Faltboot – Das Boot, das in die Tasche passt
Was gibt es schöneres, als einen warmen Sommertag im Freien zu verbringen? Doch immer nur im eigenen Garten zu liegen wird schnell langweilig. Eine willkommene Abwechslung könnte da eine kleine Bootsfahrt auf dem nächstgelegenen See oder Fluss sein. Wer auf der Suche nach ein klein wenig mehr Action ist, sollte das gemietete Tretboot links liegen lassen und mit einem eignen, kleinen Boot hinausfahren. Seit einigen Jahren erfreuen sich besonders Faltboote wieder größerer Beliebtheit. Aber was genau ist ein Faltboot überhaupt und welche Vorteile birgt es gegenüber normalen Booten?
Faltboot – Grenzenlose Mobilität und Flexibilität
Normale Kajaks und Kanadier sind ziemlich unhandlich. Möchte man mit Ihnen verreisen, kann man sie höchstens auf das Autodach spannen. Doch möchte man per Flugzeug oder Bahn in den Süden reisen, stellen sie einen vor große Hindernisse. Dieses Problem lösen Faltboote. Sie bestehen aus einer flexiblen Bootshaut (etwa Gummi oder PVC), einem Verdeck aus einem Textil oder einem modernen Verbundwerkstoff und einem zerlegbaren Innenskelet, welches entweder aus Holz, Aluminium oder einem Kunststoff besteht. Letzteres verleiht dem Faltboot einen unschlagbaren Vorteil gegenüber normalen Booten: Viele Modelle lassen sich so klein zusammenpacken, dass sie sogar in einen Packrucksack passen. So lassen sie sich ideal im Kofferraum transportieren, eine Reise per Bahn oder eine Mitnahme als Gepäck im Flugzeug sind ebenfalls unproblematisch. Faltboote gewähren dem Urlauber somit eine erhöhte Flexibilität und können so bares Geld sparen.
Kajak, Kanadier und Co.
Das am häufigsten verkaufte Faltbootmodell ist das Faltkajak. Neben diesem gibt es noch weitere, jedoch weniger geläufigere Modelle:
- Faltkanadier
- Faltruderboot
- Faltjolle
- Faltdinigi
Faltkajaks sind exakt wie normale Kajaks aufgebaut. Das stromlinienförmige Design wird durch ein Verdeck ergänzt. In dem Hohlraum zwischen Außenwand und Verdeck sitzt der Ruderer. Kajaks sind in der Regel für eine Person konzipiert, es gibt aber auch Modelle für zwei Personen. Der Faltkanadier gehört, wie das Kajak, ebenfalls zur Gruppe der Kanus. Der Aufbau ist relativ ähnlich, nur fehlt ein Verdeck. Der Ruderer hockt kniend in dem Boot und es kann mehr als eine Person an Bord Platz nehmen. Faltruderboote sind dagegen eher selten und eher für ein beschauliches Paddeln auf einem ruhigen See geeignet. Jollen hingegen sind Segelboote, die wegen ihres hochliegenden Schwerpunkts recht schnell über das Wasser gleiten können. Dieser Bootstyp wird allerdings nur sehr selten als Faltboot hergestellt. Selbiges gilt für das Dingi, welches ein kleines, nur für eine Person vorgesehenes Beiboot ist.
Faltkanadier oder Faltkajak?
Für diejenigen, die sich ein neues Faltboot zulegen wollen, kommen eigentlich nur die beiden Faltkanus in Frage. Ob nun Kajak oder Kanadier kommt auf die persönlichen Vorlieben an. Ein Kanadier ist deutlich geräumiger und es besteht mehr Platz, um Gepäck zu transportieren. Dafür ist man langsamer unterwegs und das Rudern kostet auf Dauer mehr Kraft. Zudem schwappt dauerhaft Wasser ins Boot, was sich mit der Zeit zu einem Problem entwickeln kann. Beim Kajak geschieht dies durch den Überzug nicht. Dafür ist es deutlich enger und sollte man einmal kentern, ist es unbedingt von Nöten, die so genannte Eskimorolle zu beherrschen, um sein Boot selbstständig wieder fahrtüchtig zu machen. Für was sich letztendlich entschieden wird, hängt also maßgeblich von der gewünschten Verwendung ab. Generell lässt sich aber sagen, dass die faltbaren Varianten dieselben Eigenschaften wie die Hartbootmodelle aufweisen.
Stabil und sicher im Wasser
Die Bauer von Faltbooten haben maßgeblich von neuen, modernen Werkstoffen und aktuellen Produktionsverfahren profitiert. Früher standen Faltkanus ihren Verwandten aus festem Material, was Sicherheit und Fahrgefühl betraf, um einiges nach. Heutzutage ist es allerdings problemlos möglich, hermetisch dichte Bootshäute herzustellen, die selbst an- und abmontiert werden können. Zudem kann dem Gerüst die gebotene Stabilität verliehen werden, ohne die nötige Flexibilität zu verlieren. Mittlerweile gibt es sogar spezielle Segel und Motoren, die an die besonderen Gegebenheiten eines Faltboots angepasst wurden. Das alles hat zur Folge, dass man mit dem Faltboot auch überall dort fahren darf, wo man dies mit seinem Pendant aus einem Feststoff auch tun dürfte. Ob nun auf einer Wildwassertour, als Beiboot bei einer Hausbootstour, auf einem großen See oder sogar im Meer, dem Faltboot sind keine speziellen Grenzen gesetzt.
Das Beste aus zwei Welten
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Faltboot die ideale Kombination aus Flexibilität und Fahrspaß darstellt. Egal für welches Modell man sich entscheidet, es lässt sich problemlos transportieren und bietet dennoch dieselben Fahreigenschaften wie ähnliche Boote aus einem Feststoff. Die Zeit, die für den Aufbau des Bootes gebraucht wird, wird in jedem Fall durch den eingesparten Stress während des Transports wettgemacht.