Was ist Wifo ? – Was bedeuted die Abkürzung Wifo?

Abkürzungen wurden schon immer verwendet und sind hilfreich, wenn Bezeichnungen aus vielen Worten bestehen. Sie dienen der Vereinfachung im allgemeinen Sprachgebrauch. Firmenintern sind Abkürzungen für Titel, Ränge, Produkt- oder Abteilungsbezeichnungen weit verbreitet. In den letzten 20 Jahren wurde verstärkt Abkürzungen auch im öffentlichen Bereich verwendet. Wifo ist eine davon. Je nachdem, in welchem Zusammenhang sie verwendet wird, wird zwischen

unterschieden.

zwei Köpfe aus Nervenbahnen stehen sich gegenüber

Die Sprache spielt hinsichtlich der Bedeutung von Abkürzungen eine entscheidende Rolle. In keiner anderen Sprache kann ein und dieselbe Abkürzung so viele Bedeutungen haben wie in Deutsch.

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)

Den Vorsitz führt der international anerkannte Wirtschaftsforscher Christoph Badelt. Gegründet wurde das Institut 1927 von Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises nach deutschem Vorbild (Institut für Konjunkturforschung, Berlin). Friedrich August von Hayek bekam mit Gunar Myrdal den Wirtschaftsnobelpreis für seine Preistheorie. Er hat bewiesen wie Preise für Informationen und ökonomische Tätigkeiten verantwortlich sind. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung genießt international einen sehr guten Ruf und ist als Verein organisiert. Mit einem Jahresbudget von ca. 13 Millionen Euro ist das WIFO die größte Denkfabrik Österreichs. Der Forschungsgegenstand ist "Analyse der österreichischen und internationalen Wirtschaftsentwicklung". Das WIFO möchte mit seiner Tätigkeit eine sachliche und gut fundierte Basis für wissenschaftliche Diskussionen schaffen. Das Institut ist unabhängig und empirisch ausgerichtet. Das WIFO befasst sich nicht nur mit der österreichischen, sondern auch europäischen Wirtschaftspolitik. Mittelfristige Prognosen sind die Stärke dieses Wirtschaftsforschungsinstitutes.

Wer sind die institutionellen Träger?

Zu den Mitgliedern des Vereins zählen die österreichischen Sozialpartner, Unternehmen und Privatpersonen. Die Finanzierung wird über die Mitgliedsbeiträge sichergestellt. Ein weiterer wichtiger finanzieller Beitrag erfolgt durch öffentliche Fördermittel. Das Institut verfügt über 100 Mitarbeiter. 2018 wurde der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer, auch Präsident des Wirtschaftsforschungsinstitutes.

Österreich war besonders unter dem ehemaligen Kanzler, Dr. Bruno Kreisky, für seine gut funktionierende Sozialpartnerschaft weltberühmt. Dabei handeltes es sich um eine Konstellation aller am Wirtschaftskreislauf beteiligten Akteure. Das Ziel war die Sicherung des Wohlstandes im Land. Kaum jemand hat die Geschicke Österreichs so vorteilhaft gelenkt wie Dr. Bruno Kreisky. Er war Sozialist, aber weit vom Sozialismus der ehemaligen UdSSR entfernt. Diese Sozialpartnerschaft hat Größtenteils dazu beigetragen, dass Österreich nach dem Krieg und der zehnjährigen Besatzungszeit wirtschaftlich wieder auf die Beine kam. Sie sorgt für eine Balance zwischen der Arbeiter- und der Unternehmerschaft. Es ist also wenig verwunderlich, das sie auch Mitglied des Wirtschaftsforschungsinstitutes ist. Die Arbeiterschaft ist schließlich Teil des Wirtschaftskreislaufes und der Wirtschaft an sich. Ohne Unternehmen gibt es keine Aufträge und ohne Arbeiter können diese nicht bearbeitet werden. Die österreichische Sozialpartnerschaft unter Dr. Bruno Kreisky war aber auch ein Kontrollmechanismus für die Wirtschaft, um besagte Balance auch halten zu können. Auch aus diesem Grund ist die Sozialpartnerschaft ein wichtiger Teil des WIFO:

Was beinhaltet der Forschungsauftrag des WIFO?

Die angewandte Wirtschaftsforschung des Vereins wird in fünf Teilbereiche untergliedert:

  • Europäische Wirtschaftspolitik, Makroökonomie
  • Soziale Sicherheit, Einkommen, Arbeitsmarkt
  • Internationaler Wettbewerb, Innovation, Industrieökonomie
  • Regionale Entwicklung, Strukturwandel
  • Energie, Landwirtschaft, Umwelt.

Die österreichische Schule der Nationalökonomie erlebte unter Friedrich von Hayek und Ludwig von Mises einen Höhepunkt. Friedrich von Hayek wurde später der Nobelpreis verliehen. Die enge Verbindung zur Politik zeigt sich in die Berufung Hans Seidels (1981) in die Regierung.

Im 21. Jahrhundert ist die Arbeit des WIFO geprägt von Methodenvielfalt und theoretischen Ansätzen. Der Fokus liegt auf angewandten empirischen sowie wirtschaftspolitischen Fragestellungen. Die Marktwirtschaft mit offenen Grenzen und ständig steigender Globalisierung stellen das Kernthema dar und sind durch ein proaktives Verständnis der Politik geprägt. Das WIFO sieht sich selbst in einer Beraterrolle und als Brückenbauer zwischen der Politik, der Empirie und der Wirtschaftstheorie. Wachstum, Einkommen sowie eine gewisse Wohlfahrtsfunktion stellen weitere Kernthemen dar. Das BIP als alleiniger Wohlfahrtsmaßstab wird strikt abgelehnt. Die Osteuropaforschung gilt als der Schwerpunkt des WIFO und entwickelte sich in den 70er Jahren zu einer selbständigen Forschungseinrichtung (WIIW).

Das WIFO auf dem internationalen Markt

Die Positionierung des Wirtschaftsforschungsinstitutes zeigt sich vor allem in seinen internationalen Aktivitäten:

  • Die Mitarbeit seit 2007 an der Gemeinschaftsdiagnose
  • Die Forschungsbeteiligung am European Economic Research and Avisory Consortium (ERECO) in Rotterdam, Paris, Cambridge, Madrid, München, Bologna und Birmingham.
  • Die Erstellung der Wettbewerbsberichte für die Europäische Kommission.
  • Die Koordinatortätigkeit für die Europäische Kommission beim "Ein neuer Wachstumspfad für Europa – WWWforEurope"
  • Die Erstellung von Analysen und Prognosen für Deutschland in der Funktion als Mitglied von Euroframe Forschungsgesellschaft.

Die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft WiFo

Die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH wurde 1934 in Berlin als Tarnfirma gegründet. Sie sollte die Logistik der Wehrmacht durch die Beschaffung, Lagerung und Herstellung von Rohstoffen für die Kriegsführung gewährleisten. Die Kernaufgabe bestand darin, geheime Großtankanlagen zu schaffen. Der Betrieb von Tankschiffen und Mineralölkesselwagen sowie die Großproduktion von Salpetersäure vervollständigten das Aufgabenprofil. 1970 wurde die Gesellschaft aufgelöst und Nachfolgeunternehmen privatisiert.

Worin bestand die Aufgabe des WIFO?

Die Wiederaufrüstung und die Versorgung der deutschen Streitkräfte standen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Treibstoff- und Rohstoffvorräte sollten den Nachschub sichern. Da Shell sich weigerte, mitzumachen, gründete die Reichsregierung das WIFO. Dafür wurde die harmlose Bezeichnung "Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH" gewählt. Im Handelsregister wurde lediglich die Unterhaltung von Unternehmen des Handels, der Industrie, des Handwerks und der Errichtung und Unterhaltung von Forschungs- und Versuchsanlagen angeführt. Mit Einführung der deutschen Wehrpflicht fiel die Notwendigkeit der Verschleierung der tatsächlichen Aktivitäten weg und es wurde offen agiert. 1942 verfügte das WIFO über 10.000 Mitarbeiter. Die Unterbringung fand gleich neben den Tanklagern statt, damit schneller gearbeitet werden konnte. Barackenlager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter vervollständigten das Bild der damaligen WIFO.

Die Großtanklager sollten die nationalen Kraftstoffreserven für die Luftwaffe und das Heer beherbergen. Als Standorte wurden strategisch günstige Wasserstraßen und Bahnstrecken gewählt. Damit nicht zu viel von den Aktivitäten an die Öffentlichkeit drang, wurden die Tanklager weit entfernt von dichten Siedlungen errichtet. Der Bau von unterirdischen Großtankanlagen war eine Glanzleistung deutscher Pioniere. Zu den beteiligten Unternehmen gehörten Dyckerhoff & Widmann und Philipp Holzmann. Mit Stahlbeton ummantelte Tanks befanden sich zwei Meter unter der Erde.

Sie verfügten über ein Fassungsvermögen von 3333 Kubikmeter: Die Verbindung bestand in Zehnergruppen mit Pipelines. Fünf Behälter zu je 4000 Kubikmeter wurden zu einem Block zusammengefasst, somit wurde der gegenseitige Schutz noch um ein Vielfaches erhöht. Natürlich wurde auch eine entsprechende Infrastruktur benötigt. Diese bestand aus Abfüllanlagen, Werkstätten, Feuerwehren, Wachstationen, Kesselhäuser, Lokschuppen, Rangieranlagen, Verwaltungsgebäuden und Großlaboren.

Diese wurden von einer Mannschaft aus bis zu 300 Mann betrieben. Der Transport von Chemie- und Ölprodukten wurde später ebenfalls ausgebaut und mit eigenen Bahnwagons betrieben. 1942 wurden für diese Transporte bereits 38.00 Bahn-Kesselwagen und 35 Tank-Binnenschiffe eingesetzt. Das Großtanklager Neuburg an der Donau wurde nach dem Krieg in eine Zentralwerkstätte umgewandelt. Nach dem Krieg wurden fast alle diese Tanklager geschliffen. Die IVG in Bad Godensberg war später für die Treibstoffversorgung der Bundeswehr verantwortlich und wurde danach privatisiert. 2021 bestehen noch drei Tanklager, die teilweise an das NATO-Pipelinesystem CEPS angeschlossen sind. Die VTG ist 2021 die größte Eisenbahnwaggon-Flotte Europas und privatisiert.

Wissenschaft und Fortschritt (WiFo)

Dabei handelt es sich um eine populärwissenschaftliche Zeitschrift, die einmal monatlich erschien. Darin wurden Beiträge aus allen Wissenschaftsbereichen veröffentlicht. Der Schwerpunkt lag aber auf Mathematik und den Naturwissenschaften. Der Herausgeber war die Akademie der Wissenschaften der DDR. Gedruckt wurde das Magazin vom Akademikerverlag Berlin.

Worin bestand der Inhalt?

Meistens wurden darin kurze Artikel und Aufsätze publiziert. Mehrere Seiten Buchbesprechungen zu wissenschaftlicher Literatur, aber auch populärwissenschaftlichen Werken. Den Abschluss bildeten Kurzmelden aus der Welt der Wissenschaft sowie einige Mathematik-Aufgaben samt Lösungen.

Wer bezog das WIFO Magazin?

Schüler, Lehrer und Wissenschaftler hatten jeweils unterschiedliches Interesse am Magazin. Schüler liebten die Aufgabenstellungen und nutzen sie zur Verbesserung ihrer Kenntnisse. Die Akademiker lasen das Magazin teilweise aus echtem Interesse. Meistens bestand es aber darin, sich über andere lustig zu machen.

Das Wissenschaftsforum Chemie (WiFo)

Dabei handelt es sich um einen deutschen Wissenschaftskongress für den Bereich Chemie. Der bedeutendste Chemiekongress des Landes wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker alle zwei Jahre an wechselnden Orten in Deutschland abgehalten. Zum Beispiel 2015 war es in Dresden. Wissenschaftliche Vorträge sowie die Verleihung von Auszeichnungen und Preisen kennzeichnen das Geschehen während des Kongresses. Eine Jobbörse und eine Firmenausstellung machen diesen Kongress für viele Menschen interessant.

Fazit/Schluss

Abkürzungen sind eigentlich nur eine Kurzform eines Namens. Meistens steht aber viel mehr dahinter. Wie die vorangegangenen vier Beispiele zeigen. Die Abkürzung WIFO zeigt, dass sehr oft die Wirtschaft mit der Wissenschaft und Politik verschmilzt. In vielen Bereichen, vor allem an Bildungseinrichtungen wird eng zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zusammengearbeitet. Das zielt darauf ab, dass die heutigen Studenten die Manager von morgen sind. Gleichzeitig bestehen Kooperationen auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung. Firmen entwickeln zusammen mit den Universitäten und Fachhochschulen gängige Modelle und Methoden für die Praxis. Die meisten Hochschulen pflegen einen regen Kontakt zu Betrieben der Wirtschaft. Das bringt Praxisplätze für Studierende, später Jobs und zum Teil auch Förderungen.

Die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft der Reichsregierung ist ein gutes Beispiel dafür, dass Politik nicht dazu geeignet ist, mit Wirtschaft oder Wissenschaft verbunden zu sein. Die Leistungen der damaligen Ingenieure und Entwickler waren enorm, waren jedoch nicht immer freiwillig und dienten zerstörerischen Zwecken. Der Einfluss der Politik in Wirtschaft und Forschung wurde zu allen Zeiten als hinderlich eingestuft. Die Reichsregierung war das beste negative Beispiel dafür. Als die Politik ihren Einfluss verlor, gewann die wirtschaftliche Bedeutung an Fahrt.

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung genießt einen sehr guten internationalen Ruf, vor allem wegen seiner internationalen Beteiligungen und Mitwirkungen. Der Vorsitzende Christoph Badelt hat sich bereits als Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien einen sehr guten Ruf erarbeitet. Es kommt also nicht von ungefähr, dass er auch den Vorsitz des WIFO übernahm. Forschungseinrichtungen sollen die Basis für praktische Entwicklungen schaffen und die Wirtschaft vorantreiben. Diese Art von Kooperation besteht fast überall auf der Welt. Viele Universitäten, vor allem im anglikanischen Raum, hegen einen regen Wissensaustausch. Dieser bildet die Basis für viele internationale Projekte, wie auch aus dem Beispiel des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung hervorgeht. Wie vorab ausführlich erklärt, spielt die Sozialpartnerschaft in Österreich eine sehr wichtige Rolle. Besonders in den letzten zehn Jahren wurde bewusst, dass diese seit dem Tod Dr. Bruno Kreiskys vernachlässigt wurde und somit das Gleichgewicht und die Stabilität in der österreichischen Wirtschaft stark gelitten haben. Auch das wurde in den letzten Jahren vom WIFO immer wieder thematisiert. In den letzen zwei Jahren wurde sogar davon gesprochen, die Sozialpartnerschaft in Österreich aufzulösen. Da zeigte sich jedoch, unter anderem auch durch das WIFO, das für die Beibehaltung plädiert hat, dass diese noch immer stark in Österreich verwurzelt ist und als Anker für die Demokratie und nicht nur für die Wirtschaft gilt.

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