Abonnements im Alltag: Wie wir von digitalen Diensten abhängig werden
Digitale Abos sind im Grund eine angenehme Sache: Man bezahlt einen monatlichen Betrag und wird dann mit Leistungen versorgt – sei es das Streamen von Filmen, Serien, Musik oder die Nutzung von Apps. Doch Abos können auch ihre Schattenseiten haben und zu Stress führen. Dieser Artikel zeigt auf, was Abo-Müdigkeit ist und wie man sich davor schützt.
Darum können Abos zu Stress führen
Man sollte meinen, dass digitale Dienste unser Leben einfacher und angenehmer machen. Einer Studie von ExpressVPN zufolge ist aber genau das Gegenteil der Fall: zwei von fünf Menschen fühlen sich von der Fülle an digitalen Diensten und Abonnements überfordert.
Der Studie zufolge gaben 75 Prozent der Befragten an, dass sie digitale Abonnements für das Streamen von Videos nutzen. Dicht gefolgt von Musikstreamingdiensten mit 51 Prozent. Die Befragten in Deutschland geben pro Monat rund 38 Euro für digitale Abonnements aus.
Zumindest manchmal überfordert von Abonnements fühlt sich ein Viertel der Befragten. Fast genauso viele gaben an, manchmal an Abo-Müdigkeit zu leiden. 49 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich durch die hohen Kosten überfordert fühlten.
Für 37 Prozent der Befragten ist der Hauptgrund für die Belastung die schiere Anzahl der Abonnements, weil es schwierig ist, den Überblick zu behalten und nicht genügend Zeit im Tag vorhanden ist, um den ganzen Content zu konsumieren.
Fühlen sich Menschen von etwas überfordert oder überwältigt, steigt automatisch der Stresslevel (auch wenn man das zunächst gar nicht wahrnimmt). Man hört dann auf, Spaß an der Sache zu haben, die einen überfordert – in diesem Fall die Nutzung von Abos.
Die Stressspirale dreht sich immer weiter, denn man erhält ständig weitere Benachrichtigungen über neuen Content und man bezahlt weiterhin fleißig jeden Monat die Abogebühren. Die digitalen Dienste, die das Leben schöner, angenehmer, komfortabler und bereichernder machen sollen, werden zur Falle.
Was man gegen Abo-Müdigkeit tun kann
Gemäß der Studie sind die Hauptfaktoren für Abo-Müdigkeit die hohen Kosten für Abonnements sowie die Fülle an Angeboten und der Mangel an Zeit, die Angebote ausgiebig zu nutzen. Dagegen lässt sich aber mit etwas System einiges unternehmen.
1. Bestandsaufnahme durchführen
Zunächst sollte man sich einen Überblick über alle abgeschlossenen Abonnements verschaffen. Sind sehr viele Dienste abonniert, kommt es oft zu inhaltlichen Überschneidungen, zum Beispiel bei Video-Streaming-Diensten. Deshalb sollte man sich auch anschauen, wie lange man im Durchschnitt einen bestimmten Dienst pro Monat nutzt, und bewerten, welchen Mehrwert er bringt.
2. Weniger ist mehr
Hat man sich einen Überblick verschafft und den Mehrwert sowie die Nutzungsdauer der einzelnen Abonnements bewertet, geht es daran, zu beurteilen, ob man irgendwo kürzen kann.
Vielleicht reicht ein Video-Streaming-Dienst aus anstatt mehrere. Etwas schwieriger wird es dagegen zum Beispiel bei Fußball-Abonnements. Mittlerweile sind dort die Übertragungsrechte so zerstückelt, dass eingefleischte Fußballfans, die sämtliche Bundesligaspiele sehen wollen, zwei Abonnements benötigen. Möchte man hier reduzieren, muss man Prioritäten setzen und sich überlegen, welche Spiele einem am wichtigsten sind.
3. Familientarife nutzen
Bei manchen digitalen Diensten gibt es Familientarife, die zwar insgesamt etwas teurer sind als ein Einzeltarif, aber dennoch günstiger als wenn jedes Familienmitglied seinen eigenen Zugang hätte.
Nutzen also mehrere Familienmitglieder dieselben Dienste, lohnt es sich zu überprüfen, ob es für diesen Dienst einen Familientarif gibt. Weiterer Bonus für Eltern: Im Familientarif lässt sich auf Streamingplattformen eine Kindersicherung einrichten, sodass die Kinder nur Content konsumieren, der ihrem Alter angemessen ist.
4. Regelmäßige Abo-Kontrolle
Manchmal schließt man Abos ab, ohne groß darüber nachzudenken, vor allem dann, wenn es sich um ein kostenloses Probeabo handelt. Man vergisst dann schnell vor Ablauf der Probezeit zu kündigen, und schon hat man ein neues Bezahl-Abo am Hals.
Schließt man also ein Abo ab, sollte man sich im Kalender notieren, wann die Probezeit abläuft und die erste Abbuchung erfolgt, damit man noch rechtzeitig kündigen kann, wenn man das Abo nicht behalten möchte.
Überprüft man zudem regelmäßig das eigene Nutzungsverhalten, kann man seine Abos besser den aktuellen Lebensumständen anpassen. Hat man beispielsweise gerade nicht viel Zeit abends oder am Wochenende, sämtliche Lieblingsserien anzuschauen, ist es besser, das Abo zu kündigen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu aktivieren, wenn man mehr Zeit hat oder man einen Binge-Marathon machen möchte.
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