Sexuelle Entwicklung: verschiedene Arten und unterdrückte Sexualität

Die sexuelle Entwicklung beginnt viel früher, als häufig angenommen wird. Dabei stellt die Sexualität unabhängig von Art und Ausprägung immer einen wichtigen Bestandteil der eigenen Persönlichkeit dar. Noch immer wird die individuelle Sexualität häufig durch Einflüsse von außen geprägt. Nicht jeder hat den Mut, sich zu seiner eigenen sexuellen Ausrichtung zu bekennen. Doch welche Folgen hat eine unterdrückte Sexualität und welche Formen der sexuellen Orientierung gibt es überhaupt?

Sexuelle Entwicklung: verschiedene Arten und unterdrückte Sexualität

Was für Arten von Sexualität gibt es?

Es gibt ganz unterschiedliche Formen der sexuellen Orientierung. Im Kern haben sie aber alle die gleiche Bedeutung: Sie beschreiben immer das Geschlecht, zu dem sich der Einzelne hingezogen fühlt. Grundlage dieser ist die eigene sexuelle Identität, also die individuelle Wahrnehmung zum eigenen Geschlecht.

In der Vergangenheit haben sich Forscher immer wieder mit der Frage auseinandergesetzt, welche Faktoren die eigene sexuelle Orientierung beeinflussen und prägen. Mittlerweile ist bekannt, dass es zumindest keinen einzelnen Faktor gibt, der hierfür verantwortlich ist. Neben den Genen spielen beispielsweise auch die Erziehung, die eigenen Hormone, aber auch frühere Erfahrungen, die ein Mensch gemacht hat, eine elementare Rolle.

Mittlerweile ist weithin bekannt, dass es sehr unterschiedliche Arten von Sexualität gibt. Die gesellschaftlich bekanntesten sind Hetero-, Homo- und Bisexualität. Als heterosexuell werden Menschen bezeichnet, für die das andere Geschlecht anziehend ist. Wer sich dagegen dem gleichen Geschlecht hingezogen fühlt, ist homosexuell. Als bisexuell werden diejenigen bezeichnet, die eine Vorliebe für beide Geschlechter haben.

Spielt bei der sexuellen Anziehungskraft das Geschlecht an sich keine Rolle, spricht man von pansexuell. Ferner erkennt diese Sexualität nicht nur zwei, sondern mehrere Geschlechter an. Einige Menschen fühlen sich erst dann von anderen angezogen, wenn sie zueinander eine emotionale Bindung aufbauen konnten. In diesem Fall ist von Demisexualität die Rede. Neben den hier beschriebenen gibt es weitere sexuelle Orientierungen, die jedoch deutlich weniger geläufig sind, wie zum Beispiel die Demi- und Androsexualität .

In welchem Alter entwickelt sich die Sexualität?

Fälschlicherweise wird davon ausgegangen, dass sich die individuelle Sexualität in der Pubertät entwickelt. Hierbei handelt es sich jedoch um einen Trugschluss. Tatsächlich wird der Grundstein viel früher, aber dafür unbewusst gelegt. Schon im Säuglingsalter startet demnach die sexuelle Entwicklung. Kuscheln, sanfte Berührungen, aber auch Schmusen erfolgt bei Babys instinktiv und ist laut Wissenschaft ein wichtiger Teil der normalen sexuellen menschlichen Entwicklung.

Die Sexualität des Kindes verändert sich ab dem zweiten Lebensjahr noch einmal signifikant. Sie wird dann von dem Entdeckungsdrang getrieben. In ihre künftige Geschlechterrolle schlüpfen Kinder etwa ab dem Alter von drei bis sechs Jahren. Mit dem Grundschulalter nimmt schließlich die Selbstständigkeit der Kinder zu. Gleichzeitig ist es die Zeit, in der das Schamgefühl immer mehr wird und gerade elterliche Zärtlichkeiten konsequenter zurückgewiesen werden.

Eine der prägendsten Phasen der sexuellen Entwicklung ist die Pubertät. Während dieser Zeit möchten Jungen und Mädchen ihre eigene Identität ermitteln. Gleichzeitig beginnen sie damit, die individuelle Sexualität zu definieren.

Was zählt alles zur Sexualität?

Die Sexualität eines Menschen entwickelt sich von Geburt an permanent weiter. So kann sich auch die sexuelle Orientierung im Laufe des Lebens immer wieder anpassen und verändern. Sie wird zum Beispiel durch Erfahrungen beeinflusst, die der Einzelne im Laufe seines Lebens macht. Die Bedeutung der Sexualität für einen Menschen wird häufig unterschätzt. Dabei hat sie erheblichen Einfluss sowohl auf die körperliche als auch die psychische Gesundheit des Einzelnen.

Ein wichtiger Bestandteil der individuellen Sexualität ist der eigene Körper. Sowohl individuelle Empfindungen als auch der persönliche Gesundheitszustand und physiologische Prozesse spielen hier eine Rolle. Aber auch die Selbstdarstellung sowie die Innenwelt haben signifikanten Einfluss. Dazu gehören:

  • Emotionen
  • Gefühle aller Art
  • das eigene Selbstbild
  • Träume
  • Fantasien

Eine weitere feste Säule der Sexualität sind Beziehungen, die Menschen mit anderen gemacht haben. Aber auch die Kultur, in der der Einzelne aufwächst, ist ebenso wie der politische Bereich eine Komponente der individuellen Sexualität.

Welche Folgen hat eine unterdrückte Sexualität?

Nicht jeder hat den Mut, die eigene Sexualität so auszuleben, wie er es möchte. Grund sind zum Beispiel noch immer gesellschaftliche Vorurteile. Die Unterdrückung der eigenen Sexualität kann aber auf das individuelle Wohlbefinden erheblichen Einfluss haben und dieses negativ beeinträchtigen. So führt die unterdrückte Sexualität zu psychischen Problemen. Sie erhöht das Risiko von Depressionen und kann Angstzustände fördern. Außerdem können sich dadurch zunehmend Beziehungsprobleme entwickeln. Wer seine Sexualität unterdrückt, kann Wünsche und Bedürfnisse oftmals nicht so äußern, wie es eigentlich nötig wäre.

Es gibt verschiedene Formen der unterdrückten Sexualität. Entscheidend ist dabei oft, ob dies von Dauer ist oder ob sie sich nur auf ein kurzes Zeitfenster bezieht. Hält die unterdrückte Sexualität langfristig an, sorgt dies dafür, dass das eigene Selbstwertgefühl sinkt. Gleichzeitig entwickeln sich verschiedene körperliche Symptome, die die individuelle Lebensqualität in erheblichem Ausmaß beeinflussen können. Betroffene leiden unter Schlafstörungen und haben zudem mit Spannungskopfschmerzen zu kämpfen. Warum ein Mensch seine Sexualität unterdrückt, kann übrigens ganz unterschiedliche Gründe haben. Häufig halten sich Betroffene aber bewusst zurück und verzichten darauf, die individuelle sexuelle Orientierung beispielsweise auszuleben.

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