die Shisha in Deutschland

Seit einigen Jahren erlebt die Shisha einen wahren Boom in Deutschland. Kaum eine Innenstadt kommt noch ohne eine Shisha-Bar aus. Dabei liegen die Ursprünge mehrere Jahrhunderte zurück und führen bisweilen noch heute zu hitzigen Diskussionen. Denn insbesondere die Herkunft der Shisha ist umstritten. Doch gibt es auch weitere interessante Informationen rund um das Thema, die nur den wenigsten bekannt sind.

Die Geschichte der Shisha

Zur genauen Herkunft der Shisha gibt es unterschiedliche Theorien. Während die Ägypter von sich behaupten, die Shisha erfunden zu haben, wird auch Indien als Herkunftsort genannt. Die Wahrheit liegt genaugenommen – und wie so oft – in der Mitte. Nach heutigem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass die Shisha ihren Ursprung tatsächlich in Indien hat und dort bereits vor dem 16. Jahrhundert zum Konsum von Tabak genutzt wurde. Dabei handelt es sich vermutlich jedoch um eine Konstruktion, die nur geringfügig an die heutige Shisha erinnert. So soll die erste Shisha aus einer Kokosnussschale sowie einem Bambusstock bestanden haben. Über Indien gelangte diese Art des Rauchens zunächst ins persische Reich und anschließend nach Ägypten. Hier wurde die Shisha weiterentwickelt, wie wir sie auch heutzutage kennen.

glühende Kohle liegt auf dem Shishakopf

Name gibt Aufschluss über die Herkunft

Während es keine verlässlichen historischen Quellen zum Ursprung der Shisha gibt, lässt ihre Bezeichnung Rückschlüsse zu, die die Theorie, dass die Shisha in Indien entstand, unterstützt. Das Wort Shisha besitzt unterschiedliche Bedeutungen und Schreibweisen. Im persischen Raum bedeutet "schische" so viel wie Glas. In der Türkei wird die Shisha allerdings Nargile genannt. Im Persischen bedeutet "nargil" so viel wie Kokosnuss. Und auch in der altindischen Sprache findet sich mit dem Wort "narikela" ein ähnlicher Begriff für die Kokosnuss. Dies unterstreicht die Theorie, dass der Ursprung der Shisha tatsächlich in Indien liegt, wenngleich ihr Aufbau damals noch ein gänzlich anderer und deutlich einfacher war, als es bei heutigen Shishas der Fall ist.

Geschichte der Shisha in Deutschland

Obwohl die Shisha selbst über eine mehrere Jahrhunderte andauernde Geschichte verfügt, spielt sie in Deutschland erst seit wenigen Jahren eine Rolle. Erst zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde sie vermehrt als Reiseandenken importiert. In dieser Zeit entwickelte sich bereits eine gesellige Kultur, bei der das Shisharauchen zunehmend als gesellschaftlicher Anlass gesehen wurde, um Freunde zu treffen und gemeinsam Zeit beim Genuss schmackhafter Aromen zu verbringen. Zunehmend fand die Shisha somit auch Anklang bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Daraus resultierend entstanden immer mehr Shisha-Bars und Lounges, die sich darauf spezialisierten. Für gewöhnlich gibt es in etwaigen Lounges zahlreiche Tabaksorten, die sich hinsichtlich ihrer Aromen stark unterscheiden. Als klassisches Getränk beim Rauchen der Shisha hat sich – wie in vielen anderen Ländern auch – der schwarze Tee etabliert.

Bestandteile einer Shisha

Die Shisha, wie wir sie heute kennen, lässt sich auf etwa zwölf Bestandteile reduzieren. Wichtigste Elemente einer Shisha sind dabei neben der sogenannten Bowl die Schläuche, die Rauchsäule sowie das Mundstück.

Bei der Bowl handelt es sich um unteren Bereich der Shisha, welche mehrere Funktionen unterstützt. Zum einen bildet sie die Basis des Aufbaus und fungiert zugleich als Standfuß. Ferner befindet sich in der Bowl das Wasser, mit dessen Hilfe der Rauch abgekühlt wird. In Form und Material gibt es je nach Anbieter signifikante Unterschiede.

In der Rauchsäule wird der Rauch mithilfe des Tauchrohrs vom Kopf bis zur Bowl geleitet. Auf diesem Weg wird der Tabak so stark abgekühlt, dass er anschließend inhaliert werden kann. Dies erfolgt über die Schläuche inklusive des angeschlossenen Mundstücks.

Weitere Bestandteile einer Shisha sind:

  • das Tauchrohr, das den Rauch durch das Wasser in den Schlauch leitet
  • die Base als Verbindungsstück zwischen Tauchrohr, Rauchsäule und Schläuchen
  • der Schlauchadapter
  • der Melassefänger, der die tropfende Melasse auffängt
  • der Kohleteller, auf welchem Kohle abgelegt werden kann
  • der Kopf, in dem sich der Tabak sowie die heißen Kohlen befinden
  • der Kaminaufsatz, mit dem sich die Hitze regulieren lässt
  • die Shisha Kohle, mit der die notwendige Hitze zum Verdampfen der Aromen erzeugt wird

Wie funktioniert eine Shisha?

Im Grunde ist die Funktionsweise einer Shisha recht einfach, obwohl sie auf den ersten Blick komplex zu sein scheint. Vor dem Rauchen gilt es, sich für eine Tabaksorte zu entscheiden. Diese wird in den sogenannten Kopf gestopft, wo sie mithilfe glühender Kohlen erhitzt wird. Da der dabei entstehende Dampf viel zu heiß wäre, um ihn einzuatmen, wird der Rauch nicht direkt inhaliert. Stattdessen sorgt das Ziehen am Schlauch dafür, dass der Rauch zunächst über das Tauchrohr in die Bowl geleitet wird. Allein das Weiterleiten sorgt bereits für einen deutlichen Temperaturabfall des Rauchs. Dieser wird durch die Bowl sowie das darin befindliche Wasser weiter gesenkt. Gleichzeitig trägt das Ziehen am Schlauch dazu bei, dass ein Luftzug entsteht. Dieser erhitzt die Kohlen, wodurch der Tabak seine Aromen freigibt.

Über die Bowl gelangt der Rauch anschließend in den Schlauch und somit auch in die Lunge. Wird der Rauch ausgepustet, so verteilen sich die Aromen im Mund und der Geschmack des gewählten Tabaks kommt zum Vorschein. Wichtig für den finalen Rauchgeschmack ist zudem die Wahl des Kopfes. Diese unterscheidet sich je nach Form und hat einen starken Einfluss auf den Rauchgeschmack sowie das Rauchverhalten. Welche Varianten bevorzugt werden, ist den individuellen Vorlieben überlassen. Meist bedarf es jedoch einiger Versuche, ehe man den richtigen Tabak sowie den richtigen Kopf gefunden hat. Das ausgiebige Testen zahlt sich in jedem Fall aus. So lässt sich mit etwas Aufwand das perfekte Setup für die eigenen Ansprüche zusammensetzen.

Shisha Tabak – das ist drin

Bei Shisha Tabak handelt es sich um spezielle Mischungen, die auf klassischem Rohtabak basieren und mit Melasse sowie Glycerin versetzt sind. Neben dem herkömmlichen Shisha Tabak gibt es heutzutage vor allem aromatisierte Varianten. Deren Vielfalt kennt nur wenige Grenzen, weshalb ein jeder Raucher früher oder später seinen Lieblingstabak findet. Besonders beliebt sind in erster Linie Sorten mit Minz-, Kräuter- sowie Fruchtaromen. Mehr dazu gibt es auf: shisha-world.com .

Ist die Shisha in Deutschland verboten?

Nein, die Shisha selbst ist in Deutschland nicht verboten. Es gibt jedoch Einschränkungen, die auf dem Bundesgesetz beruhen. So sieht dieses vor, dass das Rauchen – egal in welcher Form – erst ab einem Alter von 18 Jahren erlaubt ist. Dies hat zur Folge, dass der Verkauf von Wasserpfeifen sowie Shisha Tabak an Jugendliche verboten ist und somit auch unter Strafe steht.

Was besagt die 25-Gramm-Regelung?

Seit dem 01. Juni 2022 gibt es in Deutschland ein neues Gesetz, das den Vertrieb von Shisha Tabak regelt. Fortan dürfen nur noch Packungen verkauft werden, die maximal 25 Gramm Shisha Tabak beinhalten. Einzige Ausnahme sind hierbei Restbestände, die noch vor dem 01. Juni 2022 hergestellt wurden. Diese dürfen noch bis zum 01. Juni 2023 in Umlauf gebracht werden.

Festgehalten wurde diese Änderung in der Tabaksteuerverordnung, da die Bundesregierung einen Verstoß seitens der Shisha-Bars sahen. So geht die Regierung davon aus, dass Steuern hinterzogen werden, indem die Köpfe in Shisha-Bars aus Großpackungen gebaut werden. Dies hätte zur Folge, dass dem Fiskus steuerliche Einnahmen entgehen.

Problematisch ist die Thematik aus vielerlei Perspektiven. Einerseits sorgen die deutlich kleineren Verpackungen für deutlich mehr Verpackungsmüll. Der Umweltschutz selbst obliegt nun den Herstellern, die ökologische Alternativen sucht, um eine zusätzliche Umweltbelastung durch den Verpackungsmüll zu verhindern. Hinzu kommt, dass die neue Regelung nicht zu mehr Steuereinnahmen führt. So haben die vergangenen Monate gezeigt, dass die Verkaufszahlen und somit auch die Steuereinnahmen deutlich zurückgegangen sind. Dies ist allerdings nicht auf einen verringerten Konsum zurückzuführen. Vielmehr gehen Experten davon aus, dass der Schwarzmarkthandel floriert und ein Großteil des Shisha Tabaks aktuell unter der Hand verkauft wird.

weiterführende Links:

https://www.wpt-verband.de/2022/05/04/offener-brief-an-bundesfinanzminister-christian-lindner-zur-25-gramm-regel/
https://www.shisha-world.com/shisha-tabak-25g-preise—jetzt-bei-shisha-world.com

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