Sind Waschsalons noch gefragt?

Eine Waschmaschine und ein Trockner sind große Hilfen, die das tägliche Leben erleichtern. Sie sind heute in den meisten Haushalten zu finden, haben aber eine lange Geschichte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Waschmaschinen mit elektrischem Antrieb entwickelt, die sich jedoch längst nicht jeder leisten konnte.

Infolgedessen wurde 1934 der erste öffentliche Waschsalon in den USA eröffnet. Auch wenn sich heute rund zwei Drittel der Haushalte in Deutschland eine eigene Maschine leisten können, gibt es vor allem in Großstädten immer noch zahlreiche Salons, die das Waschen und Trocknen in SB-Maschinen anbieten. Aber lohnt sich das für die Betreiber überhaupt? Diese und weitere Fragen zu Waschsalons werden in diesem Ratgeber beantwortet.

viele Waschmaschinen in einem Waschsalon

Wie lange dauert das Waschen und Trocknen im Waschsalon?

Das Waschen im Waschsalon dauert je nach Maschinengröße und Füllmenge 30 bis 60 Minuten. Bei der Dauer des Programms ist auch die Temperatur entscheidend, mit der die Wäsche gewaschen wird.

Das Trocknen der Wäsche dauert etwa 30 Minuten. Da die meisten Salons gasbetriebene Trockner nutzen, geht das Trocknen deutlich schneller als im eigenen Zuhause. Viele Menschen nutzen aus diesem Grund einen Waschsalon nur im Winter oder um große Teile zu waschen und zu trocknen.

Muss man während des Waschvorgangs auf seine Wäsche aufpassen?

Es ist absolut nicht notwendig, während des Wasch- oder Trockenvorgangs auf die Wäsche aufzupassen. Während die Maschinen laufen, kann man problemlos an die frische Luft gehen, Besorgungen erledigen oder sich zu Hause aufhalten, falls man in der Nähe wohnt. Da die Maschinen anzeigen, wie lange sie noch laufen werden, lässt sich das Ende der Programme gut einplanen. Keine Angst – niemand kann die Wäsche entnehmen oder die Maschine öffnen, solange die Maschinen in Betrieb sind.

Was darf ich im Waschsalon nicht waschen?

Auch wenn die Maschinen regelmäßig desinfiziert werden, ist im Waschsalon nicht jede Wäsche erlaubt. Aus hygienischen Gründen gibt es einige Dinge, die in einem öffentlichen Waschsalon nicht gewaschen werden dürfen. Dazu zählen zum Beispiel Putzsachen, sehr dreckige Wäschestücke und mit Öl oder Fett verschmierte Teile. Auch Tierdecken sind verboten, um Verunreinigungen zu vermeiden und Allergiker zu schützen.

Durch hartnäckige Verschmutzungen kann es außerdem zu Beschädigungen an den Maschinen kommen. Deshalb ist auch das Färben von Wäsche verboten. So werden unerwünschte Überraschungen für die nachfolgenden Kunden vermieden. Sollte es zu Verstößen gegen die Regeln im Waschsalon kommen, kann der Betreiber die Reinigung oder sogar eine Reparatur der Maschine in Rechnung stellen – und das kann teuer enden.

Unser Tipp: Die Maschinen immer locker und mit einer angemessenen Menge an Wäsche beladen. Dann kann eigentlich nichts passieren!

Was kostet ein Waschvorgang?

Eine pauschale Angabe darüber, was das Waschen und Trocknen im Waschsalon kostet, lässt sich natürlich nicht machen. Betrachtet man die Preise der größten Anbieter, kann man aber einen Trend erkennen: In Deutschland muss man für einen Standard-Waschgang in einer Maschine mit einem Fassungsvermögen von 5 bis 10 kg mit 3 bis 4 Euro rechnen. Eine größere Maschine kann auch bis zu 10 Euro kosten, fasst aber auch deutlich mehr Wäsche. Das Trocknen wird häufig in Minuten abgerechnet. Der Preis liegt hier für 10 Minuten durchschnittlich bei 50 Cent bis 1 Euro – abhängig von der Größe des Trockners. Damit ist das Waschen und Trocknen im Salon etwa doppelt so teuer wie daheim.

Wie viele Menschen nutzen einen Waschsalon?

Laut Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI) liegt der Bestand an Waschmaschinen in deutschen Privathaushalten bei 36 Millionen Geräten. Das bedeutet, dass rund 4 Millionen Haushalte ohne Waschmaschine auskommen. Die Anzahl an Trocknern ist mit 33 % deutlich geringer. Viele Menschen können sich die Maschinen nicht leisten oder haben nicht den nötigen Platz, um die Geräte aufzustellen. Umso deutlicher wird, dass Waschsalons noch heute sehr gefragt sind und sich großer Beliebtheit erfreuen. In Deutschland hat ein Waschsalon ein Einzugsgebiet von rund 100.000 Menschen – entsprechend hoch ist der Bedarf.

Kann man mit einem Waschsalon Geld verdienen?

Wir haben ja bereits festgestellt, dass immer noch eine hohe Nachfrage für Waschsalons besteht. Es ist also durchaus möglich, mit einem solchen SB-Salon Geld zu verdienen. Neben Franchise-Angeboten gibt es auch die Möglichkeit, ein eigenes Gewerbe aufzubauen. Hierbei spielt die richtige Kalkulation eine wichtige Rolle. Betrachtet man die Zielgruppe, kommt es bei einem Waschsalon vor allem auf die Wahl des richtigen Standortes an.

Folgende Faktoren spielen eine Rolle:

  • Viele Mehrfamilienhäuser
  • Gute Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Ausreichend Parkplätze, möglichst kostenlos
  • Lage in der Nähe einer Universität und von Hostels, Herbergen oder Monteurwohnungen

Neben dem Waschen und Trocknen bieten sich noch weitere Möglichkeiten, um im Waschsalon Geld zu verdienen. Man kann die Waschmaschinen und Trockner zum Beispiel als Werbeflächen vermieten oder Plakate im Salon aufhängen lassen. Da sich die Kunden länger vor Ort aufhalten, werden Werbeflächen gut wahrgenommen und haben eine hohe Resonanz.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Kombination mit anderen Gewerben, die im SB-Waschsalon zusätzlich angeboten werden. Viele Betreiber bieten einen Bügelservice, eine Schneiderei oder eine Reinigung. Außerdem werden häufig Getränke- oder Snack-Automaten aufgestellt, mit denen sich zusätzliche Einnahmen generieren lassen.

weiterführende Links:

https://www.oeko.de/publikationen/p-details/prosa-kurzstudie-waschsalons-1