Das Unternehmen in der Krise – was jetzt?

Die große Mehrheit der deutschen Unternehmen ist nach wie vor dank der boomenden Konjunktur mit der Geschäftslage zufrieden. Die derzeit niedrigen Ölpreise haben sich in Deutschland zu einem kleinen Konjunkturprogramm entwickelt. Auch die niedrigen Zinsen sorgen für positive Konsumklimaindex-Werte. Die Bürger denken zurzeit nicht ans Sparen, sondern geben ihr Geld für Konsum aus, was sich ebenfalls auf die Konjunktur auswirkt. Trotz Ukraine-Krise und des Einbruchs im Russlandgeschäft sowie anderer geopolitischer Schwierigkeiten haben die deutschen Exporteure in 2014 so viele Waren in alle Welt verkauft wie noch nie.

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Leider profitieren in konjunkturell guten Zeiten nicht alle Unternehmen von boomenden Geschäften. Die Zahl der Firmenpleiten ist zurzeit zwar rückläufig aber die Finanzexperten raten dazu, den Rückgang mit Vorsicht zu genießen, da die deutsche Volkswirtschaft zunehmend in den Sog der europäischen Staatsschuldenkrise gerät. Wie ist zu erkennen und was ist zu tun, wenn ein Unternehmen in der Krise ist?

Immer wieder treiben Missmanagement oder unvorhergesehene Schwierigkeiten viele Unternehmen in eine Krise, die schnell im Ruin mündet. Meist handelt es sich um Liquiditäts-und Strategiekrisen, die Unternehmen in Schwierigkeiten bringen. Sollte ein Unternehmen in die Krise geraten, dann ist von den verantwortlichen Managern entschlossenes Handeln gefragt.

Um zu erfahren, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um ein Unternehmen in der Krise wieder auf den richtigen Weg zu bringen, sollte von den Verantwortlichen frühzeitig externe Hilfe hinzugezogen werden. Firmen die Krisenzeiten durchleben, können sich Rat von Unternehmensberatern einholen, die für jede Form der Unternehmenskrise mit der erforderlichen Erfahrung, Methoden und Werkzeugen einen Weg aus der Krise finden. Interessenten erhalten weitere Infos zum Thema „Unternehmen in der Krise" auf den einschlägigen Seiten des Internets.

Gründe für die Unternehmenskrise

Von den diversen Ursachen, die eine Firma in die Insolvenz treiben ist ein Hauptgrund die mangelnde Kapitalausstattung, was sehr schnell zu Finanzierungsschwierigkeiten führen kann, wenn z. B. ein Kunde in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Daher ist besonders bei Neugründungen eines Unternehmens ein gewissenhafter Businessplan mit einer präzisen Finanzplanung von essentieller Bedeutung.

Entscheidende Gründe für eine Unternehmenskrise sind Fehlinvestitionen, die unter vorgegebenen Rahmenbedingungen wie staatliche Steuer-, Wirtschafts- und Sozialpolitik getätigt wurden. Durch Strukturwandel und plötzliche Änderung der konjunkturellen Lage sowie durch falsche Markteinschätzung und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit geraten Unternehmen zusätzlich unter Druck. Nicht zuletzt sind Standortprobleme und ein fehlerhafter Aufbau der Organisation mit ineffizienter Struktur des Unternehmens ein Hindernis für ein erfolgreiches Handeln am Markt.

Wen ein Unternehmen zahlungsunfähig ist, muss vom Gericht ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden. Sollte sich die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens in der Krise im Markt herumsprechen, können die Gläubiger bereits einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren beantragen.

Um mit einem Unternehmen erfolgreich zu sein, müssen die Unternehmer in der Lage sein, die Risiken und Chancen sehr früh zu erkennen. Früherkennung bereitet das Unternehmen in einem fortlaufenden Prozess auf die Zukunft vor. Unternehmensleiter die eine Unternehmenskrise erkennen, sollten den Krisenverlauf präzisieren und zum Krisenmanagement des Krisenprozesses die Krisenphasen und Krisenstadien berücksichtigen.

Eine Unternehmenskrise kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Hier sind einige häufige Ursachen, die in unterschiedliche Kategorien fallen:

1. Interne Gründe:

  • Finanzielle Schwierigkeiten: Schlechte Liquidität, Überschuldung oder mangelnde Profitabilität können ein Unternehmen in eine Krise führen.
  • Managementfehler: Falsche strategische Entscheidungen, schlechte Unternehmensführung oder mangelndes Risikomanagement spielen oft eine zentrale Rolle.
  • Mangelnde Innovationsfähigkeit: Unternehmen, die nicht auf neue Trends oder technologische Entwicklungen reagieren, können Marktanteile verlieren.
  • Ineffiziente Prozesse: Langsame und unproduktive Betriebsabläufe können die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Personalprobleme: Hohe Fluktuation, mangelnde Motivation oder Fehlbesetzungen im Management führen oft zu inneren Spannungen und Produktivitätsverlusten.

2. Externe Gründe:

  • Marktveränderungen: Veränderungen in der Nachfrage, dem Wettbewerb oder Markttrends können eine Krise auslösen.
  • Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Wirtschaftliche Abschwünge, Inflation oder politische Unsicherheiten können das Geschäftsumfeld stark beeinflussen.
  • Technologische Disruption: Neue Technologien oder disruptive Innovationen können traditionelle Geschäftsmodelle gefährden.
  • Änderungen der Gesetzgebung: Neue Vorschriften, wie z. B. strengere Umweltauflagen oder höhere Steuern, können Kosten erhöhen oder das Geschäft behindern.

3. Naturkatastrophen und unvorhergesehene Ereignisse:

  • Naturkatastrophen: Überschwemmungen, Erdbeben oder Pandemien können Unternehmen kurzfristig oder langfristig negativ beeinflussen.
  • Lieferkettenprobleme: Probleme in globalen Lieferketten, wie z. B. durch geopolitische Krisen, können die Produktion und den Vertrieb stören.

4. Reputationsverlust:

  • Skandale oder Imageprobleme: Negative Berichterstattung, Rechtsstreitigkeiten oder Skandale können das Vertrauen der Kunden und Investoren schädigen.
  • Schlechter Kundenservice: Unzufriedene Kunden oder negative Online-Bewertungen können das Image eines Unternehmens beeinträchtigen.

Die Gründe für eine Unternehmenskrise sind oft eine Kombination aus internen Schwächen und externen Einflüssen, die miteinander interagieren und zu einer Eskalation führen können.

Maßnahmen zur Bekämpfung der Unternehmenskrise

Untersuchungen haben ergeben, dass bei 71% der Unternehmenspleiten Managementfehler die Hauptursache ist. Fehleinschätzungen, Planungsmängel und Absatzprobleme zählen daher zu den maßgeblichen Gründen von Unternehmenskrisen. Persönliches Verschulden durch Vernachlässigung der Geschäftsführung sowie betrügerischen Handlungen sind ebenfalls als Grund für Unternehmenskrisen anzusehen.

Die DtA (Deutsche Ausgleichsbank) bietet Firmen die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, ein sehr effektives Instrument an, um zu helfen. Wenn sich die betroffenen Unternehmen frühzeitig melden, setzen sich Gläubiger, die Vertreter der Kammer und der Hausbank sowie Steuerberater am sogenannten „Runden Tisch" zusammen um Pannenhilfe zu leisten und einen Weg aus der Misere aufzuzeigen.

Das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKV) bietet Unternehmen in der Krise durch ein gemeinsames Programm fachkundige Beratung Unternehmensberater helfen Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind, durch richtige Interpretation der Bilanzkennzahlen, die stark branchenabhängig sind, die Insolvenzgefahr richtig zu erkennen. Wenn eine Insolvenz droht, muss für das Unternehmen in der Krise ein Sanierungskonzept erarbeitet werden.

Zur Bekämpfung einer Unternehmenskrise ist es wichtig, gezielte und durchdachte Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl kurzfristige Stabilität als auch langfristige Gesundheit des Unternehmens gewährleisten. Hier sind einige wesentliche Maßnahmen, die Unternehmen in Krisensituationen ergreifen können:

1. Krisenanalyse und Sofortmaßnahmen:

  • Situationsanalyse: Eine gründliche Bestandsaufnahme der aktuellen Krise ist der erste Schritt. Es ist wichtig, die Ursachen der Krise zu identifizieren, um gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
  • Kostensenkung: Sofortige Reduzierung der Kosten durch Maßnahmen wie Personalabbau, Einsparungen bei Sachkosten oder Kürzung nicht wesentlicher Ausgaben.
  • Liquiditätssicherung: Sicherstellung von ausreichender Liquidität, z. B. durch Verkauf von nicht notwendigen Vermögenswerten, Aufnahme von Krediten oder Verhandlungen mit Gläubigern.

2. Restrukturierung und Effizienzsteigerung:

  • Optimierung der Prozesse: Analyse und Neugestaltung von Betriebsprozessen, um Effizienz und Produktivität zu steigern.
  • Verschlankung der Organisation: Überprüfung der Organisationsstruktur, um ineffiziente oder redundante Hierarchien zu beseitigen.
  • Strategische Neuausrichtung: Wenn die bisherigen Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren, ist eine Neuausrichtung erforderlich. Dies kann eine Fokussierung auf Kernkompetenzen, den Eintritt in neue Märkte oder die Einführung neuer Produkte bedeuten.

3. Finanzielle Restrukturierung:

  • Umschuldung: Neuverhandlung von Krediten und Schulden, um die finanzielle Belastung zu reduzieren und Zahlungsfristen zu verlängern.
  • Eigenkapitalerhöhung: Einbringen von neuem Kapital durch Investoren oder Gesellschafter, um die Liquidität und finanzielle Stabilität zu sichern.
  • Verkauf von Geschäftsbereichen: Trennung von unrentablen oder nicht strategischen Geschäftseinheiten, um Kapital freizusetzen und sich auf profitable Bereiche zu konzentrieren.

4. Kommunikation und Transparenz:

  • Interne Kommunikation: Es ist wichtig, Mitarbeiter frühzeitig und transparent über die Krise und geplante Maßnahmen zu informieren, um das Vertrauen und die Motivation aufrechtzuerhalten.
  • Externe Kommunikation: Offene Kommunikation mit Kunden, Lieferanten, Investoren und anderen Stakeholdern ist entscheidend, um Vertrauen zu bewahren und Spekulationen oder Gerüchte zu vermeiden.

5. Mitarbeiterbeteiligung und Motivation:

  • Mitarbeiter einbeziehen: Mitarbeiter auf allen Ebenen sollten in die Krisenbewältigung einbezogen werden, um Ideen zu generieren und sie zu motivieren, gemeinsam an der Lösung zu arbeiten.
  • Schulung und Umschulung: In einigen Fällen kann es notwendig sein, Mitarbeiter für neue Aufgabenbereiche oder Technologien weiterzubilden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

6. Marktorientierte Maßnahmen:

  • Kundenbindung: Verbesserung des Kundenservices, um Kunden zu halten und Vertrauen in das Unternehmen zu stärken.
  • Neue Märkte erschließen: Die Krise kann ein Anreiz sein, neue Märkte oder Zielgruppen zu erschließen, um neue Umsatzquellen zu schaffen.
  • Innovationen fördern: Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, die den aktuellen Marktanforderungen besser entsprechen.

7. Externe Beratung und Unterstützung:

  • Berater hinzuziehen: Oft kann es hilfreich sein, externe Experten oder Unternehmensberater hinzuzuziehen, die einen objektiven Blick auf die Probleme werfen und innovative Lösungsansätze anbieten.
  • Staatliche Unterstützung: In einigen Fällen können Unternehmen staatliche Hilfen oder Förderprogramme nutzen, um finanzielle Entlastung zu erhalten.

8. Langfristige Nachhaltigkeit:

  • Nachhaltiges Wirtschaften: Nach der Überwindung der Krise ist es wichtig, nachhaltige Strukturen zu schaffen, um zukünftigen Krisen vorzubeugen.
  • Frühwarnsysteme einrichten: Implementierung von Risiko- und Krisenfrühwarnsystemen, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu handeln.

Durch die Kombination von Sofortmaßnahmen und strategischer Neuausrichtung kann ein Unternehmen gestärkt aus einer Krise hervorgehen und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.

weiterführende Links:

accura-audit.de (Stand: 01.10.2024) Beratung in Unternehmenskrisen

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