Reisekreditkarten: sicheres Zahlungsmittel für den internationalen Einsatz

Immer mehr Unternehmen bieten sogenannte Reisekreditkarten an. Der Grundgedanke hinter dem Konzept ist simpel. So handelt es sich hierbei um spezielle Kreditkarten, die in erster Linie Vorteile für Vielreisende bereithalten. Dazu gehören beispielsweise eingeschlossene Reiseversicherungen oder auch Rabattaktionen, von denen bei der Urlaubsbuchung profitiert werden kann. Doch was genau wird unter Reisekreditkarten verstanden, welche Leistungen haben sich hier durchgesetzt und kommen sie als Zahlungsmittel wirklich für jeden Verbraucher infrage?

Reisekreditkarten: sicheres Zahlungsmittel für den internationalen Einsatz

Was ist eine Reisekreditkarte?

Im Grunde handelt es sich bei Reisekreditkarten um eine besondere Form der klassischen Kreditkarte. Sie kann wie gewohnt zum Bezahlen im In- und Ausland genutzt werden. Es gibt aber eine Besonderheit: Die Inhaber können sich hier auf einige Extras und Zusatzleistungen verlassen. Dadurch soll für die Verbraucher das Reisen insgesamt vor allem eins: attraktiver werden.

Zwischen den Anbietern von Reisekreditkarten gibt es aber vor allem auf der Leitungsebene enorme Unterschiede. Daher lohnt sich für Verbraucher vor Inanspruchnahme eines solchen Angebots ein umfassender Vergleich. Generell variieren hier aber nicht nur die Leistungen, sondern auch die Gebühren, die mit den Reisekreditkarten einhergehen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Kreditkarte und einer Reisekreditkarte?

Der Unterschied zwischen einer Standard-Kreditkarte und einer Reisekreditkarte liegt hauptsächlich in den zusätzlichen Vorteilen und Konditionen, die auf Reisen von Bedeutung sind. Hier sind die Hauptunterschiede:

1. Fremdwährungsgebühren

  • Kreditkarte: Bei vielen herkömmlichen Kreditkarten fallen Gebühren für Transaktionen in Fremdwährungen an. Diese sogenannten Fremdwährungsgebühren betragen oft 1-3 % des Betrags.
  • Reisekreditkarte: Reisekreditkarten verzichten oft auf diese Fremdwährungsgebühren, was sie für internationale Reisen vorteilhafter macht.

2. Gebühren für Bargeldabhebungen im Ausland

  • Kreditkarte: Bei regulären Kreditkarten können Gebühren für Bargeldabhebungen an Geldautomaten im Ausland anfallen. Zudem kann eine zusätzliche Fremdwährungsgebühr erhoben werden.
  • Reisekreditkarte: Reisekreditkarten bieten häufig kostenlose Bargeldabhebungen im Ausland, oder sie erheben deutlich geringere Gebühren. Es gibt auch Karten, die weltweit kostenlose Abhebungen ermöglichen.

3. Reiseversicherungen

  • Kreditkarte: Standard-Kreditkarten bieten in der Regel keine oder nur sehr eingeschränkte Reiseversicherungen.
  • Reisekreditkarte: Viele Reisekreditkarten beinhalten verschiedene Versicherungen, wie z. B. eine Reisekrankenversicherung, eine Reiserücktrittsversicherung, eine Gepäckversicherung oder eine Versicherung für Mietwagen. Diese Versicherungen gelten oft, wenn die Reise mit der Karte bezahlt wurde.

4. Reise-Bonusprogramme

  • Kreditkarte: Standard-Kreditkarten bieten möglicherweise ein allgemeines Bonusprogramm (z. B. Cashback oder Punkte für Einkäufe), das nicht speziell auf Reisen ausgelegt ist.
  • Reisekreditkarte: Reisekreditkarten bieten oft spezielle Bonusprogramme für Vielflieger, Hotels oder Reisebuchungen. Man sammelt Punkte oder Meilen, die für kostenlose Flüge, Hotelaufenthalte oder Upgrades verwendet werden können.

5. Reise-Vorteile

  • Kreditkarte: Normale Kreditkarten bieten selten besondere Vorteile für Reisen, wie z. B. Zugang zu Flughafenlounges.
  • Reisekreditkarte: Viele Reisekreditkarten bieten exklusive Vorteile wie Priority Check-in, kostenlosen Zugang zu Flughafenlounges oder Rabatte bei bestimmten Fluggesellschaften und Hotels.

6. Akzeptanz im Ausland

  • Kreditkarte: Die Akzeptanz von Standard-Kreditkarten hängt davon ab, welches Kreditkartennetzwerk (z. B. Visa, Mastercard, American Express) verwendet wird. Diese Karten sind jedoch oft auf Reisen ebenfalls akzeptiert.
  • Reisekreditkarte: Da Reisekreditkarten speziell für den Einsatz im Ausland entwickelt wurden, sind sie oft in den meisten Ländern weit akzeptiert, insbesondere wenn sie Teil großer Netzwerke wie Visa oder Mastercard sind.

7. Zinssätze und Rückzahlung

  • Kreditkarte: Standard-Kreditkarten haben oft ähnliche Zinssätze wie Reisekreditkarten, aber es gibt keine besonderen Vorteile bei der Rückzahlung auf Reisen.
  • Reisekreditkarte: Bei einigen Reisekreditkarten gibt es flexible Rückzahlungsoptionen oder vergünstigte Zinssätze, wenn du während deiner Reise das Kreditlimit nutzt.

Wie funktionieren Reisekreditkarten?

Das Konzept der Reisekreditkarte lebt in der Regel von einer Zusammenarbeit diverser Unternehmen. Zum einen muss hier natürlich das Unternehmen genannt werden, das die Kreditkarte herausgibt. Hier sind die weltweit führenden Kreditkartengesellschaften weit vorn. Darüber hinaus arbeiten an den Karten aber auch Touristikanbieter, Airlines und Versicherungsgesellschaften mit. Welche Unternehmen an dem Angebot genau beteiligt sind, muss individuell geprüft werden. Dadurch variieren natürlich auch die Leistungen, die in dem Angebot eingeschlossen sind. Generell ist es empfehlenswert, vor der Inanspruchnahme einer solchen Kreditkarte zu prüfen, welche Unternehmen berücksichtigt werden. Nur so lässt sich im Voraus abschätzen, ob der einzelne Verbraucher wirklich davon profitiert.

Was gibt es für Modelle?

Neben den Reisekreditkarten, die vor allem durch Leistungsextras punkten, gibt es eine Auswahl an weiteren Kreditkarten, die sich zum Reisen empfehlen und hier mit einigen Vorteilen aufwarten. Einer der Klassiker sind hier die sogenannten Charge-Kreditkarten, die über einen festen Finanzrahmen verfügen. Charge-Kreditkarten sind so konzipiert, dass sie zum Bezahlen von Leistungen und Einkäufen genutzt werden können, solange der Kreditrahmen nicht überschritten wurden. Die Bezahlung erfolgt dann zu einem vertraglich festgelegten Zeitpunkt im Monat. Die Abbuchung der Kreditkartensumme erfolgt in der Regel immer automatisch von einem im Vertrag genannten Referenzkonto.

Wer die Rückzahlung der Kreditkartenrechnung so flexibel wie möglich gestalten möchte, kann sich stattdessen für eine Revolving-Kreditkarte entscheiden. Sie bietet den Vorteil, dass sich die Rückzahlungsbedingungen hier dem eigenen Bedarf anpassen lassen und die Rückzahlung auch in Raten erfolgen kann.

Deutlich mehr Finanzsicherheit bieten die sogenannten Prepaid-Kreditkarten. Prepaid-Kreditkarten sind Guthabenkarte. Das heißt: Hier muss vor Reisebeginn eine bestimmte Summe als Guthaben aufgeladen werden. Eine Nutzung als Bezahlmittel ist nur möglich, solange sich auf der Karte ein gültiges Guthaben befindet.

Welche Versicherungen sind bei Reisekreditkarten eingeschlossen?

Ein Argument, das für die Inanspruchnahme von Reisekreditkarten spricht, sind die hier eingeschlossenen Versicherungen. Natürlich gibt es zwischen den Karten im Detail einige Unterschiede, die vom Anbieter abhängig sind, doch gerade auf der Versicherungsebene haben sich vor allem einzelne Angebote durchgesetzt. Dazu gehören:

  • Reiserücktrittsversicherungen: Nicht immer kann eine Reise wie geplant angetreten werden. Hier greift die dann die Reiserücktrittsversicherung und trägt dafür Sorge, dass die Versicherungsnehmer die Reisekosten zurückbekommen.
  • Auslandskrankenversicherungen: Wer bei einer Reise im Ausland krank wird, muss die Kosten für die Behandlung in der Regel selbst tragen. Diese können schnell mehrere tausend Euro umfassen. Eine Auslandskrankenversicherung springt an dieser Stelle ein und übernimmt die Kosten teilweise oder komplett.
  • Vollkaskoversicherungen: Diese Versicherung ist für alle diejenigen interessant, die im Urlaub mobil sein möchten und mit dem Auto unterwegs sind. So müssen sich Reisende in diesem Fall keine Sorgen mehr im Falle eines Unfalls machen.

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