierstadt bietet seinen rund 12.500 Einwohnern dabei eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur. Der Ortsbezirk verfügt über eine öffentliche Bücherei. Diese Stadtteilbibliothek ist modern gestaltet und bietet ein Sortiment von rund 20000 Medien für Kinder und Erwachsene. In den Räumlichkeiten der Bücherei findet auch ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm für Kinder statt. Über eine Grundschule und eine weiterführende Schule verfügt Bierstadt ebenfalls. Für sportliche und kulturelle Aktivitäten sorgt das Vorhandensein von zahlreichen Vereinen vor Ort. In Wiesbaden-Bierstadt gibt es zudem eine Vielzahl von Geschäften. Über Industrieunternehmen verfügt Bierstadt nicht. Es gibt nur ein kleines Gewerbegebiet, das 2006 erschlossen wurde und eine Reihe von kleinen Gewerbe- und Handwerksbetrieben beheimatet.
Dieses Gewerbegebiet befindet sich am östlichen Ortsrand von Wiesbaden-Bierstadt. Hier befinden sich auch mehrere Baumschulen und Großgärtnereien angesiedelt. Einige dieser Gärtnereien können auf eine bedeutsame Geschichte zurückblicken. Es gab sie zum Teil schon zur Kaiserzeit. Als bedeutsam kann man die kommerzielle Pferdehaltung in diesem Wiesbadener Ortsteil bezeichnen. In keinem anderen Ortsteil der hessischen Landeshauptstadt gibt es so viele Pferdestellplätze bzw. -gatter wie in Bierstadt. Das Ortsbild selbst ist geprägt von zahlreichen Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Eigenheimquote in Wiesbaden-Bierstadt liegt bei über 65 Prozent. Wiesbaden-Bierstadt ist ein typischer Vorort der Landeshauptstadt Wiesbaden. Jeden Morgen setzt sich eine große Zahl von Pendler ins Auto oder die öffentlichen Verkehrsmittel und fährt Richtung Wiesbadener Innenstadt.
Die Kultur in Bierstadt
Um mit Freunden gesellig zusammen zu sein und feiern zu können, muss man Bierstadt aber nicht verlassen. Es gibt in diesem Ortsbezirk von Wiesbaden zahlreiche Kneipen und Bars. Und Neuigkeiten erfährt man in Wiesbaden-Bierstadt nicht nur hinten vom Tresen aus. Die monatlich erscheinenden Bierstädter Nachrichten sind seit langer Zeit Bestandteil der Informationsquellen der Einwohner dieses Wiesbadener Ortsteils. Diese Zeitung über Neuigkeiten aus Bierstadt finanziert sich über Anzeigen und wird kostenlos an die Haushalte verteilt. Vorläufer dieser kostenlosen Nachrichten aus Bierstadt war die einst ab 1901 erscheinende Bierstädter Zeitung. Berichtet wird in dieser kostenlosen Zeitung für die Bierstädter Haushalte aber nicht nur über Lokales.
Auch die Entwicklungen der Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Terrasson-Lavilledieu, die seit 1991 gepflegt wird, ist häufig Thema. Die Bierstädter Partnerstadt liegt am Ufer der Vézère in Südwestfrankreich, ca. 150 km östlich von Bordeaux entfernt, in der Region Nouvelle-Aquitaine. Bierstadt unterhält zudem auch eine Städtefreundschaft mit der Gemeinde Theux, gelegen in der Provinz Lüttich in Belgien. Zu den zahlreichen Kulturangeboten von Wiesbaden-Bierstadt zählen die Vereine. Diese bieten Alt und Jung einen Ort, an dem Sie sich entspannen und sportlich betätigen können. Feste und Veranstaltungen, in die die Vereine Bierstadts fest integriert und engagiert sind, runden das Kulturangebot dieses Ortsbezirks von Wiesbaden ab. Jährlich findet zum Beispiel ein Ostereiermarkt statt. Und die Freiwillige Feuerwehr Bierstadt veranstaltet jeweils an einem Samstag im Dezember einen Weihnachtsmarkt vor der evangelischen Kirche.
Warum Bierstadt?
Wer sich entscheidet in Bierstadt zu leben, der entscheidet sich weit ab vom Trubel der hessischen Landeshauptstadt zu leben. – praktisch vor den Toren Wiesbadens in ruhiger Umgebung. Und dennoch ist man der Innenstadt von Wiesbaden, deren geschäftigen Treiben und seinem Arbeitsplatz recht nahe und gut zu erreichen, wenn man in Bierstadt wohnt. Wiesbaden-Bierstadt, 1928 eingemeindet und zuvor selbstständig gewesen, ist ein typisches Vorort einer Großstadt wie Wiesbaden. Es gibt hier keine Wolkenkratzer, meist nur Ein- oder Zweifamilienhäuser.
Die Kaufkraft des Ortsbezirks ist sehr hoch und das kulturelle Leben vielseitig. Viel Grün, Pferdegatter und keine Industrie, dafür genau auf die Bedürfnisse der Einwohner abgestimmtes Gewerbe und Handwerk ist hier zu finden. Der Ort verfügt über eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die Menschen aus nah und fern anziehen. Die Kirche, der Turm und das Museum und die ideale Verkehrsanbindung an die Landeshauptstadt Wiesbaden machen Wiesbaden-Bierstadt zu einem Ort, an dem man gerne wohnt. Tradition und Moderne sind im Stadtbild wunderbar vereint. Das reiche Vereinsleben der Stadt hat für jeden etwas zu bieten.