Modellflug: Teures Hobby oder günstiger Freizeitspass?

„Modellfliegen ist doch Kinderkram" oder „Das ist viel zu kompliziert". Diese Sprüche hat sicher jeder schon einmal gehört. Aber was ist wirklich dran? Und worauf kommt es an?

Disclaimer: Dieser Artikel ist ein Beitrag von Patrick Klauke (www. depronjets.de ) und gibt seine persönliche Meinung zum Modellfliegen wieder. Er dient nicht dazu, Herstellern, Verkäufern oder Händlern „die Taschen zu füllen", sondern soll dazu ermutigen, das Hobby im sprichwörtlichen Sinne „in die Hand zu nehmen". Ja, richtig gelesen: Echte Modellflieger bauen selbst.
Detaillierte und weiterführende Informationen zu den einzelnen Punkten findest Du auf meiner Website: www.depronjets.de

ein Modelflugzeug was gerade am starten ist

Grundlagen

Modellflug ist ein faszinierendes Hobby, das die Herzen von Jung und Alt höher schlagen lässt. Der Nervenkitzel des Fliegens und die Möglichkeit, verschiedene Manöver und Kunststücke auszuführen, machen das Modellfliegen zu einer spannenden Freizeitbeschäftigung weltweit.
Bevor man abhebt, ist es wichtig, die Grundlagen des Modellfliegens zu verstehen.

1. Wahl des Modells:

Wähle ein Modell, das deiner Erfahrung und deinen Fähigkeiten entspricht. Modelle können aus verschiedenen Materialien wie Holz, Kunststoff oder Schaumstoff bestehen und sich in ihrer Form an originalen Vorbildern orientieren oder diese sogar 1:1 nachbilden. Für Anfänger empfehlen sich Trainer, also Übungsmodelle, da sie stabiler und leichter zu fliegen sind. Aber nicht nur die Form des Flugzeugs ist entscheidend, sondern auch das Setup, also die Einstellung. So kann ein Jetmodell durch die Wahl des richtigen Schwerpunktes, der Rudergeometrie und der Motorisierung durchaus wie ein Trainer geflogen werden.

2. Fernsteuerung:

Eine gute Fernsteuerung (in Modellpilotenkreisen wird diese als „Sender" bezeichnet) ist entscheidend. Investiere in eine qualitativ hochwertige Fernsteuerung mit ausreichender Reichweite und guten Funktionen. Lerne, die Fernsteuerung korrekt einzustellen und zu programmieren.

3. Flugplatz:

Modellflug sollte nur auf zugelassenen Modellflugplätzen oder auf Privatgrundstücken betrieben werden, die ausreichend Platz bieten und keine Gefahr für Personen oder Sachen darstellen.
Der einfachste und sicherste Weg ist die Mitgliedschaft in einem Verein. Der zweitbeste Weg ist das Fliegen auf der grünen Wiese, wobei die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen dem eigenen Urteilsvermögen überlassen bleibt. Als solide Grundlage empfehle ich den Artikel: https://www.depronjets.de/recht-und-gesetz.

4. Sicherheit:

Sicherheit hat immer Vorrang. Aber man sollte es nicht zu kompliziert machen. Ich bin der Meinung, dass gesunder Menschenverstand und absolute Rücksichtnahme immer ausreichen. Wem das zu unsicher ist, für den haben Dachverbände wie der DMFV und die MSFI ein eigenes Regelwerk, das es ihren Mitgliedern(!) erlaubt, außerhalb des geltenden EU-Rechts zu fliegen. Achte in jedem Fall darauf, dass diese Sicherheitsregeln eingehalten werden und lege besonderen Wert auf die Einhaltung eines sicheren Flugabstandes zu Menschen und Gebäuden.

5. Versicherung und rechtliche Rahmenbedingungen

Eine Versicherung ist Pflicht. Punkt.
Der Betrieb von Flugmodellen ist mit Gefahren für sich selbst sowie für Dritte und deren Eigentum verbunden. Unfälle wie Kollisionen, Abstürze oder Beschädigungen können auch bei vorsichtigem Fliegen passieren. Eine Modellflugversicherung hilft, die finanziellen Risiken abzudecken, die sich aus solchen Unfällen ergeben können. Darüber hinaus kann sie auch Schäden an der eigenen Ausrüstung und am Modellflugzeug abdecken, wenn diese beschädigt oder gestohlen werden. Bei der Wahl der richtigen Versicherung kann ich nur die großen Dachverbände des Modellsports empfehlen und darauf hinweisen, dass in Modellflugvereinen diese speziellen Versicherungen Pflicht sind.

Je nach Anspruch und Möglichkeiten empfehle ich, auch einmal einen Blick in Deine Unterlagen der Privathaftpflichtversicherungen zu werfen. Im Gegensatz zu früher können Modellflugzeuge (und Drohnen) heutzutage sogar bis zu einem Abfluggewicht von fünf Kilogramm versichert werden. Dies geschieht allerdings fast nie automatisch, sondern immer separat als meist kostengünstiger Zusatzbaustein.

6. Flugvorbereitungen:

Überprüfe vor jedem Flug den Zustand deines Modells, einschließlich des Akkus, der Steuerelemente und der Anschlüsse. Achte darauf, dass alle Teile fest sitzen und nichts lose oder beschädigt ist. Auch erfahrenen Piloten passieren Fehler, und die fünf Minuten, die Du für die Vorbereitung brauchst, sind nicht wirklich wichtig. Im Falle eines Absturzes benötigst Du für die Reparatur viel länger.

7. Flugtechniken:

Lerne die Grundlagen von Start, Flug und Landung. Übe zunächst einfache Flugmanöver wie Geradeausflug, Kurven und Schleifen, bevor Du dich an anspruchsvollere Kunstflugmanöver wagst. Es empfiehlt sich, eine Flugschule oder einen erfahrenen Modellflieger um Hilfe zu bitten, um von Anfang an die richtige Technik zu erlernen. Auch die Anschaffung eines speziellen Modellflugsimulationsprogramm für den heimischen PC kann sich schnell bezahlt machen, besonders wenn du noch keine Erfahrung mit Modellflugzeugen hast.

Modellflug: Teures Hobby oder günstiger Freizeitspass?

8. Wetterbedingungen:

Fliege nur bei angemessenem Wetter. Vermeide starken Wind, Gewitter oder schlechte Sichtverhältnisse. Diese können zu gefährlichen Flugbedingungen führen. Anderseits kann das Fliegen bei starkem Wind mit dem richtigen Modell und der notwendigen Erfahrung sehr viel Spass machen.

9. Übung und Geduld:

Modellfliegen erfordert Übung und Geduld. Sei geduldig mit dir selbst und lerne aus Fehlern. Arbeite kontinuierlich an deinen Fähigkeiten. Gib nicht auf.

10. Kosten:

Aber wie sieht es mit den Kosten aus? Ist Modellfliegen ein teures Vergnügen oder eher ein günstiger Freizeitspaß?

Die Antwort lautet: Das kommt darauf an.

Je nachdem, für welchen Bereich des Modellflugs man sich interessiert, können die Kosten variieren. Es gibt günstige Einsteigermodell, die erschwinglich sind und trotzdem viel Spaß machen. Diese Modelle sind bereits ab 50 Euro erhältlich und eignen sich hervorragend für Anfänger, die das Hobby erst einmal ausprobieren möchten. Wer jedoch tiefer in die Materie des Modellfliegens einsteigen möchte, wird schnell feststellen, dass es auch teurer werden kann. Fortgeschrittene Modelle mit mehr Funktionen und besserer Ausstattung kosten in der Regel zwischen 200 und 500 Euro. Das sind Flugzeuge oder Hubschrauber mit größerem Maßstab, stärkerem Motor und besserer Steuerung. Für Profis kann der Preis noch höher liegen. Hochwertige Modelle im Bereich der Jets oder Drohnen sind oft sehr teuer und können leicht über tausend Euro kosten.

Und wenn man bedenkt, wie viel Geld andere Hobbys verschlingen (z.B. Reiten), ist Modellfliegen sogar relativ günstig! Insgesamt lässt sich sagen: Die Kosten beim Modellfliegen variieren je nach Anspruch des Piloten und gewünschtem Funktionsumfang der Geräte – aber selbst Einsteigermodelle bieten schon viel Spaß zu einem erschwinglichen Preis!

„Depronjets-Profitipp: Es gibt noch einen anderen Weg, Modellflug zu erlernen – Den Weg von Depronjets.
Depronjets sind leicht und schnell zu bauende Modellflugzeuge, die modernen Jets der Neuzeit ähneln und, wie der Name schon sagt, aus Depron bestehen. Depron ist ein styroporähnlicher Werkstoff, der die ideale Mischung aus Flexibilität, Stabilität, einfacher Verarbeitung und Preis vereint.
Das Herzstück sind die Komponenten, also die Elektronik, die Akkus und die Ruderservos. Diese erfordern natürlich je nach Anspruch eine entsprechende Anfangsinvestition, sind dann aber universell einsetzbar. Den richtigen Umgang mit den Komponenten vorausgesetzt, begleiten sie Dich über mehrere Modelle hinweg. Was danach an Kosten entsteht, hängt von Dir und Deinen Möglichkeiten bzw. Fähigkeiten ab.

ein gelbes Modelflugzeug auf der Landeband

Das eigentliche Modell, also die Trägerplattform für Deine Komponenten, entscheidet über Optik, Flugverhalten und Wartungsfreundlichkeit. Du entscheidest, was gut oder „gut genug" ist und Deinen Ansprüchen sind keine Grenzen gesetzt. Mit etwas Zubehör aus dem Baumarkt und an drei bis vier Bastelabenden entsteht so ein stabiles und dennoch leichtes Flugmodell.
Wenn Dir diese Vorgehensweise gefällt und Du auch bereit bist, Dir in der Werkstatt einmal die Hände schmutzig zu machen, dann lade ich Dich ein, dieses Hobby mit mir zu teilen. Auf der Website www.depronjets.de erfährst Du alles, was du brauchst, um ein Flugmodell zu planen, zu bauen, einzustellen und erfolgreich zu fliegen.

Fazit:

Letztendlich lässt sich also sagen, dass Modellflug ein vielseitiges Hobby ist, das sowohl für den schmalen Geldbeutel als auch für den anspruchsvollen Modellflug-Enthusiasten geeignet sein kann. Es kommt darauf an, wie viel man bereit ist, zu investieren, und welche Art von Modellflug man betreiben möchte. Der Spaß und die Begeisterung, die das Hobby mit sich bringt, sind in jedem Fall jedoch unbezahlbar.