Professionelle Pferderennen in Deutschland: Diese Rennbahnen müssen Fans kennen
Im Gegensatz zu Großbritannien hat der Pferderennsport in Deutschland noch eine recht junge Vergangenheit. Um 1822 sollen die ersten Rennen mit Vollblütern auf deutschem Boden stattgefunden haben, doch bis heute ist diese Sportart ein Nischenthema. Wer jedoch mit dem Gedanken spielt, ein Pferderennen zu besuchen, sollte dies unbedingt auf einer dieser Rennbahnen erleben.

Bereits im 18. Jahrhundert fanden sich in Großbritannien Adelsleute und Wohlhabende der Oberschicht in Ascot zusammen, um die Geburtsstunde des Pferderennsports zu feiern. Im August 1711 fanden die Rennen auf Wunsch der ehemaligen Königin Anne statt und begründeten eine langjährige Tradition. Während Ascot zum Dreh- und Angelpunkt der Reichen und Schönen wurde und weiterhin jährlich zum großen Event einlädt, erhalten Pferderennen auf deutschem Boden weniger öffentliche Aufmerksamkeit.
Berlin und Hamburg: Rennbahnen in der City
Damit reiht sich der Pferderennsport in weitere britische Sportarten ein, die nur langsam ihre deutsche Fanbasis erweitern. Britische Sportarten wie Cricket und Rugby erfreuen sich in Deutschland inzwischen wachsender Beliebtheit und stehen auch bei den Wetten im Internet neben Klassikern wie Fußball und Tennis im Angebot. Damit erreichen die Sportarten der Insel deutlich mehr Sportbegeisterte, doch sind Regeln oder Teams für Einsteiger oftmals eher schwer zu durchblicken. Auch der Pferdesport hat mit diesem schleppenden Wachstum des Bekanntheitsgrades zu kämpfen, obwohl es sehenswerte Pferderennbahnen in Deutschland gibt, die einen Besuch wert sind.
Berlin und Hamburg können auf ihre Pferderennbahnen stolz sein. Sie zählen mit zu den wichtigsten nationalen Veranstaltungsorten. Mit bis zu ca. 50.000 Besuchern umfasst die Horner Rennbahn in Hamburg-Horn die höchste Kapazität, während sich Berlin mit ca. 31.500 Gästen anschließt. Hoppegarten wurde sogar von Otto von Bismarck sowie König Wilhelm I. eröffnet und blickt somit auf eine spannende Historie zurück. Nach einigen schweren Jahren erwachte die Rennbahn erst 2008 aus ihrem langen Dornröschenschlaf, nachdem das Areal in Privatbesitz überging.
Das teuerste Galopprennen Deutschlands findet standesgemäß auf der größten Rennbahn Deutschlands in Hamburg statt. Das Deutsche Derby ist mit einem hohen Preisgeld dotiert, welches sich nur die besten Jockeys und ihre Pferde sichern können. Aufgrund der enormen Größe der Bahn und ihres umlaufenden Geländes wird die Trabrennbahn zudem als Eventort für Flohmärkte, Konzerte oder Open-Air-Veranstaltungen abseits des Pferderennsports genutzt.
München und Baden-Baden: Pferdesport im Süden Deutschlands
Dass in einer mondänen Stadt wie Baden-Baden eine Rennbahn nicht fehlen darf, ist angesichts des Images zweifellos klar. Internationale Gäste aus aller Welt und finanzstarke Touristen, die sich in der Spielbank von Baden-Baden gut aufgehoben fühlen, finden bei gutem Wetter auch auf der Rennbahn Iffezheim eine willkommene Abwechslung. Spannende Rennen sind ein Grund, weshalb sich ein Besuch lohnen könnte. Ein anderer Grund ist die traumhafte Kulisse am Fuße des Schwarzwalds.
Die Stadt München betreibt ebenfalls eine Galopprennbahn, die sich vor den anderen Bahnen Deutschlands keineswegs verstecken muss. Als einzige Bahn Bayerns genießt sie Kultstatus und spielt für das Bundesland und den Pferdesport eine wichtige Rolle. 1897 eröffnet, wurde die alte Holztribüne über die Jahre saniert und teilweise modernisiert. So können Besucher auch bei schlechtem Wetter die Rennen im trockenen Wintergarten und das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg verfolgen.
Die Pferderennbahnen in Deutschland bieten tolle Möglichkeiten, einen unterhaltsamen Tag im Freien zu verbringen und die spannenden Rennen zu verfolgen. Ausgefallene Styles, nervenzerreißende Duelle und der Nervenkitzel in der Luft eignen sich für Fans und Neulinge gleichermaßen.
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