Kfz-Gutachten in Deutschland
Kommt es zu einem Unfall, ist guter Rat teuer. Insbesondere, wenn es um den Schaden am eigenen Auto geht. Wie viel kostet die Reparatur? Was genau ist beim Unfall in Mitleidenschaft gezogen worden und ist möglicherweise sogar erkennbar, wer am Unfall schuld gewesen ist? All diese Dinge klärt ein Kfz-Gutachter, der bei einem Unfall zu einem der wichtigsten Ansprechpartner überhaupt wird. Allerdings wird er auch noch in anderen Fällen eingesetzt.
Wann braucht man einen Kfz Gutachter?
Die Gründe, einen Kfz Gutachter zu beauftragen, können sehr unterschiedlich sein. Hierfür muss nicht immer ein Unfall im Spiel sein. So schlüsseln sich die Gründe wie folgt auf:
- Verkehrsunfall: Hierbei sichert der Gutachter mögliche Beweise, die mit dem Zustand des Fahrzeugs zusammenhängen. Dank diesen lassen sich zum Beispiel versicherungstechnische Abläufe beschleunigen. Gleichzeitig wird ermittelt, wie hoch die Schadenssumme ausfällt.
- Oldtimer: Soll ein Oldtimer verkauft werden , ermittelt der Gutachter seinen Wert und stellt möglicherweise ein Gutachten aus. Dasselbe ist erforderlich, wenn die ursprünglichen Papiere des Fahrzeugs fehlen und es neu zugelassen werden soll.
- Reparaturen und -abrechnungen: Wurde ein Fahrzeug repariert und der Besitzer hat die Vermutung, dass die Rechnung nicht der Richtigkeit entspricht, kann er einen Gutachter beauftragen, der diese überprüft. Dasselbe gilt, wenn der Besitzer glaubt, die Reparatur sei nicht korrekt durchgeführt worden.
- Fahrzeug-Neukauf: Wer im Begriff ist, ein gebrauchtes Fahrzeug zu kaufen, kann dessen Zustand zunächst vom Gutachter beurteilen lassen. Er deckt mögliche Mängel auf und kann dem Interessenten einen voll umfassenden Bericht über den Zustand des Fahrzeugs liefern, was letzten Endes dessen Kaufentscheidung beeinflussen kann.
Wann der Einsatz eines Kfz Gutachters Sinn ergibt
Allerdings macht die Beauftragung eines Gutachters nicht immer Sinn, in anderen Fällen kann sie einen erheblichen Einfluss auf diverse Prozesse besitzen. Hier einmal ein paar Beispiele:
- Es kommt infolge eines Verkehrsunfalls zu einem Gerichtsprozess, in dem der Unfallverursacher die Tatsachen verdreht. Das Gutachten kann in diesem Fall die Beweislage sichern.
- Wer unverschuldet in einen Verkehrsunfall gerät, profitiert immer von der Beauftragung des Gutachters. Denn dieser ermittelt nicht nur den genauen Umfang des Schadens, sondern stellt auch fest, inwiefern es dank diesem zu einer Wertminderung gekommen ist. Dies spielt besonders bei späteren Verhandlungen mit der Versicherung eine Rolle.
- Selbst wenn eine gewisse Teilschuld besteht, ergibt es Sinn, einen Gutachter zu beauftragen. Dies ist vor allem wichtig, wenn es darum geht, welche Versicherung die Kosten übernimmt.
- Kam es beim Unfall zu einem Totalschaden und es ist keine Reparatur mehr möglich, ist ein Unfallgutachten unabdingbar. Der KFZ-Gutachter ermittelt den Wiederbeschaffungs- und Restwert des Fahrzeugs. Beide Werte sind wichtig, wenn die Versicherung mit dem Fall betraut wird.
Ein großer Vorteil des Gutachters besteht darin, dass er eine neutrale Position besitzt und sich somit auf keine Seite stellt. Gleichzeitig besitzt er das nötige Fachwissen, das zur Begutachtung notwendig ist.
Wie läuft ein Gutachten beim Kfz ab?
Der Sachverständige durchläuft bei einem Kfz Gutachten ein festgelegtes Prozedere, um sämtliche Mängel festzustellen und zu dokumentieren. In erster Linie werden nicht nur das Baujahr und der Kilometerstand notiert, es wird auch die Karosserie überprüft.
Dabei werden die folgenden Elemente besonders unter die Lupe genommen:
- Baugruppe
- Serien- und Sonderausstattung
- Fahrzeugäußeres
- Innenausstattung
Von jedem dieser Elemente nimmt der Gutachter Fotos auf und dokumentiert eventuelle Mängel schriftlich. Zusätzlich nimmt er vom Besitzer auf, ob es Vorschäden gab und inwiefern diese repariert wurden.
Im Anschluss kann der Sachverständige nicht nur feststellen, wie hoch der aktuelle Marktwert des Fahrzeugs ist. Er erstellt gleichwohl eine Dokumentation, die sämtliche Angaben zum Fahrzeug, sowie die festgestellten Mängel und Schäden beinhaltet. Für gewöhnlich nimmt die Anfertigung des mehrseitigen Dokuments nur wenige Tage in Anspruch. Der Bericht wird anschließend auf dem Postweg oder per E-Mail an den Autobesitzer übermittelt.
Was kostet ein Gutachten für ein Auto?
Die Kosten für ein Gutachten sind sehr unterschiedlich. In erster Linie hängen sie nicht nur mit der Größe des entstandenen Schadens zusammen, sondern auch mit der Art des Gutachtens. So kann ein Gutachten für einen Oldtimer preislich anders ausfallen, als wenn der Sachverständige einen Unfall beurteilt.
Empfehlenswert ist es, sich beim Gutachter selbst nach dessen Honorar zu erkundigen, bevor ein Gutachten in Auftrag gegeben wird. Als vorteilhaft erweist es sich natürlich, ein Gutachten erstellen zu lassen , welches infolge eines Unfalls notwendig ist, bei dem man selbst nicht der Verursacher gewesen ist. In diesem Fall ist nämlich die Versicherung des Unfallgegners dazu verpflichtet, sämtliche Kosten zu übernehmen.
Hier folgen dennoch ein paar Bespiele, wie teuer ein Unfallgutachten bei einem Kfz Gutachter sein kann:
Schadenshöhe | Grundhonorar |
500 Euro | ca. 280 Euro |
1.000 Euro | ca. 370 Euro |
1.500 Euro | ca. 450 Euro |
2.500 Euro | ca. 550 Euro |
5.000 Euro | ca. 770 Euro |
10.000 Euro | ca. 1.050 Euro |
Wichtig: Bei den genannten Kosten handelt es sich jedoch lediglich um die grundlegenden Kosten. Dazu kommen noch Nebenkosten, die ebenfalls bedacht werden sollten. So stellen Gutachter beispielsweise die Erstellung von Fotos, eine Marktanalyse oder Fahrtkosten in Rechnung.
weiterführende Links:
→ Fahrzeuggutachten in Hannover: gutachter-ballin.de
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