Finanzielle Absicherung im Alter

Nicht jeder ältere Mensch hat eine gute Rente oder ein finanzielles Polster. Viele ältere Menschen, vor allem Frauen, sind von Altersarmut betroffen. Wer im Alter einen guten Lebensstandard pflegen möchte, sollte möglichst frühzeitig im Berufsleben mit dem Vermögensaufbau beginnen. Auch im Alter kommt es auf eine gute Finanzplanung an, um finanzielle Sicherheit zu haben für unvorhergesehene Ausgaben vorzusorgen. Die Finanzplanung im Ruhestand kann vor der Inflation schützen und gewährleisten, dass die Kaufkraft im Alter erhalten bleibt.

Warum die Finanzplanung im Ruhestand so wichtig ist

Eine gute Finanzplanung im Ruhestand ist wichtig, da das Einkommen aus dem Arbeitsleben wegfällt und die Altersrente deutlich niedriger ist. Viele Menschen, die aus dem Berufsleben ausscheiden und in Rente gehen, fragen sich, wie viel Geld ihnen in jedem Monat zur Verfügung steht. Sie sind sich oft nicht sicher, ob das Geld ausreicht, um einen guten Lebensstandard beizubehalten.

Krankheit, der Verlust des Partners, aber auch Reparaturen am Haus oder am Auto stellen unvorhergesehene finanzielle Belastungen dar. Auch wenn die Altersrente ein regelmäßiges und sicheres Einkommen darstellt, reicht sie oft nicht aus, um sich Wünsche zu erfüllen oder unvorhergesehene Ausgaben zu bestreiten. Um den Kaufkraftverlust des Geldes und die Inflation auszugleichen, sollten Senioren überlegen, wie viel Geld sie in jedem Monat zurücklegen.

eine Frau sitzt vor dem Laptop und schreibt einen Finanzplan

Wie viel Geld sollten Menschen für die Altersvorsorge zurücklegen?

Viele, die heute berufstätig sind, aber kein hohes Einkommen erzielen, werden sagen, dass sie gar nicht für das Alter vorsorgen können, da ihr monatliches Gehalt nicht ausreicht. Von der Stiftung Warentest stammt die Faustregel, dass Menschen im Alter ungefähr 80 Prozent ihres aktuellen Nettoeinkommens benötigen, um ihren Lebensstandard zu halten. Die gesetzliche Rente stellt nur eine Basisabsicherung dar und reicht meistens nicht aus, um den Ruhestand zu finanzieren. Wer an die Finanzplanung im Ruhestand denkt, sollte bereits vorsorgen, wenn er noch im Berufsleben steht.

Jeder bezieht im Berufsleben ein unterschiedliches Einkommen. Demzufolge unterscheiden sich auch die Ansprüche an den Lebensstandard. Es ist daher nicht möglich, einen pauschalen Geldbetrag zu benennen, den ein Berufstätiger monatlich zurücklegen sollte. Als Faustregel gilt jedoch ein monatlicher oder jährlicher Betrag von 10 bis 15 Prozent des Nettoeinkommens für die Altersvorsorge.

Tipp: Wer im Berufsleben steht und an die Finanzplanung im Ruhestand denkt, kann in einen Sparplan investieren. Die Banken bieten verschiedene Sparpläne an, darunter für Wertpapiere wie börsengehandelte Fonds (ETFs) oder Investmentfonds. Ein Sparplan ermöglicht einen langfristigen Vermögensaufbau und ist als Altersvorsorge gut geeignet.

Wie viel sollten Menschen mit 60 gespart haben?

Wer 60 Jahre alt ist, steht zwar noch im Berufsleben, doch er hat den Ruhestand bereits vor Augen. Diejenigen, die es sich leisten können und über mindestens 45 Jahre in die gesetzliche Rente eingezahlt haben, können vorzeitig in Rente gehen und müssen nicht bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter von 67 Jahren arbeiten.

Die gebildeten Rücklagen sollten umso höher sein, je näher ein Berufstätiger an das Renteneintrittsalter kommt . Wie viel ein Mensch mit 60 gespart haben sollte, hängt von seinem Einkommen während des Berufslebens und von seinem Lebensstandard ab. Hat ein Berufstätiger ein jährliches Nettoeinkommen von 50.000 Euro und legt er in jedem Jahr davon 10 bis 15 Prozent für das Alter zurück, sollte er im Alter ungefähr 200.000 Euro gespart haben.

Nicht jeder hat ein so hohes Einkommen. Es kommt auch darauf an, ab wann ein Berufstätiger mit dem Sparen beginnt. Menschen mit einem geringeren Einkommen sollten mit 60 ungefähr 100.000 Euro für den Ruhestand auf ihrem Konto haben.

Wie hoch sollte der Notgroschen sein?

Der Notgroschen ist eine finanzielle Reserve für unvorhergesehene Ausgaben oder für einen plötzlichen finanziellen Engpass. Er sollte schnell verfügbar sein, um einen schnellen Zugriff bei einer finanziellen Notlage zu gewährleisten. Auch beim Notgroschen gilt, dass seine Höhe von der individuellen Lebenssituation und vom Einkommen abhängt.

Als Notgroschen empfiehlt die Verbraucherzentrale drei bis sechs Monatsgehälter. Rentner sollten als Notgroschen mindestens drei bis sechs Monatsrenten einkalkulieren. Beim Notgroschen ist es sinnvoll, die Inflation zu berücksichtigen und daher etwas mehr zurückzulegen.

Finanzielle Absicherung für die Kinder.

Um auch den Kindern einen guten Lebensstandard zu bieten, kommt es auf deren finanzielle Absicherung an. Es geht nicht nur darum, die Kinder im Testament zu bedenken. Wer im Berufsleben steht, kann bereits die entsprechenden Maßnahmen treffen. Gut geeignet sind:

  • Tagesgeldkonto für Kinder
  • Sparplan für Kinder, bei dem abhängig von den finanziellen Möglichkeiten die Sparrate erhöht werden kann
  • Festgeldkonto
  • Risikolebensversicherung für die Eltern, die im Todesfall eines Elternteils die Versicherungssumme an die Kinder auszahlt

Um die Kinder möglichst frühzeitig abzusichern, kann eine Kombination aus einem Sparplan und einem Festgeldkonto sinnvoll sein. So ist ein langfristiger Vermögensaufbau möglich.

Wie gelingt die Finanzplanung für den Ruhestand?

Die Finanzplanung für den Ruhestand beginnt mit einer Bestandsaufnahme. Einnahmen und Ausgaben werden gegenübergestellt. Bei den Ausgaben sind nicht nur Betriebskosten wie Strom, Heizung und Wasser, Internet und Telefon, Miete und Lebensmittel zu berücksichtigen. Auch Versicherungen, Auto oder Urlaub gehören dazu. Rentner sollten auch an gesundheitliche Ausgaben denken. Um vorzusorgen, ist auch im Alter ein Sparplan sinnvoll. Bereits kleine Sparraten helfen, Rücklagen zu bilden.

1. Bestandsaufnahme:

  • Ermitteln Sie Ihre aktuellen Einnahmen und Ausgaben: Analysieren Sie Ihre finanzielle Situation. Wie viel Geld steht Ihnen monatlich zur Verfügung? Welche Ausgaben haben Sie?
  • Schätzen Sie Ihre zukünftigen Einnahmen: Welche Rente erhalten Sie voraussichtlich? Gibt es weitere Einkünfte?
  • Berücksichtigen Sie Ihre Lebenserwartung: Wie lange müssen Ihre Ersparnisse reichen?

2. Ziele definieren:

  • Wie möchten Sie Ihren Ruhestand gestalten? Welche Wünsche und Bedürfnisse haben Sie? Wollen Sie reisen, Hobbys nachgehen oder Ihren Lebensabend ruhig genießen?
  • Welchen Lebensstandard möchten Sie halten? Soll er gleich bleiben, oder sind Sie bereit, Abstriche zu machen?

3. Finanzplan erstellen:

  • Berechnen Sie Ihren Finanzbedarf: Wie viel Geld benötigen Sie monatlich, um Ihren gewünschten Lebensstandard zu finanzieren?
  • Ermitteln Sie Ihre Rentenlücke: Welche Differenz besteht zwischen Ihren voraussichtlichen Einnahmen und Ihrem Finanzbedarf?
  • Entwickeln Sie eine Strategie zum Schließen der Rentenlücke: Welche Möglichkeiten gibt es, um die Lücke zu schließen? (z.B. private Altersvorsorge, Investitionen, Immobilien)

4. Geeignete Anlageformen wählen:

  • Informieren Sie sich über verschiedene Anlagemöglichkeiten: Welche Anlageformen passen zu Ihrem Risikoprofil und Ihren Zielen? (z.B. Aktien, Fonds, Immobilien, Festgeld)
  • Achten Sie auf Diversifikation: Verteilen Sie Ihr Kapital auf verschiedene Anlageformen, um das Risiko zu minimieren.
  • Berücksichtigen Sie die Inflation: Ihre Ersparnisse sollten mindestens die Inflationsrate ausgleichen, um ihren Wert zu erhalten.

5. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung:

  • Überprüfen Sie Ihren Finanzplan regelmäßig: Hat sich Ihre Lebenssituation geändert? Sind Ihre Ziele noch aktuell?
  • Passen Sie Ihren Plan bei Bedarf an: Reagieren Sie auf veränderte Umstände, z.B. durch neue Anlageformen oder eine Anpassung Ihrer Ausgaben.

Zusätzliche Tipps:

  • Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung: Je früher Sie mit der Altersvorsorge beginnen, desto besser können Sie Ihre Ziele erreichen.
  • Holen Sie sich professionelle Beratung: Ein Finanzberater kann Ihnen helfen, einen individuellen Plan zu erstellen und die richtigen Anlageentscheidungen zu treffen.
  • Nutzen Sie staatliche Förderungen: Informieren Sie sich über Möglichkeiten wie die Riester- oder Rürup-Rente.
  • Behalten Sie Ihre Ausgaben im Blick: Achten Sie auch im Ruhestand auf einen bewussten Umgang mit Ihrem Geld.

Nützliche Ressourcen:

  • Verbraucherzentralen: bieten unabhängige Beratung zur Altersvorsorge und Finanzplanung.
  • Deutsche Rentenversicherung: informiert über die gesetzliche Rente und weitere Altersvorsorgemöglichkeiten.
  • Finanzportale: bieten Informationen und Vergleichsmöglichkeiten zu verschiedenen Anlageprodukten.

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