Wie bereitet man sich am besten auf eine MPU vor?
Ist der Führerschein weg, möchten Fahrzeughalter alle Mittel und Wege in Bewegung setzen, um schnellstmöglich wieder hinters Steuer zu dürfen. Seit 1954 dient die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) in Deutschland dazu, zu überprüfen, ob eine körperliche wie geistige Fahreignung vorliegt. Wer gut vorbereitet ist, hat bessere Chancen, eine MPU zu überstehen und baldmöglichst wieder am Straßenverkehr teilnehmen zu können.
Der Weg zurück zum Führerschein mit umfassender MPU-Vorbereitung
Wer unvorbereitet an einer MPU teilnimmt, muss damit rechnen, den Test nicht zu bestehen. Wer dagegen weiß, was auf ihn zukommt, kann die Untersuchung gelassener angehen und die Wahrscheinlichkeit, die MPU zu bestehen, ist größer.
Erfolgt die MPU-Vorbereitung online , bringt dies einige Vorteile mit sich:
- jederzeit und ortsunabhängig möglich
- günstiger als persönliche Beratung
- Auswahl nicht auf lokale Anbieter beschränkt
- Vorbereitung kann nach eigenem Lerntempo erfolgen
- Teilnahmebescheinigung kann bei MPU vorgelegt werden
Eine MPU-Vorbereitung erfolgt umfassend und schließt alle möglichen MPU-Anlässe ein:
- MPU wegen Straftaten (Fahren ohne Führerschein, bei Rot über die Ampel)
- MPU wegen Punkten in Flensburg (acht Punkte oder mehr bedeuten Führerscheinentzug)
- MPU wegen Drogen (erwischt mit Drogen am Steuer)
- MPU wegen Alkohol (Alkohol am Steuer, mehr als 1,6 Promille, mehrfach auffällig geworden)
Wie lange sollte man sich auf eine MPU vorbereiten?
Die Vorbereitungszeit folgt individuellen Richtlinien. Wichtig für die MPU ist eine stabile Verhaltensänderung, die einen möglichen Rückfall ausschließt. Dies ist in der Regel nicht in wenigen Tagen oder Wochen erreichbar.
Kernfragen der Selbstreflexion sind hierbei:
- Bin ich mir der Ursachen meines Verkehrsverstoßes bewusst?
- Was kann und will ich dafür tun, dass sich mein Verkehrsverstoß nicht wiederholt?
- Wie kann ich glaubhaft versichern, dass ich mein Verhalten geändert habe?
Die persönliche Auseinandersetzung mit der Problematik ist bereits ein wichtiger Schritt in Richtung MPU. Dabei kann ein MPU-Vorbereitungskurs wertvolle Unterstützung bieten. Die Länge dieser Kurse variiert ebenfalls und ist unter anderem vom Anlass (Punkte, Drogen, Alkohol) abhängig. Entscheidend für die Dauer der Vorbereitungszeit ist letztlich, wie weit der Betroffene die Problematik verstanden und aufgearbeitet hat.
Welche Fragen kommen in der MPU vor?
Bei der Anmeldung erhält jeder Teilnehmer einen Fragebogen ausgehändigt. Die Fragen beziehen sich auf die allgemeine Gesundheit und die eigene Lebenssituation.
Folgende Themen werden abgehandelt:
- Ursachen für den Führerscheinentzug
- Einschätzung des eigenen Fahrverhaltens
- Befragung zu etwaigen Arztbesuchen
- Beurteilung der eigenen Trinkgewohnheiten
- Beurteilung des eigenen Drogenkonsums
Darauf folgt die medizinische Untersuchung. Diese schließt einen Reaktions- und Leistungstest ein. Neben der Blutabnahme wird ggf. auch ein Abstinenznachweis gefordert. Ist dieser Teil abgeschlossen, steht das psychologische Gespräch an. Verkehrspsychologen treten als MPU-Gutachter auf und halten einen umfangreichen Fragenkatalog bereit.
Hinweis: Eine MPU dauert etwa drei bis vier Stunden. Davon entfällt mindestens eine Stunde auf das psychologische Gespräch.
Einstiegsfragen zur MPU
Um einen Einstieg in das anstehende psychologische Gespräch zu finden, werden die Gutachter meist mit allgemeinen Fragen starten:
- Nehmen Sie zum ersten Mal an einer MPU teil?
- Ist es für Sie verständlich und nachvollziehbar, sich einer MPU zu unterziehen?
- Haben Sie eine MPU-Vorbereitung absolviert?
- Was möchten Sie im heutigen Gespräch deutlich machen?
Fragen zur eigenen Verhaltensweise
Während des Gesprächs wird das eigene Verhalten angesprochen. Damit möchte der Gutachter in Erfahrung bringen, ob der Teilnehmer sein Verhalten reflektiert hat und einsichtig reagiert.
Folgende Fragen können auftauchen:
- Was sagen Sie heute zu ihrem damaligen Fahrverhalten?
- Wie konnte es aus Ihrer Sicht zu dem damaligen Fehlverhalten kommen?
- Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie den ersten Bußgeldbescheid erhalten haben?
Fragen nach Veränderung
Dieser Fragenkomplex ist am wichtigsten, denn hier zeigt sich, inwieweit der Teilnehmer bereit und gewillt ist, sein Verhalten zu verändern und damit erneute Delikte für die Zukunft zu vermeiden.
Wichtig ist, ausführlich auf folgende Fragen zu antworten:
- Was hat sich nach dem Führerscheinentzug verändert?
- Wie haben Sie Ihr Verhalten seit dem Delikt verändert?
- Wie stellen Sie sich Ihr zukünftiges Verhalten vor?
Wichtig: Der Betroffene muss während der Befragung verdeutlichen, dass sich seine Einstellung grundsätzlich geändert hat. Sollten für das Fehlverhalten die Lebensumstände relevant sein, gilt es nachzuweisen, dass diese sich stabilisiert und verbessert haben.
Was lernt man bei einer MPU-Vorbereitung?
Die MPU-Vorbereitung orientiert sich am Vorgehen der Begutachter und es werden alle Aspekte der medizinischen Untersuchung wie der psychologischen Bewertung in die Vorbereitung einbezogen. Teilnehmer lernen die theoretischen Kriterien kennen und finden einen hilfreichen Praxisbezug zur Thematik.
Folgende Inhalte werden in einer MPU-Vorbereitung behandelt:
- Verkehrspsychologische Aspekte (Verhalten und angemessene Reaktionen im Straßenverkehr)
- Aufbau der MPU (Erläuterung von Struktur und Ablauf einer MPU)
- Abstinenzkontrolle (Absolvierung einer Abstinenz)
- MPU-Simulation (Schaffung einer fiktiven Prüfungsumgebung)
- Bürokratische Unterstützung (Hilfe bei Antragsstellung, Auswahl geeigneter Beratungsstellen)
Wie viel bestehen die MPU mit Vorbereitung?
Die Durchfallquote bei MPUs ist überdurchschnittlich hoch. Wer unvorbereitet in die MPU geht, wird sich anhand der Schwierigkeit und Komplexität der Tests schnell überfordert fühlen. Erfahrungsgemäß fallen etwa 80 Prozent der Teilnehmer ohne Vorbereitung durch die MPU. Bei einer ausreichenden Vorbereitung liegt die Durchfallquote bei etwa 19 Prozent. Die Werte können regional schwanken und ändern sich mit den Jahren. Im Jahre 2022 sind neue Richtlinien zur Beurteilung der Fahreignung erschienen. Die Kriterien wurden damit nochmals verschärft und es kann jedem Betroffenen nahegelegt werden, sich nicht ohne MPU-Vorbereitung dem Test zu stellen.
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