Abfallentsorgung, was ist das?
Das Wort kommt aus einer anderen Zeit. Einer Zeit wo die Wegwerfkultur unangefochten dominiert hat. Was nicht mehr neuwertig, oder zumindest dem ursprünglichen Zweck dienen konnte, wurde einfach weggeworfen. Schlimmer noch, weggeworfen wurden auch Gegenstände die voll funktionsfähig waren, bloß weil sie unmoderne wurden.
Was sich nicht leicht verbrennen oder kompostieren ließ, endete in Müllhalden. So ist es heutzutage ja nicht mehr. Abfallentsorgung ist als Wort ein Anachronismus. Warum? Weil es in Wirklichkeit kaum mehr "Abfall" gibt.
Was genau ist Abfall?
Heutzutage ist der Begriff sehr eingeschränkt. Progressivere Kräfte wollen ihn am Besten ganz abschaffen. Recycling ist das Schlüsselwort. Noch progressivere Kräfte wollen allen Abfall abschaffen und promovieren das „cradle to cradle" (Wiege zu Wiege) Prinzip. Zufolge diesem Prinzip kann alle Materie endlos wiederverwertet werden, im Gegensatz zu „cradle to tomb" (Wiege zum Grab).
Wiege zu Wiege Fans finden sogar Recycling – Rezirkularisierung altmodisch und nicht nachhaltig. Und nicht ganz zu unrecht: Rezirkularisierung ist in Wirklichkeit nicht eine Umformung sondern eine Abwertung.
Wie wird heute rezirkularisiert?
Rezirkularisierung gibt es schon seit den frühen 70'er Jahren. Anfangs wurden nur Glas und Papier rezirkularisiert. Glas lässt sich relativ leicht wiederverwerten. Eine Weinflasche kann ganz einfach eingeschmolzen werden und aus der geschmolzenen Glasmasse lässt sich ganz einfach eine neue Weinflasche machen. Das geht auf jeden Fall mit Flaschenglas.
Bei Papier ist das schon um einiges schwieriger. Ja, aus Altpapier wird Neupapier, kein Problem. Leider ist dieses wiederverwerte Papier nicht sehr hochwertig. Das hängt mit der Länge der Fasern zu tun. Altpapier muss zermahlt werden und dadurch werden die Fasern kürzer, was die Qualität des neuen Produktes vermindert.
Rezirkularisierung vs. Abwertung
Noch komplizierter wird es bei anderen Materialien wie Holz. Alles was sich aus rezirkularisiertem Holz herstellen lässt sind Spanplatten, oder Papier. Und das ist genaugenommen nicht eine Rezirkularisierung, sondern eine Abwertung. Niemand will wohl behaupten dass eine Spanplatte qualitativ das Gleiche ist wie eine massive Holzplatte.
Und was passiert dann wenn die Spanplatte als Abfall endet? Wird daraus eine neue Spanplatte? Leider nicht. Auch hier werden die Fasern mit jeder Wiederverwertung kürzer und minderwertiger. Alles was sich aus Abfall-Spanplatten noch machen lässt sind Klopapier und Holzbriketts.
Wie funktioniert Wiege zu Wiege?
Na, die Natur könnte gar nicht anders funktionieren. Aus Leben wird wieder neues Leben. Wenn eine Pflanze verwelkt kompostiert sie. Dabei gibt es zahlreiche Helfer: Heerscharen von Pilzen und Mikroben. Alles Pflanzenmaterial wird in seine grundlegenden Bestandteile zerlegt, Molekül für Molekül. Im Boden endet es als Nährstoffe. Die werden von der nächsten Pflanze aufgenommen und unter Zufuhr von Sonnenenergie und Wasser wieder zu neuem Pflanzenmaterial aufgewertet. Auch die fleißigen Helfer enden so. Hilfreiche Tipps wie sie einen geruchsfreien Kompost anlegen können, finden sie bei syringa-pflanzen.de .
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