Nur für kurze Zeit: Angesagteste Pop-Up-Stores in Deutschland
Kaum sind sie da, sind sie schon wieder verschwunden: Pop-Up-Stores haben eine kurze Lebensdauer im deutschen Einzelhandel. Aber kein Grund zur Trauer: Der kurze Lebenszyklus der angesagten Läden ist bewusst so gewollt. Begehrlichkeiten wecken durch limitierten Zugang: Das bewährte Konzept der Verknappung präsentiert sich in den hippen Stores für eine neue Generation. Die drei coolsten Stores, die aktuell ihre Türen geöffnet haben, im kurzen Überblick.
Im Stadtbild der Metropolen zeigen sich die Pop-Up-Läden immer häufiger zwischen etablierten Boutiquen und großen Marken. Obwohl sich die Konkurrenz oft im sicheren Hafen wiegt und den kleinen unbekannten Läden kaum eine Chance einräumt, bringen die kurzlebigen Geschäfte ihre Kundschaft aus dem Internet mit. Lange Mietverträge oder feste Flagship-Stores kennen die meist jungen Marken nicht. Sie setzen auf Flexibilität und agiles Auftreten. Da sich die Konzepte kaum mit großen Werbekampagnen aufhalten oder aufwendige Innendekoration betreiben, erscheinen Pop-Up-Stores unweigerlich im gleichen Look: unverputzte Wände, improvisierte Ladenflächen und einen pumpenden Beat aus den Boxen.
Der „Einzelhandel auf Zeit" nutzt diese Eigenschaften, um sich als modernes Konzept zu präsentieren und setzt dabei vollständig auf die Unterstützung der Digitalisierung. Da sich meist nur wenige Mitarbeiter um den gesamten Warenbestand und den Verkauf kümmern, muss es schnell und unkompliziert gehen. Schnittstellen zwischen digitalen Bezahlfunktionen wie Apple Pay oder Google Pay, Anbindung der iPad Kasse an das temporäre Warenlager oder der Bon-Versand per E-Mail machen einen bequemen Verkauf möglich. Anbieter wie Tillhub, die ihr Angebot für Tablets und Smartphones optimiert haben, sind bei Läden dieser Art sehr gefragt. Durch die Neuregulierung des Kassengesetzes für den Handel und die Gastronomie im Januar 2020 lernen viele Einzelhändler die neuen Vorteile des digitalen Kassierens zu schätzen.
Für das junge Publikum ist das Zahlen per Mobiltelefon oder kontaktloser Verbindung ein gelernter Handgriff. In den folgenden Pop-Up-Stores, die derzeit in deutschen Innenstädten aufgetaucht sind, wird die digitale Geldbörse garantiert auch zum Einsatz kommen.
Jesango in München, Bayern
Wer auf Nachhaltigkeit setzt und Fair Trade einkaufen möchte, kennt Jesango bereits aus dem Internet. Der Anbieter verschiedener Marken, die alle nach den Regularien des fairen Handels agieren, hat derzeit in München seine Pforten geöffnet. Für rund einen Monat werden bis zu 70 Marken angeboten, die von Shirts, Hosen, Accessoires oder Kosmetik das gesamte Portfolio für modebewusste Trendsetter abdecken.
Bis Mitte Oktober 2020 soll der Store in den Stachus Passagen in München für Kunden geöffnet bleiben. Aber keine Angst: Auf jesango.de bieten die Gründerinnen Catja Günther, Sophia Wittrock und Larissa Schmid darüber hinaus ihre ausgewählten Produkte ganzjährig an.
Bergamotte in Berlin, Berlin
Auf in den Dschungel! Im Bergamotte im Berliner Kiez Kreuzberg ist das Dschungelfieber ausgebrochen. Der – im wahrsten Sinne des Wortes – rein pflanzliche Pop-Up-Store bietet seinen Kunden und Gästen ein tropisches Pflanzenerlebnis mit seltenen Arten und Raritäten. Ab einem Preis von 2 Euro sind die unterschiedlichen Pflanzen und Gewächse erhältlich.
Um sich etwas Exotik in die Wohnung zu holen, sollte im Vorfeld etwas Wissen angelesen werden oder beim fachkundigen Personal nachgefragt werden. Im Gegensatz zu den heimischen Topfpflanzen verlangen die grünen Diven meist eine Sonderbehandlung. Augen auf bei der Pflanzenwahl!
Saint Charles Pop-Up-Store in Frankfurt/Main, Hessen
Ein Wiener in Frankfurt am Main hat sich derzeit in der dortigen Innenstadt niedergelassen. Die Marke Saint Charles bietet in ihrem zeitlich begrenzten Store verschiedene Kosmetikprodukte, kleine Snacks und gesunde Mixturen an, die alle auf einer Idee beruhen: Schönheit kommt aus dem Inneren des Körpers. Hergestellt aus reinen Naturkräutern zeigt das Label, was alles möglich ist, wenn man sich nur gesund ernähren möchte. Vielfältigkeit und Ideenreichtum kann man den Österreichern nicht absprechen. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern zeigt Saint Charles zudem, welchen Mehrwert Kooperationen mit kleinen Marken bieten können.
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