Deutsche Basketball-Bundesliga: Wie funktioniert die Liga und wer holt sich den Meistertitel?

In der Basketball-Bundesliga (BBL) spitzt sich der Konkurrenzkampf zu. Kürzlich mussten die Basketballer von Bayern München ihre erste Niederlage hinnehmen. Auch die MLP Academics Heidelberg mussten sich gegen Alba Berlin geschlagen geben. Der deutsche Basketball-Meister Alba Berlin muss somit derzeit damit leben, dass der Verein in der Tabellenspitze weiterhin mit Rostock einen unerwarteten Begleiter hat.

ein Basketball fällt durch den Korb

Was bisher in der Liga geschah und wie die Aussichten auf die weitere Saison sind, wollen wir uns jetzt einmal anschauen. Es könnte wirklich knapp an der Spitze werden, aber auch dahinter ist der Konkurrenzkampf groß. Für alle, die noch nicht so im Thema sind, schauen wir uns auch den Modus der Liga noch einmal genauer an.

Die aktuelle Lage: Bamberg steckt in der Krise und München strauchelt erstmals

Brose Bamberg steht etwas überraschend weit am Ende der Tabelle. Der neunmalige deutsche Meister unterlag unter anderem zuletzt bei den MHP Riesen Ludwigsburg mit 78:92 (40:53). Das bedeutet, dass man nun recht zäh im Tabellenkeller feststeckt.

Auch Bayern München musste jüngst erstmals Federn lassen. Die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri verzweifelte unter anderem an der eigenen Chancenverwertung, kann aus eigener Kraft aber noch viel in dieser Saison erreichen.

Jetzt schon eine Prognose abzugeben, wie sich diese Saison entwickelt, ist wirklich noch zu früh. Bamberg enttäuscht und Berlin und Rostock sind stark gestartet. Hier ist auf jeden Fall Potenzial für Spannung an den nächsten Spieltagen.

So ist der Basketballsport in Deutschland organisiert

Der DBB, also der Deutsche Basketball Bund, ist der nationale deutsche Basketball-Dachverband mit Sitz in Hagen. Unter der Führung von Siegfried Reiner wurde er am 01. Oktober 1949 in Düsseldorf gegründet. Seit 2006 ist Ingo Weiss der Präsident.

Insgesamt kann er inzwischen etwa 217.000 Mitglieder in 2.106 Vereinen aufweisen. Diese Mitgliederzahl war bei der Zählung im Jahr 2020 bis dahin auch gleichzeitig die höchste Mitgliederzahl der Vereinsgeschichte.

Die meisten Spieler betreiben den Basketball natürlich als Breiten- bzw. Freizeitsport, aber inzwischen wird auch die Professionalisierung des Sports immer weiter vorangetrieben. Basketballprofi in Deutschland zu werden, könnte also durchaus das Berufsziel kleiner Korbjäger werden.

Wer organisiert die Basketball-Bundesliga (BBL)?

Der DBB ist nicht mehr für die Verwaltung und Organisation der easyCredit Basketball Bundesliga (seit 2016 ist dies die offizielle Bezeichnung) verantwortlich. Gegründet wurde die Bundesliga 1964 unter Beschluss des DBB, aber sie wird von der zu diesem Zweck gegründeten Basketball Bundesliga GmbH verwaltet und organisiert.

Der Sinn für diese Entscheidung lag darin, die Liga professioneller und auftreten wirken zu lassen. Darüber hinaus war das Ziel, dass sie bis 2020 die beste Liga Europas werden sollte. Obwohl der DBB die gesamte Verantwortung abgegeben hat, so hält er dennoch 26% an der Gesellschaft. Die verbleibenden 74% sind auf die Mitgliedsvereine der BBL verteilt.

Je besser die BBL wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich Top-Talente für eine Karriere in Deutschland entscheiden. Aktuell gilt es als Königsweg, sich über das College für die NBA zu empfehlen. Doch nur wenigen Spielern gelingt dies und das System steht durchaus in der Kritik. Eine bessere Ausbildung in den Vereinen und eine starke Liga könnten jedoch dazu führen, dass die Liga hierzulande und der europäische Handball im Allgemeinen als beste Adresse angesehen werden.

Wichtig dafür ist, dass die Einnahmen stimmen. In der kommenden Saison sind die Spiele der BBL bei Magenta Sport zu sehen. Der neue Streamingdienst des ehemaligen DFL-Chefs Christian Seifert und des Medienkonzerns Axel Springer S-Nation Media überträgt aber in der Saison 2023/2024 die BBL für mindestens 6 Spielzeiten. Solche Deals helfen der Liga bei der weiteren Professionalisierung sehr. Es ist zu erwarten, dass das Rechtepaket mehr einbringt als der aktuelle Vertrag mit dem frei verfügbaren Sender Sport1.

Die BBL hat einen spannenden Spielmodus

Am 01. Juli beginnt eine Bundesliga-Saison und sie endet am 30. Juni. Der Spielbetrieb läuft meistens zwischen Ende September und Anfang Juni. Während der Hauptrunde spielen die 18 Bundesligisten in einer Hin- und Rückrunde gegeneinander. In den Play-Offs treten dann die acht Bestplatzierten nochmals im Best-of-Five-Modus in zwei Runden gegeneinander an.

Die jeweiligen Sieger der beiden Play-off-Runden treten dann in der Finalrunde fünfmal gegeneinander an. Deutscher Meister wird dann der Sieger, der Zweite wird Vizemeister. Als Absteiger stehen dann die beiden Letztplatzierten der Hauptrunde in die ProA fest. Die ProA entspricht der 2. Basketball-Bundesliga. Andersherum steigen der Meister und Vizemeister der ProA in die BBL auf.

ProA: Die 2. Liga ist alles andere als zweitklassig

In der 2. Liga (auch: ProA) beginnt die Saison ebenfalls üblicherweise am 1. Juli und endet am 30. Juni. Hier läuft der Spielbetrieb meisten zwischen Ende September und Anfang Mai. Anders als bei der BBL spielen in der Hauptrunde 16 Mannschaften in einer Hin- und Rückrunde gegeneinander.

Auch hier spielen genau wie in der BBL die acht bestplatzierten anschließend in zwei Play-Off-Runden im Best-Of-Five-Modus. Im Finale spielen dann die beiden Sieger der jeweiligen Runde um die Titel Meister und Vizemeister der ProA.

Zwar erhalten beide Mannschaften das Aufstiegsrecht in die BBL, allerdings ist auch möglich, dass die BBL eine Wildcard in die BBL aufsteigen lässt, sofern eine der beiden Mannschaften einen Aufstieg nicht wahrnehmen kann oder will. In ProA steigen die beiden letztplatzierten Mannschaften in die ProB ab. Die Meister und Vizemeister der ProB wiederum steigen dann in die ProA auf.

Wer gerne die Spiele der 2.Basketball Bundesliga ProA verfolgen möchte, kann das kostenfrei online bei Sportdeutschland.tv tun. Kürzlich hat die Streaming-Plattform des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat ihre Kooperation mit der Liga bis 2025 verlängert.

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