Kleine Räume ganz groß: platzsparendes einrichten – so geht's!

Wer nicht viel Platz zur Verfügung hat, sollte bei der Einrichtung genau überlegen, wie die Räume optimal genutzt werden können. Mit einer geschickten Möbel- und Farbauswahl wirken selbst kleine Zimmer geräumig und bieten eine Menge Stauraum.

Wohnraum ist ein teures Gut. Immer mehr Menschen möchten ihren Wohnraum und somit ihre Kosten verkleinern oder generell mit weniger Habseligkeiten und kleineren Räumen auskommen. In Familien mit mehreren Kindern müssen sich Geschwister immer öfter ein Zimmer teilen, dennoch soll jedes Kind seinen eigenen, kleinen Rückzugsort bekommen. Auch Tiny-Houses sind im Trend, viel Platz gibt es da nicht. Umso wichtiger ist es, den vorhandenen Platz durch eine sinnvolle Einrichtung ideal auszunutzen, um sich so "mehr Freiraum" zu erschaffen.

Platz sparen mit den passenden Möbeln

Kleine Räume wirken oft noch enger, wenn jeder vorhandene Platz mit Möbeln zugestellt wird. Viele Menschen gehen dabei so vor, dass sie zum Beispiel mit Schränken und Regalen Stauraum erschaffen wollen, um alles unterzubringen. Dann ist vielleicht am Ende alles hinter Schranktüren verborgen, doch die vielen Möbelstücke verkleinern den Raum insgesamt optisch und nehmen wertvolle Fläche ein.

Kleine Räume ganz groß: platzsparendes einrichten - so geht's!

Um eben das zu vermeiden, lohnt es sich, schon vor dem Einrichten zu überlegen, welche Möbel sinnvoll sind und wirklich benötigt werden. Für kleine Zimmer gibt es einige praktische Lösungen, die sich mitunter auch mit wenig Aufwand umsetzen lassen. Hier sind einige Tipps und Tricks, damit kleine Räume optimal ausgenutzt werden können.

1. Hochbett

Gerade in kleinen Kinderzimmern sind Hochbetten ideal. Sie verlagern den Schlafbereich nach oben, wodurch unter dem Bett wertvoller Platz erhalten bleibt. Häufig ist das Hochbett mit einem Schreibtisch ausgestattet, der sich unter der Liegefläche befindet. Ebenso lässt sich dort eine Spielhöhle oder mit Kommoden Stauraum erschaffen. Voraussetzung für ein Hochbett ist aber natürlich eine passende Deckenhöhe. Auch für WG-Zimmer eignen sich Hochbetten. Wer nur einen einzigen Raum zur Verfügung hat, kann Schlafbereich von Wohn- und Arbeitsbereich so gut trennen und zumindest etwas Privatsphäre schaffen. Darüber hinaus bieten Hochbetten oftmals funktionale Extras, zum Beispiel extra Stauraum in der Treppe.

2. Schrankbett / Funktionsbett

Schrankbetten waren in Deutschland in der Nachkriegszeit sehr beliebt. Damals war Wohnraum knapp, weshalb kreative Lösungen gesucht wurden, um mehr Platz zu schaffen. Heraus kam ein Schrankbett: tagsüber verschwindet die Matratze mit Lattenrost hinter einer Schrankwand, die zusätzlichen Stauraum bietet. Abends wird das Bett einfach herunter geklappt. Das Bett stört tagsüber also nicht und ist sogar unsichtbar. Das Schrankbett galt viele Jahre als fast vergessen, erlebt aktuell aber ein Comeback. Ähnlich praktisch sind Funktionsbetten, die zwar am Tag sichtbar sind, aber unter der Liegefläche ordentlich Stauraum bieten. Mit vielen Fächern und Schubkästen ersetzen sie zum Teil sogar den Kleiderschrank.

3. Klapp-Esstisch mit Wandhalterung

Ob als Schreibtisch oder Esstisch verwendet, ein Klapptisch an der Wand ist eine platzsparende Idee. Wird der Tisch gerade nicht benötigt, kann er an der Wand einfach hoch- oder herunter geklappt werden. Diese Lösung bietet sich auch zum Beispiel in schmalen Durchgängen an. So kann bei Bedarf der Durchgang oder die kleine Küche schnell noch umgebaut werden, um einen Sitzplatz zu erschaffen.

4. TV an der Wand

Der Fernseher nimmt, wenn er auf einem Sideboard beziehungsweise auf einer TV-Bank steht, sehr viel Platz ein. Lowboards, die häufig zum Abstellen von Fernsehern genutzt werden, bieten zudem nur wenig Stauraum. In kleinen Räumen ist das verschwendete Fläche. Wird der TV hingegen an die Wand gehangen, ist darunter Platz, um sinnvollere Möbel aufzustellen. Eine Wandhalterung mit Schwenkarm eignet sich außerdem, wenn der TV vielleicht an einer zum Sofa ungünstig ausgerichteten Wand hängt. Mit dem Schwenkarm kann der Fernseher dann bei Bedarf richtig positioniert werden und wird dann platzsparend wieder an die Wand geschoben, wenn er nicht mehr gebraucht wird.

Wenn die Fülle einen erschlägt

Oberstes Gebot beim Einrichten kleiner Räume ist, darauf zu achten, dass der Raum nicht zu voll wird und einen beim Betreten bereits nahezu erschlägt. Das passiert schneller als man denkt. Viele Möbel, die in größeren Zimmern gut aussehen, wirken in kleinen Räumen zu wuchtig und nehmen viel Platz weg.

Ob und wie ein Möbelstück in einem Raum wirkt, testet man am besten durch Betreten des Raumes. Kommt man durch die Tür und blickt direkt auf eine riesige Schrankwand oder ein Regal, das bis unter die Decke reicht, wirkt das nahezu erschlagend. Besser ist es, solche großen Möbel nicht direkt gegenüber der Tür zu platzieren, sondern seitlich.

Offene Regale sind ein Magnet für Staub und unnötigen Kleinkram, der mitunter einfach achtlos darin abgelegt wird. Wer nicht gut dekorieren kann und schlecht darin ist, Ordnung zu halten, sollte geschlossene Schränke und Regale bevorzugen.

Helligkeit vergrößert

Natürliches Tageslicht und unterschiedliche Lichtquellen sind gerade in kleinen Räumen nicht zu unterschätzen. Es kann viel ausmachen, ob das Licht nur von einer Seite kommt und wie zum Beispiel ein Fenster genutzt wird. Genauso wirken dunkle Möbel in kleinen Räumen meist sehr schwer, helle Möbel hingegen bringen Weite durch die Helligkeit. Helle Zimmer laden zum Eintreten und Verweilen ein, während dunkle Räume mit schweren, massiven Möbeln oft erdrücken oder sogar Kopfschmerzen verursachen können. Im Feng Shui sind das zentrale Punkte, die darüber entscheiden, ob Räume Harmonie ausstrahlen oder nicht. Obwohl die Wirkung von Feng Shui nicht direkt wissenschaftlich erwiesen ist, finden viele Menschen die Räume, die nach diesem Prinzip eingerichtet sind, stimmig und fühlen sich darin wohl. Dennoch bleibt das natürlich Ansichtssache.

Einzelne Bereiche voneinander trennen

Bereits vorhin angesprochen wurde der Punkt, unterschiedliche Bereiche optisch voneinander zu trennen. Dient ein Raum als Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche, wie es beispielsweise häufig in Studenten-Wohnungen der Fall ist, sollten die einzelnen Bereiche unbedingt optisch voneinander zu unterscheiden sein. Das lässt sich etwa mit einer Trennwand, einem Raumtrenner-Regal, aber auch mit verschiedenen Bodenbelägen realisieren. Ebenso lassen sich die Wände unterschiedlich gestalten, so dass jeder Bereich beispielsweise mit anderen Farben arbeitet. Den Mittelpunkt sollte in einer 1-Zimmer-Wohnung aber stets der Wohnbereich bilden. Hier spielt sich der größte Teil des täglichen Lebens ab, hier wird Besuch empfangen und sich entspannt. Deshalb sollte er einladend und erfrischend wirken. Gibt es in diesem Raum auch eine Arbeitsecke, sollte diese unbedingt optisch deutlich von dem Rest abgegrenzt sein. Denn Arbeit hat in der Freizeit nichts verloren – das ist nicht nur in der Feng Shui Lehre so.

Mehr aus kleinen Räumen heraus holen

Wer nicht planlos, sondern systematisch einrichtet, kann selbst aus dem kleinsten Raum eine Menge machen. Häufig mangelt es an den Ideen und der räumlichen Vorstellungskraft, doch hier gibt es viele wunderbare Inspirationen im Internet. Hochbetten gibt es beispielsweise in unzähligen Varianten und auch die lange verschollenen Schrankbetten können viel am vorhandenen Platzangebot beeinflussen. Was ebenfalls dazu beiträgt, sich in kleinen Zimmern wohlzufühlen, ist, die eigenen Habseligkeiten zu hinterfragen. Brauche ich wirklich so viel von allem? Kann ich auf das ein oder andere verzichten? Regelmäßig auszumisten ist ohnehin nicht so verkehrt und sorgt für Entlastung. Gleichzeitig lässt sich mit weniger Kram besser Ordnung halten. Dann klappt es auch mit kleinen Räumen, denn neben einer sinnvollen Einrichtung ist Ordnung das A und O!

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