die Trachtenlederhose

Was ist eine Trachtenlederhose?

Das Material Leder wird bereits seit vielen Jahrhunderten für die Herstellung von Hosen verwendet. Als perfektes Leder gilt für eine Trachtenlederhose die gegerbte Haut des Rotwilds. Eine traditionelle Gerbung dauert einige Monate. Damit das Leder geschmeidiger wirkt, wird es mit Kalk, Salz und Dorschlebertran bearbeitet. Viele Lederhosen, die in der heutigen Zeit getragen werden, haben nicht immer eine starke Ähnlichkeit mit den traditionellen Trachtenlederhosen. Früher waren Trachtenlederhosen eher ein Universalkleidungsstück für Männer und Jungen. Im Alpenraum wurden sie Anfang des 20. Jahrhunderts gerne getragen. Auch heute noch liegen die Vintage Hosen im Trend. Sie können auf dem Oktoberfest, bei der Jagd oder auf einer Party getragen werden.

Woher kommt der Ursprung dieser Tradition?

Der Ursprung der Trachtenlederhosen ist bei der Culotte im 17. Jahrhundert zu finden. Sie wurde für den Adel aus Seide, Samt und Leder als eine Art knielange Hose hergestellt. Diese Hose war sehr eng anliegend. Traditionell endete sie unter dem Knie. Damit die Hose einfacher angezogen werden kann, sind die Hosenbeine mit kleinen Schlitzen ausgestattet, die mit Knöpfen versehen werden. Auch im vorderen Bereich wurde die Trachtenlederhose mit einem Hosenschlitz bzw. Knöpfen geschlossen. Bei einigen Modellen befindet sich vorne ein Latz. Er konnte von Hüfte zu Hüfte geführt und am Bund befestigt werden. Eine besondere Blütezeit erlebte die Hose in den 50er und 60er Jahren. In der Gastronomie und für besondere Anlässe wurde die Trachtenlederhose von vielen Männern mit Stolz getragen. Da die Lederhose auf dem ersten Münchner Oktoberfest getragen wurde, ist das auch heute noch Tradition. In der heutigen Zeit wird sie sogar außerhalb Bayerns von einigen Männern getragen.

Was hat es mit der Trachtenlederhose auf sich?

Durch eine Trachtenlederhose wird das Brauchtum der Trachten erhalten. Das erste Oktoberfest fand 1810 statt. Es wurde durch König Max I Joseph ausgerichtet. Damals sah die Nationaltracht aber noch ganz anders aus. Sie wurde nur von einigen Kindern und Jugendlichen angezogen. Sie trugen das Gewand auf Wunsch des Königreichs Bayerns. Damals war das Volk noch nicht richtig zusammengewachsen. Durch die Münchner Wiesen sollte sich das ändern. Das neue Volk sollte auf Wunsch der Königsfamilie eine neue Identität erhalten. Aus diesem Grund wurde an einer neuen bayrischen Trachtenmode gearbeitet. Hierbei handelt es sich wohl um einen der größten PR Coups überhaupt. Die berühmte Trachtenlederhose wurde vor allem in der Zeit um 1850 getragen, wenn sich der Adel auf die Jagd begeben hat. Es handelte sich um eine edle Hose, die sich damals die Bauernschaft nicht leisten konnte. Sie wäre aber auch für die Arbeit auf dem Feld gar nicht geeignet gewesen. Damit der Trachtenlederhose mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, wurde im Jahr 1883 in Bayrischzell die Idee geboren, einen Trachtenverein zu gründen. Der Verein fertigte für die Männer kurze Lederhosen an. Traditionell wurde diese von da an zur Schau gestellt. Auch wenn sie anfangs dafür etwas Spott von der Gemeinde und der Kirche einkassierten, stand der Adel hinter ihnen. Dadurch wurde die kurze Lederhose immer beliebter.