Das sollte beim Transport eines Klaviers unbedingt beachtet werden
Wenn sich ein Klavier auf eine Reise begibt – ganz egal, ob nur eine Straße weiter oder in eine andere Stadt – sollte der Transport gut vorbereitet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das wertvolle Instrument beschädigt wird oder die einwandfreie Funktionsfähigkeit im Anschluss nicht mehr gewährleistet ist. Schließlich kann schon eine übersehene Treppenstufe oder ein einzelnes Schlagloch unterwegs fatale Folgen haben. Der folgende Beitrag erläutert, worauf es beim Klavier-Transport ankommt.
Das Wichtigste zum Thema Klavier-Transport im Überblick
- Passt das Klavier nicht durch die Tür oder das Treppenhaus, kann es auseinandergenommen werden.
- Ein sicherer Transportschutz ist für den Umzug das A und O.
- Bei Schäden, die durch private Helfer entstehen, bleiben Besitzer oft auf den Kosten sitzen.
- Nach dem Transport ist es zwingend erforderlich, das Klavier ruhen zu lassen.
Rechtzeitig vor dem Transport die Gegebenheiten vor Ort klären
Am Anfang steht die Frage, um was für ein Instrument es sich eigentlich genau handelt. Ein klassisches Klavier bringt nämlich üblicherweise ein Gewicht zwischen 200 und 300 Kilogramm auf die Waage, während ein wertvoller Flügel 500 Kilogramm und mehr wiegen kann. E-Pianos sind dagegen oft deutlich leichter, wobei das genaue Gewicht jedoch von der Ausführung abhängt. Bei einem Standalone-Digitalpiano liegt es beispielsweise in der Regel zwischen 50 und 150 Kilogramm. Das ungefähre Gewicht liefert einen guten Anhaltspunkt für die Anzahl der Helfer, die beim Transport anpacken müssen. Meist werden vier bis fünf Personen benötigt. Die zweite wichtige Frage: Passt das Instrument durch alle Türrahmen und gegebenenfalls durchs Treppenhaus? Hier hilft nur Maßnehmen. Sollte sich dabei zeigen, dass das Klavier zu groß ist, kann es von einem Fachmann zerlegt und nach dem Transport wieder zusammengesetzt werden. Dafür fallen jedoch zusätzliche Kosten an. Eine weitere Alternative wäre ein Kran , der das Klavier an der Gebäudefassade hinunterlässt. Gut zu wissen: In einem typischen Personenaufzug findet ein Klavier nicht immer Platz! Außerdem könnte durch ihn eventuell die maximal zulässige Traglast überschritten werden. Beide Aspekte – sowohl die Aufzugmaße als auch die Traglast – müssen vor dem Transport genau überprüft werden. Generell sollte der Weg zum Fahrzeug möglichst genau geplant werden, wobei insbesondere darauf geachtet werden muss, dass keine Gegenstände den Durchgang behindern.
Das Klavier auf den Transport vorbereiten
Ist der Transportweg geklärt, kann das Instrument auf seinen Umzug vorbereitet werden. Dafür wird Folgendes benötigt:
- Tragegurte
- Luftpolsterfolie
- ein ausreichend großer und stabiler Rollwagen
- mehrere alte Decken
- Arbeitshandschuhe mit Rutschhemmung
- Klebeband
Nicht zu vergessen: Das Fahrzeug muss natürlich eine Hebebühne haben!
Tasten und Pedale benötigen einen guten Schutz, dafür eignet sich Luftpolsterfolie am besten. Sie sollte die empfindlichen Teile möglichst lückenlos bedecken. Damit sich der Deckel des Klaviers beim Transport nicht öffnet, kann die Luftpolsterfolie im Anschluss mit Klebeband über ihm befestigt werden. Die Seiten des Klaviers lassen sich mit alten Decken schützen. Diese müssen aber ebenfalls mit Klebeband gesichert werden, damit sie nicht verrutschen. Das Gleiche gilt für die Beine. Sie sollten einzeln mit Decken und Klebeband umwickelt werden. Durch diesen Rundum-Schutz lassen sich Kratzer und andere Beschädigungen weitestgehend vermeiden.
Wenn das Klavier besonders wertvoll ist
Mit zunehmendem Alter gewinnen Klaviere oftmals erheblich an Wert. Darum sollten sich Besitzer gut überlegen, ob sie den Transport eines sehr wertvollen Instrumentes selbst und in Eigenregie durchführen oder einem Umzugsunternehmen für Klaviertransporte wie Mars Umzüge . Eventuelle Schäden durch Gefälligkeitsleistungen der Helfer werden durch private Versicherungen in der Regel nämlich nicht abgedeckt, es sei denn, das Risiko ist im Vertrag inkludiert, was aber nicht immer der Fall ist. Wer den Transport hingegen von einem professionellen Unternehmen durchführen lässt, profitiert im Ernstfall von dessen Versicherungsschutz. Achtung: Weist das Klavier vor dem Transport bereits Schäden auf, sollten diese festgehalten werden, und zwar nach Möglichkeit in Wort und Bild (Fotos). Außerdem muss man natürlich darauf achten, dass sich die bestehende Beschädigung beim Umzug nicht noch vergrößert. Eventuell sind hier gesonderte Schutzmaßnahmen erforderlich, was den Transport für Laien noch etwas schwieriger gestalten könnte.
Jetzt kann es losgehen: Das Klavier anheben und bewegen
Oberste Faustregel: Ein Klavier sollte niemals liegend transportiert werden! Der Resonanzboden, der zu den empfindlichsten Komponenten der Instrumente zählt, könnte sonst Schaden nehmen. Sollte der Transport aufgrund der räumlichen Gegebenheiten jedoch nur liegend erfolgen können, wäre es besser, das Klavier fachmännisch auseinandernehmen und am Ziel wieder zusammenbauen zu lassen. Das eigentliche Anheben des Klaviers ist relativ anstrengend und erfordert eine gewisse Kraft. Für Personen mit orthopädischen Problemen ist diese Aufgabe nur bedingt geeignet. Eine gute Strategie ist es, das Klavier mithilfe von Tragegurten von mehreren Helfern anheben zu lassen. Auf jeder Klavier-Seite sollte dabei mindestens eine Person stehen. Eine weitere Person schiebt währenddessen vorsichtig den Rollwagen unter, der möglichst mittig positioniert werden sollte. Gegebenenfalls kann man jetzt auch die Beine des Instruments abschrauben.
Bei Treppenstufen ist besondere Vorsicht geboten. Mithilfe der Gurte wird das Klavier wieder vom Rollwagen gehoben. Während es dann Stufe für Stufe nach unten oder oben geht, sollte eine weitere Person die Unterseite des Instruments stützen. Um das Instrument in den Transporter zu wuchten, stellen sich am besten zwei Helfer auf die Rampe und ziehen es mit Gurten hoch, während zwei weitere Personen von unten vorsichtig nachschieben. Im Fahrzeug selbst steht das Klavier idealerweise mit seiner Rückseite zur Seitenwand. Natürlich muss es während der Fahrt gut gesichert sein.
Warum das Klavier nach dem Transport ruhen muss
Ist das Instrument am Zielort angekommen, muss man ihm eine Pause gönnen. Nach Möglichkeit sollte sie 14 Tage betragen. In dieser Zeit hat das Klavier ausreichend Zeit, um sich zu akklimatisieren. So können beispielsweise Risse im Holz effektiv verhindert werden. Die meisten Musiker lassen das Instrument im Anschluss an den Transport stimmen. Die Ruhephase von etwa 14 Tagen muss aber auch dafür eingehalten werden.
So kommt das gute Stück heil am Zielort an
Das Klavier gehört sicherlich zu den fragilsten und anspruchsvollsten Transportgütern. Es muss sehr vorsichtig und sprichwörtlich wie ein rohes Ei behandelt werden. Wer aber die richtigen Vorkehrungen trifft und beim eigentlichen Transport mit Bedacht vorgeht, muss sich keine großen Sorgen machen. Auf Nummer sicher geht man jedoch, wenn man den Transport an einen erfahrenen Spezialisten übergibt. Im Gegensatz zu privaten Helfern sind Unternehmen nämlich versichert.
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