Vornamen – Keine leicht(fertig)e Entscheidung

Für viele Eltern sicherlich eine große, teils spaßige, teils nervenaufreibende Herausforderung während der Schwangerschaft: der richtige Name fürs Kind.

Es mag auch Fälle geben, wo der Name des Kindes schon vor der Zeugung feststeht, aber ich denke, für die meisten ist es ein Prozess. So auch bei uns. Selten waren wir uns so uneins und am Ende dann doch so einig wie beim Namen für Legenboy. Nach den ersten katastrophalen und nur halbernsten Vorschlägen lernten wir die Spielregeln des Vornamen-Roulettes langsam kennen: Den Vorschlag des anderen in der Regel ablehnen, im Zweifelsfall nur kleine Zugeständnisse machen und den Namen „beiseitelegen" und natürlich die eigenen Vorschläge bis aufs Blut verteidigen.

Vornamen – Keine leicht(fertig)e Entscheidung

Sollte ein Name die strenge Filterung überstanden haben, gab es noch diverse Punkte, die überprüft wurden. Selbstverständlich soll ein Name in erster Linie gefallen, aber bei Kindernamen wie Claire Grube, Sandy-Randy oder Chantal-Candy stellen sich zumindest mir die Nackenhaare auf. Wer ähnlich denkt und/oder gerade in der Vornamen Findungsphase ist, der findet hier ein paar Punkte, die bei der Recherche evtl. hilfreich sein könnten oder für Überraschungen sorgen:

1. Bedeutung des Namens

Grundlegend und für mich ein „Must-Check", denn wer gibt seinem Kind schon gern einen Namen mit Bedeutungen/Herleitungen wie Hund, Tyrann oder Chaos. Seiten wie www.beliebte-vornamen.de und www.baby-vornamen.de liefern umfangreiche Datenbanken.

2. Sympathie

Dieser Filter greift meist automatisch und ist ein gern gesehenes Gegenargument in Namens-Diskussionen. Wer benennt sein Kind schon gern nach dem Mitschüler, von dem man immer gehänselt wurde oder nach der verhassten Exfreundin, die einen betrogen hat.

3. Vorurteile

Dennis, Kevin, Mandy, Jacqueline…ihr wisst schon, was ich meine. Es ist schade, dass einige Namen im Laufe der Zeit unter die Räder gekommen sind, aber ist der Ruf erst ruiniert…

4. Nachnamen-Kompatibilität

Peter Petersen, Hans Hansen & Co. sind gängig und überall wieder zu finden. Wer es mag, sollte gezielt nach Alliterationen suchen, mitunter ergeben sich überraschend gute Kombinationen. Aber Konstellationen wie Claire Grube oder Rosa Schlüpfer sollte man meines Erachtens vermeiden.

5. „Singsang"

Schwer zu beschreiben und auch sehr subjektiv. Aber ein Name, insbesondere Doppelnamen sollten gut klingen, auch in Kombination mit dem Nachnamen. Am besten den zu prüfenden Namen laut aussprechen und aussprechen lassen. Was im Kopf noch gut klang, stellt sich mitunter als phonetischer Fehlgriff heraus.

6. Vornamen-Charts

Für die einen ein Graus, für die anderen die beste Inspiration: Vornamen-Toplisten. Wer ein Problem damit hat, beim Rufen des Kindernamens auf dem Spielplatz zehn Augenpaare auf sich gerichtet zu sehen, findet hier die Namen, die er vermeiden sollte. Alle anderen können sich durch Trends inspirieren lassen, vielleicht auch durch das Stöbern auf den hinteren Platzierungen. Besonders für männliche Vornamen bietet dieser Blogpost über Jungennamen auch ganz schöne Ideen.

7. Charakter flexibel

…sollte ein Kindername meines Erachtens sein. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde, ein Name sollte sowohl für einen kleinen Strolch als auch die kleine Prinzessin, für die Göre oder den schüchternen Bücherwurm geeignet sein. Schließlich kann man nicht voraussagen, welchen Charakter das Kind haben wird.

8. Spitznamen

Man wird sowieso nicht an alle Abarten von Spitznamen denken können, die sich gemeine Kinderköpfe ausdenken, aber ein erster Kurzcheck ist empfehlenswert. Den einen oder anderen Namen mit wenigen oder passablen Spitznamen findet man immer.

Man soll und kann es eh nicht jedem Recht machen, aber ein paar mehr Gedanken dürfen es für mich schon sein. Schließlich trägt das Kind diesen Namen ein Leben lang, auch dann noch, wenn es die verdreckte Latzhose und das Schäufelchen gegen Anzug und Aktentasche getauscht hat. Leider ist Nomen auch immer ein bisschen Omen…

Wer übrigens von Namen wie Amon Achilles und Aragorn Claus nicht genug bekommen kann, dem sei die Seite chantalismus.tumblr.com ans Herz gelegt.

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