Der TÜV in Deutschland
Alle zwei Jahre muss ein Auto in Deutschland sich einer Hauptuntersuchung und einer Abgasuntersuchung, dem TÜV, unterziehen. Nur so kann es die weitere Betrieberlaubnis für zwei weitere Jahre erhalten und sich sicher im Verkehr bewegen.
Was ist der TÜV genau?
Einerseits ist der TÜV eine umgangssprachliche Verwendung für die gesetzlich geregelte Überprüfung eines Wagens auf seine Sicherheit und seine Verkehrstüchtigkeit. Dabei kann die Prüfung durch den TÜV selbst, aber auch anderen zertifizierten Einrichtungen, wie der DEKRA, durchgeführt werden.
Der TÜV steht ebenso für einen eingetragenen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, dass alle Verkehrsmittel in regelmäßigen Abständen technisch überwacht und auf ihre Sicherheit geprüft werden. In diesem Zusammenhang gründete sich der TÜV schon in dieser Form im 19.Jahrhundert, als die Zahl der beweglichen Verkehrsmittel stark zunahm und es notwendig wurde, dass deren Funktionstüchtigkeit einen reibungslosen Ablauf des Verkehrs sicherstellte.
Heute arbeitet dieser Verein auf den unterschiedlichsten Ebenen der Bundesländer und stellt einen Zusammenschluss dar, der von anderen Einrichtungen, wie der DEKRA, unterstützt wird. TÜV ist eine Marke, die bekannt ist für die strengen Prüfvorschriften und die Feststellung der Sicherheit eines Fahrzeuges.
Ein Neuwagen erhält nach der werksmäßigen Kontrolle durch den TÜV eine Plakette, die 3 Jahre gültig ist, alle nachfolgenden Kontrollen, auch bei Gebrauchtwagen müssen alle 2 Jahre erfolgen. Hierbei durchlaufen alle Wagen, egal welchen Alters, die gleichen Testabläufe bei denen Bremsen, Hauptfunktionen des Wagens und dessen allgemeiner Zustand beurteilt werden.
Abschließend erhält der Halter eine Bescheinigung, die ihm attestiert, ob sein Wagen weitere 2 Jahre fahren darf. Hinzu erfolgt eine Auflistung von bestehenden Mängeln, die noch keinen Einfluss auf die Erteilung der TÜV-Plakette haben und ggf. eine Auflistung der Mängel, die die Erteilung der TÜV-Plakette untersagen. In diesem Zusammenhang müssen die Mängel behoben und die Prüfung wiederholt werden.
Gibt es so etwas wie den TÜV auch in anderen Ländern?
Auch andere Länder haben unter Umständen eine TÜV-Einrichtung. In Ländern wie Indien und der Türkei hat sich das Vorbild der deutschen Gründlichkeit projiziert. Hierbei sind die Prüfabläufe ähnlich den deutschen Abfolgen, richten sich aber nach den geltenden Vorschriften des jeweiligen Landes.
Auch in anderen Ländern der Welt gibt es ähnlich Kontrollinstitutionen, die die Sicherheit der Fahrzeuge überwachen, dennoch sind diese anhängig von den Grundsätzen der jeweiligen Länder.
Was ist der Unterschied zu anderen Ländern?
Während die Vorschriften in Deutschland und den Bundesländern von Deutschland klar benannt sind, ist der Aufbau der Fahrzeugkontrolle besonders in den USA sehr unterschiedlich. Hier obliegt jedem einzelnen Bundesland die Entscheidung, wann, ob und wie oft ein Fahrzeug kontrolliert werden muss. Während in einigen Staaten keine Kontrolle notwendig ist, müssen in anderen Bundesstaaten die Fahrzeuge mitunter jährlich zu einer umfassenden Kontrolle erscheinen.
Während in Frankreich die Technique Controle existiert, die dem TÜV gleichzusetzen ist, sind hierbei die Vorschriften des Landes anders gelegt. Auch wenn ein Auto in einem perfekten Zustand ist, kann eine Prüfplakette nicht gegeben werden, wenn das Wischwasser der Scheibenwischanlage fehlt. Ein leerer Tank in diesem Bereich stört zwar in diesem Moment die Einsatzfähigkeit der Anlage nicht, aber die perfekte Funktion kann nicht kontrolliert werden.
Wie kommt man leichter durch den TÜV?
Grundsätzlich ist es hilfreich, wenn bekannt ist, auf welche Bereiche des Wagens der Prüfer einen erhöhten Fokus legt. Dabei sind seine Kontrollstellen auf die allgemeine Funktionsfähigkeit des Wagens gelegt und müssen uneingeschränkt nutzbar sein.
Ölverlust: Ist bekannt, dass der Wagen Flüssigkeiten verliert, dann sollte dies schon vor der Prüfung behoben werden. Der Verlust von Öl stellt eine hohe Belastung der Umwelt dar und kann somit zur Aberkennung der TÜV-Plakette führen.
Bremsen: Diese werden auf einem Prüfstand auf ihre Kraft getestet, aber auch der optische Eindruck über den Zustand spielt hierbei eine Rolle. Starke Rostschäden werden hier negativ bemängelt.
Lenkung: Die Lenkung eines Wagens muss unbedingt ohne Einschränkungen nutzbar sein. In diesem Zusammenhang steht auch die Funktion der Gangschaltung und die Manövrierfähigkeit des Lenkrades.
Sichtverhältnisse: Alle Scheiben müssen nicht nur zum Schutz von Fahrer und Beifahrer in Takt sein, sondern sie dürfen auch keine Beschädigungen im unmittelbaren Sichtfeld aufweisen. Kaputte Spiegel oder ein Steinschlag auf der Frontscheibe könnten problematisch werden. Auch die starke Verschmutzung der Scheiben kann ein Kritikpunkt werden.
Beleuchtung: Hierzu zählen nicht nur Scheinwerfer, sondern auch die Nebenschlussleuchten, Blinker und Standlichter. Alle diese Lampen müssen sich nicht nur gezielt einschalten lassen, sondern müssen auch funktionsfähig sein. Schlecht eingestellte Scheinwerfer, die den Weg nicht zu weit ersichtlich machen oder den Gegenverkehr blenden müssen neu eingestellt werden.
Achsen und Aufhängungen: Sollten ohne Rostbefall und fest verbaut sein. Alle tragenden Teile eines Wagens sowie der Unterboden müssen in fahrbarem Zustand sein, ohne dass Teile verloren gehen.
Reifen: Nicht nur ausreichend Profil, sondern auch eine richtig eingestellte Achse ist hier notwendig. Sind die Reifen unterschiedlich abgefahren oder steht schon das Metallnetz über, dann ist die Prüfung als nicht bestanden zu werten.
Auspuffanlage: In der Abgasuntersuchung wird ermittelt, ob die ausgestoßenen Schadstoffe der Norm entsprechen und keine Umweltschädigung nach sich ziehen. Wird diese Prüfung nicht bestanden, dann muss eine Diagnose des Problems und dessen Behebung erfolgen.
Elektrik: Alle Assistenzsysteme und Steuerungen müssen problemlos funktionieren. Diese Funktion wird über die Auslesung mit einem Diagnosegerät ermittelt. Treten hier Fehler auf, dann können diese unbeabsichtigt zu einer nicht Erteilung der Plakette führen.
Was kann man schon vorher alles reparieren?
Viele Werkstätten bieten einen Rund-um-Service an, der diagnostiziert, was erledigt werden muss, bevor das Fahrzeug die nächste TÜV-Prüfung überstehen kann. In Folge dessen ist es sinnvoll hierbei mehrere Meinungen einzuholen und die Notwendigkeit zu prüfen, ob es für den TÜV wichtig ist.
So kann aber schon viel Geld gespart werden. Sind alle Reparaturen schon erfolgt, dann kann die Prüfung beim ersten Anlauf bestanden werden. Ist dem nicht so, muss jede weitere Überprüfung mit dem vollen Betrag beglichen werden. In anderen Ländern wie Frankreich unterscheidet sich diese Regelung. Das Auto bekommt nach einem weniger erfolgreichen TÜV nur eine Kurzzeitplakette. In dieser Zeit können die Schäden am Wagen behoben werden. Eine weitere Kontrolle der Mängel und deren Behebung kostet nur wenige Euro.
Was für Finanzierungsmöglichkeiten für die Reparatur gibt es?
Wenn viele Reparaturen auf einmal erledigt werden müssen, dann kann dies schnell die Haushaltskasse stark erschöpfen. In diesem Zusammenhang bieten einige Werkstätten, aber auch Autohändler die Möglichkeit, dass entsprechend der Bonität des Kunden eine Ratenzahlung vereinbart werden kann. Kfz Kredite online beantragen ist auch eine Alternative die man sich mal ansehen kann. Verschiedene Anbieter dazu gibt es im Netz zu finden.
Dabei kommt es immer auf den Anbieter, aber auch auf das Auto an. Handelt es sich nicht um einen Oldtimer oder Liebhaberstück, dann ist es bei vielen und teuren Schäden ratsamer einen Wagen in Höhe der Reparaturkosten zu erstehen, der eine TÜV-Plakette erhalten hat, um zunächst erst einmal einen fahrbaren Untersatz nutzen zu können.
Fazit:
Der TÜV ist eine sinnvolle Einrichtung für die Sicherheit auf den Straßen, aber auch in der Luft oder zu Wasser. Strenge Prüfvorschriften ermöglichen es, dass ein Wagen sicher über 2 Jahre fahren kann, sofern keine größeren Mängel bestehen. Auch wenn in anderen Ländern die Vorschriften leichter erscheinen, so die Verkehrssicherheit oftmals hier auch nur phasenweise gegeben.
weiterführende Links:
→ Autochecker.de – Der lebendige Auto Blog: autochecker.de
→ Kfz Gutachter & GTÜ-Partner Sachverständigenbüro Fauser: sv-fauser.de
→ TÜV in der Werkstatt anbieten: hermann-direkt.de
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