Was ist der Open Market und lohnt es sich, darin zu investieren?

Der Open Market (Freiverkehr) ist ein Marktsegment der Wertpapierbörsen, der in der Regel nicht öffentlich beaufsichtigt wird. Hauptzweck besteht darin, den Handel mit Aktien und Optionsscheinen zu ermöglichen, die von ausländischen Körperschaften oder kleinen und mittleren deutschen Unternehmen ausgegeben wurden (und bereits an anderen Börsen zugelassen sind).

Im Gegensatz zum regulierten Markt basiert dieses Marktsegment auf privatrechtlichem Recht. Die gesetzlichen Schwellen für die Einbeziehung von Wertpapieren in einen freien Markt sind niedrig, was den Zugang vereinfacht. Zu den im Open Market gehandelten Wertpapieren zählen neben deutschen Aktien auch ausländische Aktien, Pennystock Aktien, festverzinsliche Wertpapiere in- und ausländischer Emittenten, Zertifikate und Optionsscheine.

Was ist der Open Market und lohnt es sich, darin zu investieren?

Die Pennystocks werden meistens im Open Market gehandelt. Es sind Aktien, die zu einem relativ niedrigen Preis gehandelt werden. Sie können im Vergleich zu beliebten Aktien billig aussehen, aber sie werden nicht so oft wie ihre höherpreisigen Konkurrenten gehandelt.

Deutscher Open Market

Alle deutschen Open Markets haben Teilsegmente, die zusätzliche Zulassungsvoraussetzungen und Nachaufnahmepflichten vorsehen. Sie werden als qualifizierte Untersegmente des Open Markets bezeichnet und es gelten bestimmte Regelungen des deutschen und europäischen Kapitalmarktrechts für Emittenten von Wertpapieren, die in diesen Untersegmenten enthalten sind.

Das Teilsegment Scale ist für kleine und mittlere Unternehmen geeignet, die Erstlisting anstreben, während alle übrigen Unternehmen ins Basic Board einbezogen sind. Das Scale erfordert höhere Erlassungspflichten für das Listing und eine gewisse Transparenz, um unseriöse Börsengänge zu verhindern.

Ermittlung der Preise wird von freien Maklern (Brokern) festgelegt. Börsennotierte Aktien bieten weniger Transparenz und werden aufgrund geringerer Zulassungs- und Offenlegungspflichten weniger kontrolliert, weshalb die Risiken für Anleger deutlich höher sind.

Ein Open Market ist das Gegenteil eines geschlossenen Marktes. Die Vereinigten Staaten, Kanada, Westeuropa und Australasien gelten als relative Open Markets, während Kuba und Nordkorea relativ geschlossene Märkte sind.

Lohnt sich eine Investition in den Open Market?

 Der Open Market ist kein organisierter Markt im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und die Anforderungen an die Zulassung zum Handel sind geringer als für das regulierte Marktsegment innerhalb der EU.

In- und ausländische Wertpapiere, die nicht am amtlichen oder geregelten Markt gehandelt werden, werden im Open Market gehandelt. Die Regelungen des Börsengesetzes finden auf diesen Markt grundsätzlich keine Anwendung, es sei denn, es liegen entsprechende Handelsusancen vor.

Anleger, die in diesem Marktsegment tätig sind, müssen sich darüber im Klaren sein, dass die verfügbaren Informationen über Emittenten geringer sein können. Emittenten müssen keinen Börsenprospekt wie im Regulierten Markt mit wichtigen Informationen über das Unternehmen veröffentlichen. Wer Aktien in kurzen Zeiträumen handelt (beispielsweise Daytrading) wird kaum jemals alles über jede einzelne Aktie und das dahinter stehende Unternehmen erfahren.

Im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse werden deutsche und ausländische Aktien, festverzinsliche Wertpapiere deutscher und ausländischer Emittenten sowie Fonds, Zertifikate und Optionsscheine gehandelt. Außer der Frankfurter Börse werden in Deutschland Wertpapiere in Open Markets noch an der Deutschen Börse AG und Xetra gehandelt.

Für Neuanleger und Einsteiger unter den Tradern an der Börse ist der Open Market allerdings noch nicht die erste Empfehlung. Noch mehr Sicherheit bietet der Eintritt in den Regulierten Markt mit den deutschen Aktien. Neuanleger und Handelseinsteiger sollten sich zumindest beim Handel mit Wertpapieren vom Open Market von einem zuverlässigen Broker persönlich beraten lassen.