Das Nummernschild: Was ist in Deutschland auf dem Kennzeichen verboten?

Deutschland gilt als das Land der vielen Vorschriften. Beispiele für einen Bereich, der einer Vielzahl von Regelungen unterliegt, ist etwa der Straßenverkehr. Für diesen sind unter anderem der Bußgeldkatalog und die Straßenverkehrsordnung ausschlaggebend.

Was viele Autofahrer in Deutschland jedoch nicht wissen: Auch der Bereich der Kfz-Kennzeichen ist einigen Beschränkungen unterworfen. Ein Nummernschild benötigt grundsätzlich jedes Fahrzeug, das im öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt.

Zwischen den deutschen Bundesländern bestehen in dem Zusammenhang mit den erlaubten und verbotenen Nummernschildern allerdings einige Unterschiede − eine bundesweite einheitliche Regelung existiert nicht.

viele alte Nummerschilder und KFZ-Kennzeichnen sind ordentlich sortiert

Welche Kfz-Kennzeichen sind nicht erlaubt?

Es gibt in Deutschland also einige Kennzeichenkombinationen, die illegal sind und damit nicht an Fahrzeuge angebracht werden dürfen. Dies betrifft Kennzeichen, von deren Buchstaben- oder Zahlenkombination eine besondere Bedeutung oder Symbolik ausgeht.

Kennzeichen, die als diskriminierend oder rassistisch eingestuft werden, werden bei der Zulassung also abgelehnt. Dies gilt insbesondere für Kombinationen, die eindeutig fremdenfeindliche oder rassistische Abkürzungen beziehungsweise Botschaften tragen.

Nicht erlaubt sind daneben jedoch auch Nummernschilder, die extremistische oder politische Aussagen tragen beziehungsweise mit solchen verbunden werden könnten. Botschaften, die gegen die öffentliche Ordnung verstoßen, beleidigende Worte oder vulgäre Sprachausdrücke sind auf den Kfz-Kennzeichen ebenfalls nicht möglich unterzubringen. Das Gleiche gilt für Kombinationen, die gegen die guten Sitten verstoßen. Zudem ist bei der Darstellung von Gewalt oder Straftaten aufzupassen. Ein Kennzeichen wie beispielsweise "MO-RD" ist nicht erlaubt.

Entspricht das persönliche Wunschkennzeichen keiner dieser Kategorien, stehen die Chancen gut, dass es ganz einfach online reserviert werden kann, beispielsweise hier .

Keine bundeseinheitliche Regelungen für verbotene Kennzeichen

Allerdings sollten Autobesitzer im Hinterkopf behalten, dass die Zulassungsbehörde immer im individuellen Einzelfall entscheidet, ob sie ein Kennzeichen als verboten oder als erlaubt einstuft.

Der Grund dafür ist, dass sich die Sprache und die Gesellschaft laufend verändern, sodass auch neue diskriminierende oder beleidigende Begriffe auftreten können. Zu beachten sind daneben auch die regionalen Unterschiede, die es in Deutschland mangels einer bundeseinheitlichen Regelungen gibt.

In Baden-Württemberg dürfen auf den Autokennzeichen beispielsweise nicht die Abkürzungen SS, SA, NS, JH und KZ zu lesen sein. In Schleswig-Holstein stehen die Chancen für die Zulassung eines Kennzeichens mit den Kombinationen HEI-L und IZ-AN, also das Wort Nazi rückwärts gelesen, ebenfalls schlecht.

Düsseldorf verbietet das Z auf Kennzeichen

Kürzlich haben auch einige Kreise in Nordrhein-Westfalen beschlossen, dass sie den Einzelbuchstaben Z nicht mehr auf den Kennzeichen erlauben. Das Z gilt als ein Symbol für ein Sympathisieren mit Russland im Ukraine-Krieg. Russische Militärfahrzeuge und Panzer sind mit dem Buchstaben Z ausgestattet, wobei das Z eine russische Abkürzung für den Ausdruck "Für den Sieg" darstellt. Gesperrt wurde das Z unter anderem von der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Damit möchte die Stadt verhindern, dass im Straßenbild eine symbolische Unterstützung der Invasion von Russland in die Ukraine stattfinden kann. Allerdings bezieht sich das Verbot lediglich auf Wunschkennzeichen, die das Z als einzelnen Buchstaben auf sich tragen. Möglich ist es somit weiterhin, das Z mit weiteren Buchstaben zu kombinieren.

Dem Vorbild von Düsseldorf ist danach auch noch der Kreis Herford gefolgt, der in Zukunft auch keine Nummernschilder mehr mit dem Einzelbuchstaben Z zulässt.

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