Arbeitsklima und Konfliktlösung

Das Arbeitsklima trägt einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Unternehmens bei und ist für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden wichtig. Ein gutes Betriebsklima führt zu einer höheren Leistungsfähigkeit, die sich in besseren Arbeitsergebnissen niederschlägt. Ist das Klima hingegen negativ, werden Angestellte den Betrieb wieder verlassen, sobald sie die Möglichkeit dazu haben.

Dieser Beitrag zeigt, wie sich das Betriebsklima angenehmer gestalten lässt und welche Möglichkeiten es gibt, um Konflikte konstruktiv zu lösen.

Wie kann man das Arbeitsklima verbessern?

Für ein positives Arbeitsklima ist die Wertschätzung vonseiten des Arbeitgebers unverzichtbar. Ein Lob für eine Aufgabe, die gut erledigt wurde, steigert die Motivation der Mitarbeitenden. Auch untereinander sollten Angestellte sich nicht scheuen, sich einmal ein Lob auszusprechen.

Werden in einer Abteilung hingegen nur Fehler bemängelt, gute Leistungen jedoch nicht angesprochen, resignieren die Arbeitnehmer auf lange Sicht. Sie bringen den Arbeitsalltag dann in der sogenannten „inneren Kündigung" hinter sich.

Arbeitsklima und Konfliktlösung

Diese Arbeitshaltung ist durch eine geringere Leistungsbereitschaft geprägt, die den Unternehmenserfolg schmälert. Ebenso wirken sich demotivierte Kollegen negativ auf das Arbeitsklima aus und können leistungsbereite Mitarbeitende ausbremsen.

Neben spontaner Anerkennung sind Feedbackgespräche sinnvoll. Hier kann der Arbeitgeber aufzeigen, wo die Stärken der jeweiligen Angestellten liegen und in welchen Bereichen sie sich noch steigern können.

Auf die Kommunikation kommt es an

Vorgesetzte und Kollegen sollten gleichermaßen auf eine respektvolle Kommunikation achten. Das gilt besonders bei E-Mails und anderen Unternehmenskommunikationsformen, weil hier wichtige nonverbale Elemente wie Mimik und Stimmlage fehlen. Dadurch können Missverständnisse leichter auftreten, aus denen sich Konflikte entwickeln können. Daher gilt:

  • höflich und freundlich formulieren
  • Smileys nutzen
  • überwiegend auf Ich-Botschaften setzen

Im Hinblick auf verbale Kritik ist es außerdem wichtig, dass Vorgesetzte sie unter vier Augen äußern. Völlig unangebracht ist es hingegen, Fehler im Beisein von anderen Personen aufzuzeigen, weil der Mitarbeitende dadurch bloßgestellt wird.

Die Äußerung von Kritik sollte konstruktiv bleiben, also Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen. Fehler sollten Arbeitgeber generell als natürlichen Bestandteil der Arbeit akzeptieren, damit Mitarbeitende sich trauen, sie zuzugeben, statt sie zu vertuschen. Herrscht hingegen ein Klima, in dem Missgeschicke als inakzeptabel gelten, verpassen die Arbeitnehmer die Lernchance, die jeder Fehler bietet.

Tipp: Ein guter Informationsfluss über alle Ebenen spielt eine entscheidende Rolle. Alle Teammitglieder sollten von einer Stelle informiert werden, statt durch den Flurfunk von Änderungen in Projekten zu erfahren.

Gemeinsamkeit statt Ellbogenmentalität

Damit zwischen den Angestellten kein Konkurrenzdenken entsteht, sollten Vorgesetzte alle Mitarbeitenden fair behandeln. Bevorzugungen sollte es nicht geben. Auch die Arbeitslast ist gleichmäßig zu verteilen, damit sich kein Teammitglied ausgenutzt fühlt. In dieser Hinsicht sind eine leistungsgerechte Bezahlung und der Ausgleich von Überstunden ebenfalls von Bedeutung.

Gemeinsame Unternehmungen wie Teamevents stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl, weil die Angestellten sich dabei gegenseitig besser kennenlernen. Das gemeinsame Erlebnis schweißt zusammen, insbesondere, wenn es dabei um die Lösung von Aufgaben geht. Das Erfolgsgefühl, das sich dabei einstellt, verbindet und steigert die gegenseitige Anerkennung. Beliebte Ideen sind:

  • Lauftreffs
  • geführte Wanderungen
  • Escape-Room
  • Floßbau
  • Drachenboot-Fahrten
  • Teamkochen

Gemeinschaftliche Feiern wie eine Weihnachtsfeier können ebenfalls für schöne Erinnerungen sorgen und das Arbeitsklima nachhaltig verbessern. Um sich in Ruhe unterhalten zu können, sollten Teammitglieder regelmäßig die Mittagspause gemeinsam verbringen. So können sie sich abseits der Arbeit näher kennenlernen und geteilte Hobbys und Interessen entdecken.

Die richtige Umgebung für ein gutes Arbeitsklima schaffen

Arbeitsräume sollten nicht nur zweckdienlich sein, sondern durch einige Accessoires wie Bilder oder Zimmerpflanzen eine angenehme Atmosphäre bieten. Bei der Einrichtung ist es zudem wichtig, dass sie ergonomisch und an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden anpassbar ist. Beispiele für Möglichkeiten, um das Arbeiten in Büros angenehmer zu gestalten, sind:

  • höhenverstellbare Schreibtische
  • Steharbeitsplätze
  • moderne technische Ausstattung

Zudem sollten Geräte wie Drucker, die viel Lärm erzeugen können, etwas abseits platziert werden. Andernfalls kann die Konzentrationsfähigkeit unter den ständigen Geräuschen leiden.

Was sind gute Möglichkeiten für die Konfliktlösung?

Es gibt verschiedene Optionen, um mit Konflikten am Arbeitsplatz umzugehen. Dazu gehören:

Eine Mediation kann einen akuten Konflikt auflösen. Professionelle Mediatoren übernehmen dabei eine Schlichtungsrolle und stellen einen neutralen Rahmen bereit, in dem ohne Anfeindungen sachlich gesprochen wird. Ziel ist nicht, als Sieger aus dem Gespräch hervorzugehen. Stattdessen soll eine Lösung erarbeitet werden, die für alle gangbar und zufriedenstellend ist.

Wichtig dabei ist, dass sich jede Person, die am Konflikt beteiligt ist, äußern darf. Bei dem vermittelnden Gespräche geht es darum, dass sich alle Beteiligten gehört fühlen und ihre Gefühle mitteilen können. Voraussetzung ist jedoch, dass jeder daran interessiert ist, den Konflikt zu lösen.

Eine Supervision hingegen findet regelmäßig statt. Sie eignet sich daher eher als langfristige Maßnahme, um Konflikten vorzubeugen und sie bereits im Ansatz aufzulösen. Supervisionen gehören in Berufen im Sozialbereich zum Standard, um die hohe emotionale und psychische Belastung der Mitarbeitenden auszugleichen.

Mitarbeitergespräche sollten ebenso in festgelegten Abständen durchgeführt werden. Dadurch erhalten die Angestellten die Möglichkeit, ihre Anliegen zu äußern und mögliche Probleme anzusprechen. Diese Rückmeldungen sind für Arbeitgeber wichtig, weil sie oft nicht alles mitbekommen, was sich in ihrem Unternehmen zuträgt.

Sanktionen richtig einsetzen

Unter bestimmten Voraussetzungen genügt es nicht, ein vermittelndes Gespräch zu führen. Wenn der Konflikt sich zu Mobbing ausgewachsen hat, wird die mobbende Partei nicht an einer echten Lösung des Problems interessiert sein. Da Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht haben, müssen sie in solchen Fällen auf andere Weise versuchen, wieder Frieden zu schaffen. Gründe für Sanktionen sind:

  • Beleidigung
  • Verleumdung
  • Handgreiflichkeit
  • Belästigung

Der Arbeitgeber kann die entsprechende Person, je nach Schwere des Falls, abmahnen oder fristlos kündigen. Dabei ist es wichtig, dass die Vorgesetzten jeden Vorfall ernst nehmen und umgehend reagieren. Andernfalls machen sie sich unter Umständen selbst rechtlich angreifbar, weil sie ihre Fürsorgepflicht missachtet haben.

weiterführende Links:

Tipps zum Umgang mit Mobbing: fabian-und-der-gnom.org
Was ist Mobbing?: mobbingselbsthilfe.de
Arbeitgeber und Mobbing: mobbingselbsthilfe.de
Unternehmenskultur und Unternehmensführung.: silencepark.de
Mobbing – wenn Chef oder Kollegen zur Hetzjagd aufrufen: vcrazy-about-content.de
Der Bürohund – ein Trend und seine Vorteile: meintierischerfreund.com

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