Düsseldorf
Düsseldorf – Industriezentrum des Rhein-Ruhr-Gebiets
Düsseldorf ist die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen und nach Köln die zweitgrößte Stadt dieses bevölkerungsreichsten Bundeslandes Deutschlands. Mit 617.280 Einwohnern ist Düsseldorf die siebtgrößte Stadt Deutschlands. und eines der Hauptzentren des dicht besiedelten Rhein-Ruhr-Gebiets. Am Zusammenfluss des Rheins und seines Nebenflusses Düssel liegt die Stadt im Zentrum der Metropolregion Rhein-Ruhr und Rheinland mit der Region Köln-Bonn im Süden und der Ruhr im Norden. Der größte Teil der Stadt liegt am rechten Rheinufer. Düsseldorf wurde 2019 zum wiederholten Male in der Umfrage zur Lebensqualität von dem Beratungsinstitut Mercer auf den sechsten Platz der lebenswertesten Städte der Welt gewählt.
Obwohl Düsseldorf nur die zweitgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens ist, wurde sie 1946 zur Landeshauptstadt ernannt. Der Grund war, dass Düsseldorf weniger vom Krieg beschädigt war als die Metropole Köln und die meisten anderen Ruhrgebiets-Städte. Mit der Ernennung Düsseldorfs zur Landeshauptstadt wird unter anderem die Rivalität zur Nachbarstadt Köln begründet.
Düsseldorfs Geschichte
Die Geschichte zu Düsseldorf beginnt mit dem Römischen Reich. Als das Römische Reich seine Position in ganz Europa festigte, hielten sich einige germanische Stämme in sumpfigem Gebiet vor den östlichen Rheinufern fest. Im 7. und 8. Jahrhundert befand sich eine Landwirtschafts- oder Fischersiedlung an der Stelle, an der der kleine Fluss Düssel in den Rhein mündet. Aus diesen Siedlungen entwickelte sich die Stadt Düsseldorf.
Zuerst wurde Düsseldorf, damals im niederrheinischen Dialekt Düsseldorp genannt, im Jahr 1135 schriftliche erwähnt. Der Stadtname stammt von "Dorf am Düssel", dem kleinen Nebenfluss des Rheins. Unter dem Kaiser Friedrich Barbarossa wurde die kleine Stadt Kaiserswerth nördlich von Düsseldorf zu einem gut befestigten Außenposten, in dem die Soldaten ein wachsames Auge auf jede Bewegung am Rhein hatten. Kaiserswerth wurde schließlich 1929 ein Vorort von Düsseldorf. 1186 geriet Düsseldorf unter die Herrschaft der Grafen von Berg. Der 14. August 1288 ist eines der wichtigsten Daten in der Geschichte Düsseldorfs. An diesem Tag erhielt es von Graf Adolf V. von Berg nach einer früheren Niederlage der Armee des Erzbischofs von Köln in Worringen den offiziellen Status einer Stadt. Das Stadterhebungsdenkmal wurde zum Gedenken an das Ereignis errichtet und ist hier noch heute zu sehen.
Bis zum 14. Jahrhundert hatte sich Düsseldorf zu einer kleinen Stadt entwickelt. 1380 stieg es zur regionalen Hauptstadt des Herzogtums Berg auf. In den folgenden Jahren wuchs Düsseldorf rasant.
Obwohl die Stadt im Dreißigjährigen Krieg und im Spanischen Erbfolgekrieg erheblich litt, wurde sie unter dem Kurfürsten Johann Wilhelm II. wiederbelebt. Düsseldorf wuchs im 18. Jahrhundert beeindruckend schnell. Unter der Führung des Kurfürsten wurde die Stadt zu einer blühenden königlichen Residenz und Kulturstadt. Düsseldorf war von 1805 bis 1813 die Hauptstadt des kurzlebigen napoleonischen Großfürstentums Berg. 1815 wurde die Stadt ein Teil der preußischen Provinz.
Mitte des 19. Jahrhunderts kam die industrielle Revolution in die Stadt. Durch die Gründung der Eisen- und Stahlindustrie im Jahr 1870 entwickelte sich Düsseldorf in ein Handels- und Wirtschaftszentrum. Die Bevölkerung verdoppelte sich zwischen 1882 und 1892 zu mehr als 200.000 Einwohnern. In der Geschichte des Zweiten Weltkriegs erlitt Düsseldorf erhebliche Bombenschäden, vor allem infolge der britischen Luftangriffskampagne gegen die deutsche Ruhrindustrie. Im April 1945 eroberten US-Streitkräfte die Stadt, nachdem sie auf wenig lokalen Widerstand gestoßen waren. Nach den weit verbreiteten Verwüstungen im Zweiten Weltkrieg wurden viele der alten Gebäude der Stadt repariert und viele neue Gebäude errichtet. 1946 wurde Düsseldorf zur Hauptstadt eines neuen Landes namens Nordrhein-Westfalen. In den Nachkriegsjahren gelang es der Stadt, einen Großteil der früheren Größe wiederzugewinnen, insbesondere in Bezug auf seine bedeutendsten historischen Gebäude. In den letzten Jahren ist die Düsseldorfer Bevölkerung mit rund 600.000 relativ stabil geblieben.
Rund um Düsseldorf – Interessante Fakten
-Eine der größten kulturellen Veranstaltungen in Düsseldorf ist der Düsseldorfer Karneval, der auch als "fünfte Jahreszeit" bezeichnet wird. Karneval beginnt jedes Jahr am 11. November um 11:11 Uhr und erreicht am Rosenmontag seinen Höhepunkt mit einer Parade durch die Straßen von Düsseldorf. Karneval endet am Aschermittwoch. Der Düsseldorfer Karneval ist Teil der traditionellen Karnevalsfeierlichkeiten im Rheinland. Weitere wichtige Orte, an denen der rheinische Karneval gefeiert wird, sind das benachbarte Köln und Mainz.
-Düsseldorf ist auch bekannt für seine Fußballmannschaft. Fortuna Düsseldorf 1895 gewann 1933 die Meisterschaft und 1979 und 1980 den DFB-Pokal.
-Aus Düsseldorf stammt das Düsseldorfer Altbier, oftmals schlicht Alt genannt.
-Aufgrund der Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf, kann in ein paar Kölner Computergeschäften Tastaturen gekauft werden, bei denen scherzhaft die "Alt"-Taste durch eine "Kölsch"-Taste ersetzt wurde.
-In Düsseldorf steht seit 1924 der erste deutsche Wolkenkratzer, das Wilhelm-Marx-Haus.
-2011 wurde in Düsseldorf ein Museum eröffnet, das der Rocklegende Elvis Presley gewidmet ist. Dies ist die größte derartige Institution außerhalb der USA.
-Düsseldorf hat mit 11.000 Bewohnern, die größte japanische Gemeinde aller europäischen Städte.
-Die Stadt ist auch bekannt für ihren wegweisenden Einfluss auf die elektronische und experimentelle Musik wie Kraftwerk.
-Düsseldorf hat wie viele deutsche Großstädte eine große Anzahl an Migranten. 17% der Düsseldorfer Bevölkerung besteht aus Migranten.
-Düsseldorf hat mit rund 7.300 Mitgliedern die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland.
-Düsseldorf ist eine der größten Pendlerstädte Deutschlands.
-In der Nähe von Düsseldorf befindet sich die Feldhoferhöhle, in der im Jahr 1856 Überreste der Neandertaler gefunden wurden. Weitere Funde aus der Vergangenheit Düsseldorfs beinhalten einen Mammut-Stoßzahn der Wehrhahnlinie am U-Bahnhof Pempelforter Straße und Mammut-Stoßzahn in der Fischerstraße. Die Mammuts sind in dieser Region bereits vor 10.000 Jahren ausgestorben.
Wirtschaft in Düsseldorf
Düsseldorf ist für seine Bedeutung als Industriezentrum bekannt. Die Stadt ist eine wirtschaftlich florierende Metropole mit hohem Einkommen und Kaufkraft. Düsseldorf ist ein internationales Geschäfts- und Finanzzentrum und der Verwaltungssitz vieler Unternehmen des Ruhrgebiets. Die Stadt Düsseldorf spielt eine wichtige Rolle in der Finanzwelt. In der Stadt sind rund 170 nationale und internationale Finanzinstitutionen sowie rund 130 Versicherungsagenturen ansässig. Außerdem befindet sich hier eine der größten deutschen Börsen. Weitere wichtige Branchen sind Eisen, Stahl, Chemikalien, Glas und Textilien. Düsseldorf ist Sitz eines Fortune-Global 500- und zweier DAX-Unternehmen und für seine Mode- und Handelsmessen bekannt. Eine besondere Erfolgsgeschichte der Stadt sind die zahlreichen jährlichen Messen auf dem Messegelände seit 1947. Die Messe Düsseldorf organisiert fast ein Fünftel der wichtigsten Messen.
Düsseldorf ist nicht nur als Hochburg der deutschen Werbe- und Modebranche bekannt. In den letzten Jahren hat sich die Stadt am Rhein zu einem Top-Telekommunikationszentrum in Deutschland entwickelt. In der nordrhein-westfälischen Hauptstadt gibt es 18 Internetprovider. Mit zwei der vier großen deutschen Mobilfunkanbieter, D2 Vodafone und E-Plus, ist Düsseldorf führend auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Diese Pionierposition wird durch die Präsenz vieler ausländischer Handelszentren in Düsseldorf wie NTT, Ericsson, Nokia oder GTS bestätigt. Einige andere große deutsche Unternehmen haben ihren Hauptsitz in der Stadt, wie Henkel, E.on, ThyssenKrupp, Metro, Ergo und LTU.
Seit den 1960er Jahren besteht eine enge Beziehung zwischen der Stadt und Japan. Viele Banken und Unternehmen aus Japan haben ihren europäischen Hauptsitz in Düsseldorf.
Düsseldorf hat drei Rheinhäfen und einen der verkehrsreichsten Flughäfen Deutschlands. Der Flughafen von Düsseldorf ist nach Frankfurt und München der drittgrößte Flughafen Deutschlands und der wichtigste internationale Flughafen für die Bewohner des dicht besiedelten Ruhrgebiets.
Stadt, Land, Fluss – Geographie und Landschaft
Düsseldorf liegt in der Mitte des Niederrheinbeckens im Delta des Düssel, wo es in den Rhein mündet. Die Stadt liegt an der Ostseite des Rheins, mit Ausnahme des 4. Bezirks (Oberkassel, Niederkassel, Heerdt und Lörick). Auf der anderen Seite des Rheins wurde Neuss im Delta der Erft gebaut. Düsseldorf liegt südwestlich des Bergbaubezirks Ruhr und mitten in der urbanisierten Region Rhein-Ruhr.
Der höchste Punkt in Düsseldorf ist die Spitze des Sandbergs im fernöstlichen Teil der Stadt (Stadtteil Hubbelrath) auf 165 m. Der tiefste Punkt befindet sich am äußersten nördlichen Ende des Bezirks Wittlaer, wo der Schwarzbach mit einer durchschnittlichen Höhe von 28 m in den Rhein mündet.
Sehenswürdigkeiten in Düsseldorf
In Düsseldorf ist vor allem die von Wasser umgebene und von Bäumen gesäumte Einkaufsstraße, die Königsallee, bekannt. Bemerkenswerte Wahrzeichen der Stadt sind die Lambertus-Kirche aus dem 13. bis 14. Jahrhundert, deren krummer Turm zum Symbol der Stadt geworden ist, und das alte Rathaus (1567-88). Von der 1872 verbrannten Burg der Kurfürsten ist nur der Turm erhalten.
Nach einem Brand im Jahr 1815 wurde das Dach des Turms der St. Lambertus Kirche restauriert. Für den Bau wurde wahrscheinlich zu frisches und damit feuchtes Holz verwendet und dadurch verdrehte sich das Dach. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Dach erneuert werden und der Wunsch der Bevölkerung war es, das Dach wieder verdreht zu bauen. Es wird daher oftmals vom "schiefen Turm von Düsseldorf" gesprochen.
Weitere Erinnerungen an die Vergangenheit Düsseldorfs sind das Schloss Jägerhof (1752-63), in dem sich die historische Sammlung der Stadt befindet. Schloss Benrath (1755-73), erbaut von Nicolas de Pigage; und die Überreste des Palastes von Friedrich I. (Friedrich Barbarossa).
Besucher, die die japanische Kultur in Düsseldorf erleben möchten, sollten insbesondere den japanischen Tempel und die Gärten des Eko-Hauses und den japanischen Garten im Nordpark besuchen. Im Sommer besteht die Möglichkeit, das riesige japanische Fest des Japantags mitzuerleben.
Ein beliebtes Ziel für Besucher ist der Düsseldorfer Rheinturm. Mit einer Höhe von 240,5 Metern verspricht er einen uneingeschränkten Blick über die Stadt und an klaren Tagen sogar bis nach Köln.
Unter den vielfältigen Kulturinstitutionen der Stadt befinden sich das Keramikmuseum, das Staatsmuseum und die Stadtbibliothek besonders hervorzuheben. In der Stadtbibliothek befindet sich eine Sammlung von Werken des Dichters Heinrich Heine, der aus Düsseldorf stammt.
Die Stadt ist Sitz von 22 Hochschulen, darunter die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Hochschule Düsseldorf, die Kunstakademie Düsseldorf (Joseph Beuys, Emanuel Leutze, August Macke, Gerhard Richter, Sigmar Polke und Andreas Gursky) und die Musikuniversität.
Düsseldorf – definitiv einen Besuch wert
Düsseldorf hat sich in den letzten Jahrhunderten von einer Reihe kleiner Dörfer zu einem internationalen Kultur- und Wirtschaftszentrum entwickelt. Obwohl die Stadt zu einem der wichtigsten Orte Deutschlands herangewachsen ist, hat die Stadt mit dem "Dorf" im Namen nicht ihr provinzielles Flair verloren. Ob Karneval, Fußball, touristische Attraktionen, historische Machtkämpfe oder das Düsseldorfer Altbier – in Düsseldorf gibt es auf jeden Fall viel zu entdecken. Düsseldorf ist eine Stadt, die voller Leben ist und einen Besuch verdient.