Was ist der Unterschied zwischen plastischer und ästhetischer Chirurgie?

Die plastische Chirurgie und die ästhetische Chirurgie sind eng miteinander verbunden, aber es gibt einige Unterschiede zwischen den beiden Bereichen. Plastische Chirurgie rettet Leben, die ästhetische hingegen kann die seelische Gesundheit retten. Die ästhetische Chirurgie hat sich aus der plastischen entwickelt und geht heute weit über sie hinaus. Doch beide haben die gleiche Wurzel – das Können eines Chirurgen einzusetzen, um das Leben eines Menschen wieder in die Bahn zu lenken und Verletzungen oder Deformationen am Körper zu heilen.

Die Anfänge der plastischen Chirurgie

Es fällt nicht schwer, sich die immense Bedeutung eines plastischen Eingriffs vorzustellen, wenn man an Kriegsversehrte denkt, die bei einem feindlichen Angriff oder nach einer Explosion einen Körperteil einbüßen mussten. Wer stellt ein Gesicht wieder her, das bei einem Hundebiss in Mitleidenschaft gezogen wurde? Und wer lindert das Leid einer Patientin, die ihre Brüste an den Krebs verliert?

Menschen haben schon immer schwere Verletzungen erlitten oder wurden mit körperlichen Anomalien geboren, die von Ärzten geheilt wurden. Es ist also nicht verwunderlich, dass die wiederherstellende Chirurgie eine sehr lange Geschichte hat.

Bereits um 800 v. Chr. soll in Indien Haut transplantiert worden sein, um Verletzungen zu heilen und rekonstruktive Eingriffe vorzunehmen. Der römische Arzt Aulus Cornelius Celsus (* um 25 v. Chr.; um 50) war der wichtigste Medizinschriftsteller seiner Zeit. Er berichtete in seiner Enzyklopädie De Medicina über rekonstruierende Eingriffe von Lippen, Nasen und Ohren. Auch der byzantinische Arzt, Bibliothekar und Medizinhistoriker Oribasios, der von 320 n. Chr. – 400 n. Chr. lebte, schrieb in seinem Werk Synagogue Medicae über verschiedene operative Techniken zur Wiederherstellung von Defekten im Gesicht.

Die wichtigste Aufgabe der plastischen Chirurgie

Die wichtigste Aufgabe der plastischen Chirurgie ist die Wiederherstellung von Körperfunktionen und die Rekonstruktion von angeborenen Anomalien, Verletzungen, Krankheiten oder nach chirurgischen Eingriffen und damit das Lindern von körperlichen (und folgenden seelischen) Leiden. Doch es dauerte eine ganze Zeit, bis die Methoden perfektioniert werden konnten und es echte Spezialisten auf diesem Gebiet gab.

Die moderne plastische Chirurgie entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer eigenständigen medizinischen Disziplin. Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) wurden viele Techniken zur Wiederherstellung von Gesichtsverletzungen entwickelt, um die schweren Verletzungen der Soldaten zu behandeln. Die Arbeit von Pionieren wie Harold Gillies (der "Vater der plastischen Chirurgie") und Archibald McIndoe (spezialisiert auf die Behandlung und Rehabilitation schwer verbrannter Flugzeugbesatzungen) trug zur Entwicklung und Verbesserung von Techniken zur Rekonstruktion und ästhetischen Verbesserung bei.

Seitdem hat sich die plastische Chirurgie weiterentwickelt und umfasst heute eine breite Palette von Verfahren zur Rekonstruktion von Defekten, zur ästhetischen Verschönerung und zur Verbesserung der Körperfunktionen. Die Forschung und technologischen Fortschritte haben dazu beigetragen, die Ergebnisse zu verbessern und die Sicherheit der Eingriffe zu erhöhen.

Abgrenzung von der ästhetischen Chirurgie

Die ästhetische Chirurgie konzentriert sich auf die Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes und die ästhetische Verschönerung. Sie zielt darauf ab, das Aussehen zu optimieren und das Selbstwertgefühl und die Zufriedenheit des Patienten zu steigern.
Es ist nicht ganz einfach, die ästhetische Chirurgie von ihrer "Mutter", der plastischen Chirurgie, abzugrenzen. Einerseits hat sie sich aus ihr entwickelt, andererseits überschneiden sich die beiden Bereiche. Denn wer mag einem Menschen absprechen, dass er ein ernstes Leid empfindet, wenn sein äußeres Erscheinungsbild nicht seinen Vorstellungen entspricht, er gar ausgegrenzt und gemieden wird?

Man kann sagen, dass ein ästhetischer Eingriff meist freiwillig erfolgt, gut geplant wird und sein Ziel eine Verbesserung der Ästhetik ist. Die plastische Chirurgie kommt jedoch zum Einsatz, wenn es medizinisch notwendig ist. Die eine heilt die Seele, die andere den Körper. Wie wir wissen, sind diese beiden Teile des Menschen viel enger miteinander verzahnt, als es auf den ersten Blick scheint.

Welches sind die häufigsten ästhetischen Eingriffe?

Menschen kommen mit verschiedenen Wünschen zu einem ästhetischen Chirurgen und jeder hat eine eigene Geschichte. Doch es gibt bestimmte Wünsche, die immer wieder geäußert und Eingriffe, die besonders häufig vorgenommen werden.
Dazu zählen:

• Brustvergrößerungen
• Fettabsaugungen
• Facelifts
• Rhinoplastiken (Nasenkorrekturen)
• verschiedene Arten von Hautstraffungen.

Teilbereiche und Abgrenzungen

Bezüglich der Teilbereiche der plastischen und ästhetischen Chirurgie gibt es verschiedene Spezialisierungen, wie beispielsweise:

• Brustchirurgie: Brustvergrößerungen, Brustverkleinerungen, Bruststraffungen, Brustrekonstruktionen.
• Gesichtschirurgie: Facelifts, Stirnlifts, Augenlidkorrekturen, Nasenkorrekturen, Kinnimplantate, Ohrenkorrekturen.
• Körperkonturierung: Fettabsaugungen, Bauchdeckenstraffungen, Oberschenkel- und Gesäßstraffungen, Armstraffungen.
• Hautchirurgie: Hautstraffungen, Hauttransplantationen, Narbenkorrekturen, Tattooentfernungen.

In der heutigen Zeit hat die ästhetische Chirurgie eine wichtige Rolle bei der Korrektur des Selbstbildes von Menschen. Tipps und Beratung zu diesem Thema finden Sie bei Pantea-Health – Münchener Praxis für Ästhetische Chirurgie . Ein recht neuer Aspekt ist die Behandlung von geschlechtlicher Dysmorphie, die von den Chirurgen besonderes Können und Sorgfalt verlangt. Wird das äußere Geschlecht dem inneren, empfundenen angepasst, werden Vaginalplastiken und Penisplastiken erstellt. Hier gibt es eine enge Zusammenarbeit mit Spezialisten für den menschlichen Hormonhaushalt und Psychologen.

Das Für und Wider

Es gibt verschiedene Pro- und Contra-Aspekte, die mit plastischer und ästhetischer Chirurgie( Schönheitsoperation) verbunden sind.

Pro:

• Verbesserung des körperlichen Erscheinungsbildes und Steigerung des Selbstvertrauens.
• Korrektur von körperlichen Unregelmäßigkeiten, die durch Geburt, Verletzungen oder Krankheiten verursacht wurden.
• Wiederherstellung der Funktionalität bei angeborenen Anomalien oder nach Verletzungen.

Contra:

• Jeder chirurgische Eingriff birgt Risiken wie Infektionen, Blutungen und Narbenbildung.
• Ästhetische Eingriffe können zu unrealistischen Erwartungen führen und psychologische Auswirkungen haben.
• Die Kosten für plastische und ästhetische Chirurgie können hoch sein und von den Krankenversicherungen nicht immer abgedeckt werden.

Welche Eingriffe sind bei Männern und Frauen am häufigsten?

Die häufigsten Eingriffe bei Frauen umfassen Brustvergrößerungen, Brustverkleinerungen, Fettabsaugungen, Facelifts und Nasenkorrekturen. Trends und Vorlieben in der ästhetischen Chirurgie können von Region zu Region unterschiedlich sein.

Bei Männern sind die häufigsten Eingriffe Fettabsaugungen, Gynäkomastie-Korrekturen (Entfernung von übermäßigem Brustgewebe), Nasenkorrekturen, Haartransplantationen und Facelifts. Auch hier können die Präferenzen individuell variieren.

Den richtigen Arzt finden

Wer den Wunsch nach einem ästhetischen Eingriff verspürt, sollte sich ausführlich beraten lassen und auch den psychologischen Aspekt nicht unterschätzen. Dann ist es besonders wichtig, nach einem erfahrenen und vertrauensvollen Ärzteteam zu suchen. Solche Eingriffe können auf den ersten Blick teuer sein, doch der Preis sollte bei der Entscheidung keine große Rolle spielen. da es sich um lebensverändernde Eingriffe handelt und die Gesundheit dabei aufs Spiel gesetzt werden kann, ist ein professionelles Team entscheidend.

Im Vorgespräch sollte darauf geachtet werden, dass der Arzt einen Patienten niemals zu einer Operation drängt und sie ihm auch nicht ausreden will, sondern ihm alle Möglichkeiten darlegt und ausführlich erklärt. Hier sollte man auf seinen Instinkt hören und sich erst dann entscheiden, wenn man Vertrauen gefasst hat.

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