Was sind meine Wurzeln?
Aufgrund behördlicher Angelegenheiten, mitunter aus wichtigen gesundheitlichen Gründen oder einfach aus persönlichem Interesse möchten Menschen wissen, woher sie stammen. Nicht jeder kann das über Generationen hinweg nachvollziehen. Verschiedene Umstände wie Krieg und die Flucht aus der Heimat bringen Familien auseinander. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, mehr über die eigenen Wurzeln zu erfahren.
Herkunft herausfinden anhand des Nachnamens
Der Nachname lässt mitunter bereits Rückschlüsse über die Herkunft zu, vor allem, wenn es sich um einen seltenen Namen handelt. Wer einen häufigen Nachnamen hat, der in Deutschland weit verbreitet ist, hat nur geringe Chancen, anhand des Namens die eigene Herkunft zu ermitteln.
Die Schreibung eines Namens oder die Abweichung von einer gängigen Schreibweise kann bereits auf die Herkunft aus einem bestimmten Land oder Gebiet und mitunter sogar auf ein Schicksal hindeuten. Wer dann auch noch die Nachnamen seiner Großeltern kennt, kann über verschiedene Internetportale Familienforschung betreiben. Das ist sogar kostenlos möglich.
Anhand des Nachnamens gelingt es teilweise auch, Familienmitglieder in anderen Bundesgebieten oder in einem anderen Land ausfindig zu machen.
Register als nützliche Hilfe
Eine gängige Möglichkeit, mehr über seine Wurzeln zu erfahren, sind Register, beispielsweise:
- beim Standesamt
- beim Einwohnermeldeamt
- Geburtenbücher in Krankenhäusern
- Kirchenbücher
- Landesarchive
- Ortschroniken
Wer über ein solches Register seine Wurzeln herausfinden möchte, benötigt neben seinem Namen sein Geburtsdatum und den Geburtsort. Beim Standesamt oder über ein Geburtenbuch in einer Klinik im Geburtsort lassen sich die Eltern ermitteln. Sind die Eltern getrennt, können jedoch neben Angaben über die Mutter häufig auch Daten des Vaters wie Name, Geburtsdatum, Wohnanschrift und Geburtsort ermittelt werden. So ist es mitunter möglich, anhand der Namen und Geburtsdaten der Eltern auch Rückschlüsse auf die Großeltern und deren Herkunft zu bekommen.
Die Ermittlung der Herkunft über ein Register kann langwierig sein und erfordert Geduld. Mitunter müssen mehrere Register herangezogen werden, um zuverlässige Daten zu gewinnen. Die Daten müssen teilweise miteinander abgeglichen werden.
Tipp: Auch wenn die Wohnanschrift der Eltern oder Großeltern nicht mehr aktuell ist, können sich Interessierte an das Einwohnermeldeamt wenden, das für den letzten bekannten Wohnort des Gesuchten zuständig ist. Über die Einwohnermeldeämter ist es möglich, die aktuelle Adresse zu ermitteln. Die Auskunft von Standesamt oder Einwohnermeldeamt ist in der Regel gebührenpflichtig.
DNA-Test zur Ermittlung der Herkunft
Ein DNA-Test dient nicht nur zum Nachweis einer Vaterschaft. Er kann auch helfen, die eigenen Wurzeln zu ermitteln. Es gibt verschiedene seriöse DNA-Labore, die auch mit Botschaften und dem Auswärtigen Amt zusammenarbeiten. So ist es vor allem für diejenigen möglich, die nach Deutschland geflohen sind, mehr über die eigene Herkunft zu erfahren und enge Verwandte ausfindig zu machen.
Solche DNA-Tests können bei der Familienzusammenführung helfen , wenn sich Familienmitglieder in verschiedenen Ländern befinden. Interessierte können online Testsets bestellen und von sich selbst eine Speichelprobe nehmen. Zusätzlich müssen verschiedene Angaben an das Labor übermittelt werden wie Aktenzeichen der zuständigen Botschaften und Namen sowie Anschriften der im Ausland befindlichen Familienmitglieder. Das Labor nimmt die Analyse vor, wenn die Proben und die Angaben eingegangen sind.
Liegt das Ergebnis vor, wird der Auftraggeber benachrichtigt. Die Analyse kann einige Zeit in Anspruch nehmen, doch immerhin ist sie möglich und sinnvoll.
Ahnenforschungsdatenbanken im Internet
Eine Möglichkeit, mehr über die eigene Herkunft zu erfahren, sind Ahnenforschungsportale im Internet. Hier kommt es unbedingt auf Seriosität an. Der Ahnenforschungsdienst sollte seine Leistungen transparent beschreiben und zu angemessenen Preisen anbieten. Neben der Ahnenforschung aufgrund von Namen, Geburtsdatum und Geburtsort sind bei solchen Anbietern oft auch DNA-Tests möglich. Bei der Nutzung solcher Dienste sollte der wissenschaftliche und nicht der wirtschaftliche Anspruch im Vordergrund stehen.
Tipp: Wer herausfinden möchte, ob es sich bei einem Ahnenforschungsportal um einen seriösen Anbieter handelt, kann sich in Internetforen oder anhand von Kundenbewertungen informieren.
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