Norderney

Norderney – eine bewegte Insel in der Nordsee

"Nördernee" wie die Norderney auf Plattdeutsch heißt, ist eine bei Touristen überaus beliebte Insel in der Nordsee. Mit einer Fläche von 26,29 Quadratkilometern ist sie nach Borkum das zweitgrößte Eiland der ostfriesischen Inselgruppe. Es leben 6.032 Einwohner auf Norderney, die zum Landkreis Aurich in Niedersachsen gehört. Norderney ist nicht nur der Name der Insel, sondern auch der Stadt, die aus den Teilen Fischerhafen sowie Nordhelm besteht. Der Rest der Insel ist kaum bewohnt und bietet eine atemberaubende Natur. In der Mitte des Eilands befindet sich der heute noch aktive Leuchtturm Norderney. Um ihn herum gibt es noch die kleinen Siedlungen Am Leuchtturm und Grohde. 85 Prozent der Gesamtfläche der Insel gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

die bewegte Geschichte von der Insel Norderney

Die ostfriesischen haben eine sturmumflutende lange Geschichte. Schon in den Schriften des griechischen Geografen Strabon im Jahr 12 vor Christus wurden die Inseln erwähnt und aufgezeichnet. Auch Plinius der Ältere erwähnte die Inselgruppe in der Naturalis historia um 79 nach Christus. In der Lehnsurkunde für Herzog Albrecht von Bayern wurde Norderney als "Oesterende" mit ihrer Schwesterinsel "Burse" am 11. September 1398 erstmals urkundlich erwähnt. Durch die stetige Zufuhr von Sand und Sedimenten aus der westlich gelegenen Insel Burse wurde Norderney über die Jahre immer größer. Als eigenständige und zusammenhängende Insel gibt es erst seit dem 16. Jahrhundert. Damit ist sie die jüngste der ostfriesischen Inseln. Im Jahr 1650 wird sie als "Norder neye Oog" im Rechnungsbuch der Gräfin Juliane aufgeführt. Leider gibt es keine überlieferten Quellen mehr, wann sich die ersten Menschen auf der Insel niedergelassen hatten. Forscher nehmen allerdings an, dass Norderney schon im 13. Jahrhundert besiedelt war. Im Rechnungsbuch der Gräfin Juliane wird aber aufgeführt, dass sich zu Mitte des 17. Jahrhundert rund 80 Personen auf der Insel niedergelassen hatten.

die schnelle Entwicklung auf Norderney

Das Inseldorf entwickelte sich über die Jahre immer weiter. So lebten im Jahr 1700 schon über 267 Bewohner und im Jahr 1838 besiedelten 800 Menschen die Insel. Im Jahr 1797 wurde die Insel das erste deutsche Nordseebad. Gegründet wurde es nach Erkenntnissen der Ärzte Georg Christoph Lichtenberg und Christoph Wilhelm Hufeland. Denn man hatte herausgefunden, dass die fast pollen- und schadstofffreie Seeluft bei Erkrankungen der Atemwege sehr heilsam ist. Der hannoversche Graf Edzard Moritz zu Innhausen und Knyphausen auf Lütetsburg bei Hage war von der Idee begeistert und setzte sich sehr für den Standort Norderney ein. Am 3. Oktober 1797 war es dann so weit: Nachdem der preußische König Friedrich Wilhelm II. das Unternehmen genehmigt hatte, war auf der Insel das erste Nordseebad auf deutschem Boden eröffnet. Die Insel entwickelte sich über die Jahre immer mehr. Immer mehr Menschen kamen auf Norderney. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts kamen über 40.000 Menschen – wobei die Insel nur 4.000 Einwohner zu diesem Zeitpunkt hatte. Heute kommen über 250.000 Gäste im Schnitt pro Jahr auf Norderney, um sich zu erholen und entspannen.

Viel los auf der Insel

Die Bewohner auf Norderney leben in erster Linie vom Tourismus wie die meisten Inseln von Deutschland. Nur in einigen wenigen Gebieten wird Landwirtschaft betrieben. So gibt es Land- und Viehwirtschaft. Auf der Insel gibt es auch einen kleinen Flugplatz, der von einigen Linien- und Charterflügen aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg angeflogen wird. Sonst kommt man vor allem mit dem Schiff und der Autofähre auf die Nordseeinsel. Norderney ist die einzige ostfriesische Insel, auf der auch Autos fahren dürfen. Bekannt ist die Insel auch für das jährlich stattfindende Internationale Filmfest Emden-Norderney. Es ist mit 22.000 Besuchern im Schnitt das größte seiner Art in ganz Niedersachsen. Zudem finden zahlreiche WIndsurf-Veranstaltungen wie das White-Sands-Festival oder der Deutsche Windsurf-Cup in regelmäßigen Abständen statt. Beliebt sind auch die Beach-Soccer- sowie die Beach-Volleyball-Turniere auf der Insel.

Viel zu sehen

Bei Touristen beliebt sind Ausflüge zum Seezeichen "Kap" – oder der Große Norderneyer Leuchtturm, der heute noch ein aktives Seefeuer auf der Insel ist. Im Hafen von Norderney steht noch ein ehemaliges Molenfeuer. Interessante Museen gibt es auf der Insel auch zu besuchen. Das Museum Nordseeheilbad Norderney zeigt auf anschauliche Art die Badetradition im Nordseeheilbad. Spannend für Groß und Klein ist auch ein Besuch im Norderneyer Fischerhausmuseum. Im Rettungsbootsschuppen-West befindet sich darüber hinaus ein historisches Museum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Auch bei einem Bummel durch die Stadt können Besucher viel schöne und historische Gebäude entdecken. Insgesamt stehen 137 Gebäude auf der Insel unter Denkmalschutz. So befinden sich auf Norderney aus der wilhelminischen Ära sowie Häuser im Jugendstil, Bäderstil, Klassizismus und Biedermeier. Eines davon ist die Marienhöhe auf einer Düne im Westen der Insel. Es entstand im 19. Jahrhundert und beherbergt heute noch ein Café. Imposant ist auch das 13 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus dem Jahr 1899. Zudem gibt es auf Norderney die schöne Inselwindmühle Selden Rüs aus dem Jahr 1862. Hoch hinaus geht es auf dem Wasserturm, der eine Höhe von 31 Meter aufweist.

Gut unterwegs

Neben den Sehenswürdigkeiten und Erholungsmöglichkeiten können Gäste auf Norderney sich auch sehr gut sportlich betätigen. So haben die Norderneyer Rad- und Wanderwege eine Länge von über 80 Kilometern. Zudem gibt es zahlreiche ausgewiesene Reitwege in den Dünen auf der Insel. Natürlich darf auch eine ausgiebige Wattwanderung bei einem Besuch auf der Insel nicht fehlen. Erfahrene Führer bieten zahlreiche schöne Touren durch die Wunderwelt "Watt" an.

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Bildquelle:

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