Der Businessplan: Die Basis für eine erfolgreiche Geschäftsgründung in Deutschland

Eine gute Vorbereitung entscheidet wesentlich darüber, ob sich eine Existenzgründung mittel- und langfristig trägt. Das zentrale Element dieser Vorbereitungsphase sollte das Formulieren eines Businessplans sein, der anschließend die Grundlage für die Gründung und die selbstständige Tätigkeit bildet. Das liegt im Eigeninteresse der Gründer, zugleich fordern Banken in Deutschland und andere Kapitalgeber einen Geschäftsplan.

Warum der Businessplan wichtig ist

Wer einen Businessplan schreibt, setzt sich intensiv mit seiner Geschäftsidee auseinander. Er konkretisiert sie und kann dabei Leerstellen und Mängel feststellen. Der Gründer kann diese Leerstellen füllen, Mängel korrigieren und im Zweifelsfall die komplette Stoßrichtung des Konzepts ändern. Zudem strukturiert er seine Existenzgründung, er kann sie mithilfe des Geschäftsplans systematisch angehen. Die Erfahrung zeigt, dass sich diese Methode im Vergleich zu einer Gründung nach Bauchgefühl in den meisten Fällen als nachhaltiger erweist. Darüber hinaus lässt sich ohne Businessplan kein Fremdkapital beschaffen. Das gilt für Bankkredite genauso wie für Fördermittel und Beteiligungen von Investoren. Alle diese Kapitalgeber wollen abschätzen können, inwieweit ein Vorhaben Erfolg verspricht. Selbstständige können in der Gründungsphase noch keine fundierten Zahlen aus der bisherigen Geschäftstätigkeit vorlegen, stattdessen müssen sie einen aussagekräftigen Plan aufweisen.

Für eine Existenzgründung ist ein Businessplan eine wichtige Voraussetzung

Grundsätzliche Tipps

Zu Beginn sollten Gründer eine maximale Seitenzahl festlegen. Zu lange Geschäftspläne lesen nur wenige, prägnante Formulierungen genießen oberste Priorität. Gute Businesspläne beschränken sich auf rund 30 bis 35 Seiten ohne Anhang. Selbstverständlich sollten sich in diesem Dokument weder Rechtschreibfehler noch grammatikalische Unstimmigkeiten befinden. Es sollte auch nicht zu textlastig sein, Autoren lockern den Text bestenfalls mit Grafiken, Tabellen und ähnlichem auf. Am Ende sollten sie ihn von zwei bis drei Fachfremden durchlesen lassen. Damit stellen sie sicher, dass Leser ohne Expertise in diesem Gebiet ihn verstehen.

Der erste Teil: Die Beschreibung des Geschäftskonzepts

Ein Businessplan sollte mit einer übersichtlichen Gliederung überzeugen. Die meisten entscheiden sich für zwei bis drei Hauptteile. Es besteht eine gewisse Flexibilität, die folgenden Ausführungen sind deshalb beispielhaft. Vor den Hauptteilen fassen Autoren den Geschäftsplan kurz und bündig zusammen, danach folgt im ersten Teil die Schilderung der Geschäftsidee und des Konzepts. Diesen Teil können sie so aufbauen:

– Geschäftsidee: Gründer sollten die Geschäftsidee inklusive des Kundennutzens und der Alleinstellungsmerkmale darstellen.
– Gründer: Sie sollten ihre Ausbildung, ihre berufliche Vita und ihre weiteren Qualifikationen erläutern.
– Markt- und Wettbewerbsanalyse: In diesem Kapital beschäftigen sich die Autoren mit der Konkurrenzsituation auf dem jeweiligen Markt. Sie sollten die Analyse mit Daten unterfüttern, zum Beispiel mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der Konkurrenten und Marktdaten.
– Marketing und Vertrieb: Selbstständige müssen erklären, auf welchen Wegen sie ihr Angebot vertreiben und wie sie es bewerben wollen.
-Rechtsform: Schließlich nennen sie ihre anvisierte oder bereits realisierte Rechtsform und begründen diese Wahl.

Der zweite Teil: Detaillierte Finanzplanung

Eine ebenfalls große Bedeutung kommt dem Finanzteil zu, welcher die Planung der Ausgaben, der Umsatzerlöse und der Liquidität umfasst. Diese Planung müssen Gründer für mehrere Jahre erstellen. Grobe Schätzungen genügen nicht, Leser müssen die Daten nachvollziehen können. Entsprechend müssen Gründer Belege hinzufügen. Diesen Teil sollten sie mehrmals auf Plausibilität prüfen. Kapitalgeber reagieren skeptisch, wenn sie in der Finanzplanung Fehler oder Auslassungen finden.

Der dritte Teil: Risikobewertung und alternative Szenarien

Zusätzlich sollten Gründer immer vom Schlimmsten ausgehen: Was passiert, wenn das Geschäftskonzept nicht die gewünschten Resultate zeitigt? Der Businessplan sollte solche Szenarien enthalten und Lösungswege aufzeigen. Das zeigt den Lesern, dass Selbstständige sich gründlich mit möglichen Risiken beschäftigen und vorausschauend planen. Überbordender Optimismus kommt in Geschäftsplänen dagegen schlecht an.

Mühe geben und Hilfe in Anspruch nehmen

Vom Businessplan hängt viel ab, ohne Fremdkapital lassen sich viele Geschäftsideen nicht realisieren. Deswegen sollten Gründer viel Zeit in diesen Geschäftsplan investieren. Zahlreiche Stellen wie die örtlichen Industrie- und Handelskammern, die Handelskammern sowie regionale Gründungsinitiativen Deutschland bieten Unterstützung an.

Bildquelle: pixabay.com – Geschäftsidee